DJ BoBo hat schon immer polarisiert. Die einen lieben ihn für seine eingängigen Dance-Tracks und hypertrophen Konzerte, die anderen hassen ihn, weil er einfach "DJ BoBo"-Musik macht. Dem grundsympathischen Eidgenossen gehörte jedenfalls der erste Abend der neuen "Sing meinen Song"-Staffel. Seine Tracks wurden von den Kollegen Nura, Stefanie Heinzmann, Johannes Oerding, Gentleman, Joris und Ian Hooper neuinterpretiert und entschleunigt.
"Sing meinen Song – Das Tauschkonzert" ist in seine achte Runde gegangen. Abermals heisst es in der neuen Staffel für eine Gruppe von Musikern, sich der Songs der jeweiligen Kollegen anzunehmen und eigene Interpretationen zu offerieren.
Und weil
DJ BoBo – das eidgenössische Phänomen
DJ BoBo ist ein aussergewöhnlich sympathischer Kerl, der im Laufe von drei Jahrzehnten seine Eurodance-Mucke von den Autoscooter-Plätzen in die grossen Stadien dieser Welt überführt hat. Heisst: Der grösste Popstar, den die Schweiz jemals hervorgebracht hat, hat sich längst im Musikgeschäft festgezurrt und füttert von dort am laufenden Band den breiten Geschmack mit veritablen Hits – darunter etwa "Somebody dance with me", "Everybody" oder "Love is all around".
Der heute 53-Jährige tourte zudem seinerzeit mit Michael Jackson und hatte einst sogar die Backstreet Boys und NSYNC in seinem Vorprogramm. Am Dienstagabend waren es die Kollegen
Motto des Abends: DJ BoBo hörbar machen
Die 32-Jährige quetschte aus der Kaugummi-Dance-Nummer eine patente Soul-Version mit zarten Dance-Einspritzungen. "Ich wusste gar nicht, dass das Lied so gut ist", gestand auch der Star des Abends selbst. Gleich danach gab Rapperin Nura BoBos Hit "Freedom", den sie mit eigenen Lyrics auflud, was die Kollegenschaft auf der Couch erstmals zappeln liess.
"Man hat bei dem Text gespürt, dass sie ihre ganze Geschichte raushaut", kommentierte der Schweizer die Darbietung. Und überhaupt sei ja Nura einfach ein "Freedom Fighter". Heinzmann hatte indes "Pipi in den Augen".
Von wegen "härteste Jury der Welt"
Sänger Sasha behauptet einmal, bei "Sing meinen Song" stelle man sich der "härtesten Jury der Welt". Mehr daneben kann man eigentlich gar nicht liegen. Denn im Nebel der gegenseitigen Beweihräucherung tauchte auch in der ersten Folge der neuen Staffel nicht einmal ein Hauch von Kritik auf.
Dass die Serie ihres "Friede, Freude, Eierkuchen"-Settings seitens der TV-Konsumenten so leidenschaftlich aufgenommen wird, ist durchaus bemerkenswert. Sogar Zuseher, die nicht einen einzigen der teilnehmenden Künstler schätzen, aber dennoch regelmässig bei "Sing meinen Song" vor der Kiste sitzen, soll es reichlich geben. Dass in diesem Format zumeist Protagonisten agieren, die ihr Handwerk prinzipiell verstehen und gut bei Stimme sind, könnte ein Grund für die Popularität des "VOX"-Produkts sein.
Nura: "Der könnte über Durchfall singen"
Denn auch
Gentleman wiederum transformierte die quietschbunte Tanznummer "Let the dream come true" in eine formidable Midtempo-Ballade, die den Schweizer Erfinder sichtlich berührte. Auch
Nuras "Freedom" wird "Song des Abends"
"Ihr durchgeknallten Wahnsinnigen. Ich hab nicht zehn Prozent von dem erwartet, was da gekommen ist. Was habt ihr denn da ausgepackt?", freute sich BoBo, der sich am Ende der Sendung bei allen "für einen Megaabend" bedankte. Nuras "Freedom"-Version hatte es dem liebenswerten Schweizer besonders angetan. Er kürte ihre persönliche Vision von Freiheit zum "Song des Abends".
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