Bei der gestrigen Ausgabe von "Sing meinen Song" stand Österreichs Ausnahmetalent Christina Stürmer im Mittelpunkt. Während Bourani, Catterfeld und Co. mehr oder wenig erwartbare Interpretationen von Stürmer-Songs darboten, lieferten die Prinzen eine echte, sagen wir einmal, "Überraschung".

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Falco, Andreas Gabalier oder Conchita Wurst – Österreich bringt immer wieder Künstler hervor, die es auch ausserhalb der Alpenrepublik zu musikalischem Ruhm bringen. Seit ein paar Jahren mischt auch Christina Stürmer in der Topliga deutschsprachiger Musik mit. Nur folgerichtig, dass sie ihrem Landsmann Andreas Gabalier in die Vox-Sendung "Sing meinen Song" nachfolgt. Und das noch dazu an einem ganz besonderen Tag. Denn - ob Zufall oder geplant - pünktlich zu ihrem Geburtstag strahlt Vox ausgerechnet die Folge aus, in der Naidoo und Co. die Lieder der Österreicherin interpretieren.

"Wie geil ist das!"

Und die beginnt mit einer richtigen Herausforderung: Hartmut Engler, Frontmann der Band PUR, wagt sich an Stürmers neuesten Hit "Millionen Lichter". Engler selbst gibt schon mal die Richtung vor, in die es gleich gehen wird: "Wenn ich was singe, dann klingt das immer wie ein PUR-Song." Und in der Tat könnte seine Interpretation in dieser Form auch auf einem PUR-Album zu finden sein. Das bemerkt auch Christina Stürmer "Das war ein Hartmut-Engler-PUR-Song. Das ist faszinierend, du nimmst einen Song und es wird ein PUR-Song". Aber am Ende erteilt die Sängerin mit den markanten Augenbrauen ihre Absolution.

Mehr als nur ihren Segen bekommt hingegen Yvonne Catterfeld. Die traut sich an Stürmers Riesen-Erfolg "Ich lebe" und reisst die Österreicherin mit einer unterkühlten Jazz-Version von den Sitzen. "Ich habe über Wochen versucht, das für mich stimmig zu bekommen", erklärt Catterfeld die Akribie, mit der sie sich auf die Sendung vorbereitet hat. Mit einem "Wie geil ist das!" adelt Stürmer die Neuinterpretation ihres Durchbruch-Liedes. "Es ist wirklich eine Überlegung wert, "Ich lebe" auch mal in Yvonnes Version zu singen", setzt die gelernte Buchhändlerin noch einen drauf.

Stage-Diving auf den Prinzen

"Er hat gar keine Gitarre um", bemerkt Xavier Naidoo, als Rocker Daniel Wirtz auf die Bühne geht. Das hat seinen guten Grund, wie die Promis auf der Couch gleich erfahren. Denn zum Abschluss seiner Dubstep-Rock-Variante von Stürmers "Nie genug" stürzt sich Daniel Wirtz in bester Stage-Diving-Manier auf die Prinzen. Geburtstagskind Stürmer ist sichtlich beeindruckt und erklärt sich kurzerhand selbst zum Wirtz-Fan.

Nachdem Stürmer selbst "Was wirklich bleibt" darbietet, ist Andreas Bourani dran. Mit "Engel fliegen einsam" sucht er sich einen Song aus, der ohnehin auch als eines seiner eigenen Lieder durchgehen würde. In der Tat verbouranisiert er Stürmers Hit nur noch ein bisschen und Stürmer und Kollegen sind sich einig; "ein klassischer Bourani hintenraus."

Einen klassischen Naidoo liefert dann der Meister selbst ab. Xavier Naidoo hat sich Stürmers "Mitten unterm Jahr" ausgesucht, einen Titel, der bisher in Deutschland nicht als Single erschienen ist. Ein Umstand, den Naidoo unbedingt ändern will: "Das ist ein Hammer-Song, der muss in Deutschland bekannt werden." Für Stürmer ist es hingegen eine ganz persönliche Nummer, in der sie einen plötzlichen Verlust verarbeitet. Schon bevor Naidoo zum Mikro greift, ist der Sängerin klar, dass die Interpretation von Naidoo in Tränen enden wird: "Da muss ich heulen, das weiss ich jetzt schon", prophezeit Stürmer. Und in der Tat fliessen bei der Gänsehaut-Nummer am Ende Tränen. Ein schöner Kloss-im-Hals-Moment als Höhepunkt der Folge.

Gut gemeint ist nicht gut

Das kann man vom Auftritt der Prinzen eher nicht behaupten. Die zwei Leipziger versuchen sich an Stürmers "Wir leben den Moment" und machen daraus eine Country-Nummer. Was eine originelle Idee ist, funktioniert aber leider nicht so ganz. Pop-Nummer im Country-Stil mit Chorknabenstimmen – das ist einfach zu viel des Guten. Ob aus Höflichkeit oder nicht, bleibt ihr Geheimnis, aber über den Schlussakkord der Prinzen urteilt die Österreicherin trotzdem wohlwollend: "Diese Country-Version war richtig geil."

Noch geiler fand Stürmer allerdings zwei andere. "Der eine hat mich emotional total gepackt und beim anderen fand ich einfach grossartig, wie er abgegangen ist." So durften sich Xavier Naidoo und Daniel Wirtz am Ende über je eine Protea als Auszeichnung für die besten Interpretationen des Abends freuen. Geschenke von Geburtstagskind Christina Stürmer – das bekommt man auch nicht jeden Tag.

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