• RTL zeigt am Freitag die Sendung "Bin ich schlauer als Evelyn Burdecki?“
  • Am Ende kann nur ein Promi die Dschungelkönigin von 2019 schlagen.
  • Wirkliches Quiz-Feeling kommt bei der Sendung aber nicht auf.
Eine Kritik

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Bin ich schlauer als Evelyn Burdecki? Wohl die Mehrzahl der Menschen in Deutschland würde diese Frage mit einem "Ja" beantworten. Trotzdem hat es sich RTL nicht nehmen lassen und eine Sendung mit diesem Titel ins Programm gehoben.

Moderator Günther Jauch begrüsste neben der ehemaligen Dschungelkönigin und "Bachelor"-Teilnehmer die drei Prominenten Daniel Donskoy, Caroline Frier und Pierre M. Krause, die sich im Studio mit Burdecki und einem repräsentativen Deutschland-Panel ein Wissensduell lieferten. Geleitet wurde das Experiment von Professor Doktor Martin Korte.

Burdecki erkennt Sprache nicht, obwohl sie sie spricht

Gleich zum Auftakt in der Kategorie Sprache leistete sich Burdecki, deren Antworten vorab aufgezeichnet wurden, einen groben Schnitzer, als sie die polnisch sprechende Stimme nicht als die selbige erkannte, obwohl ihre Wurzeln im deutschen Nachbarland liegen und sie die Sprache auch spricht.

Weiteres Beispiel aus dieser Kategorie gefällig? Nach einer anderen Hörprobe meint Burdecki, dass es Südamerika nicht sein könne, schliesslich werde dort amerikanisch gesprochen und das habe sie nicht gehört. Es handelte sich übrigens um die afrikanische Sprache Suahili.

Neben den Aufgaben in verschiedenen Kategorien durfte aber natürlich auch nicht die Unterhaltung fehlen. Burdecki hatte zahlreiche kulinarische Hilfsmittel mitgebracht, die vom Experten, Professor Korte, im Studio analysiert wurden. Das Allheilmittel Traubenzucker wirkt dabei nur für 15 Sekunden und lässt danach rapide in der Wirkung nach. Generationen von Prüflingen werden mit Sicherheit fassungslos vor dem TV gesessen haben, gleichzeitig ist es eine der wenigen Erkenntnisse, die dann doch hängen bleiben.

Burdecki teilweise doppelt so schlau wie Deutschland

Und so plätschert die Sendung dahin, mal muss den Paparazzis auf einer Karte umgehen, mal muss anhand von Videoaufnahmen ein Lügner entlarvt werden, mal müssen Tiere auf einem Bildschirm verfolgt werden. Mit klassischem Wissen hat all dies nur wenig zu tun, vielmehr stehen vor allem Geschick und Lebenserfahrung im Mittelpunkt.

So verwundert es auch nicht, dass im Kapitel "Logik" das Merken der richtigen Antwort mehr Probleme machte, als die eigentliche Lösung der Aufgaben. Immerhin etwas Quiz-Feeling kommt dann doch noch auf, als scheinbar alltägliche Fragen beantwortet werden müssen. Dabei erfährt man, dass der Korken einer Weinflasche auch mit einer Luftpumpe geöffnet werden kann, die Klagewelle der Korkenzieherproduzenten rollt bestimmt schon auf RTL zu.

Burdecki, die sich beim Thema Intelligenz noch nie so wirklich in die Karten blicken liess, war zwischenzeitlich doppelt so schlau wie das repräsentative Deutschland-Panel und wusste sich teilweise geschickt zu helfen mit Tricks und Kniffen.

Burdecki: "Mein Kopf ist leer"

Doch im Bereich "Logik" kommt sie an die Grenzen und stellt fest: "Mein Kopf ist leer", ähnlich geht es zu diesem Zeitpunkt auch dem Zuschauer vor dem TV. Immer wieder aber standen die Aufgaben nicht mehr ganz oben auf der Agenda stattdessen wurde die Sendung mit Anekdoten von Burdecki oder den vier anderen Prominenten gefüllt und dadurch im Grund ihrer Ausstrahlung ausgebremst, ohne dabei sonderlich unterhaltsam zu sein.

Eine Spielrunde von jeweils drei Durchgängen dauerte gut und gerne auch mal gefühlte 30 Minuten und macht die Sendung insgesamt äusserst langatmig. Der Punktestand erscheint beinahe nebensächlich und wurde immer nur am Ende einer jeden Runde eingeblendet, dabei steht doch das Wissen im Mittelpunkt, glaubt man zumindest dem Sendungstitel.

Burdecki am Ende knapp schlauer als das Deutschland-Panel

Schlussendlich wurde dann aber nach drei Stunden doch aufgelöst und Donskoy sicherte sich mit 27 Punkten den Sieg. Dahinter folgte Burdecki mit 25 Punkten und das Deutschland-Panel mit 24 Punkten. Frier mit 23 Punkten und Krause mit 22 Punkten lagen knapp hinter dem Durchschnittsdeutschen.

Bezogen auf diese Sendung, war Burdecki also schlauer als der deutsche Durchschnitt und musste sich nur Donskoy geschlagen geben. Für diese Erkenntnis hat RTL am Freitagabend drei Stunden Sendezeit eingeplant und legt in der kommenden Woche mit Nachrichtenmoderator Peter Kloeppel nach. Ob man dann auch endlich als Zuschauer schlauer wird?

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