Iris Klein zieht ein und Denise Kappès aus. Zwischen diesen beiden Momenten liegen in der jüngsten Folge von "Das Sommerhaus der Stars" Gezeter, Geschrei und Gezänk. Nur eine Kandidatin nimmt sich ein bisschen Zeit für die schönen Augenblicke im Leben.

Christian Vock
Eine Kritik
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Und weiter geht die wilde Fahrt. Im "Sommerhaus der Stars" wird in diesem Jahr eine Promi-Paar-Sau nach der anderen durchs Dorf getrieben. Bereits in der ersten Folge zogen sich Georgina Fleur und ihr Partner Kubilay Özdemir nach dessen Spuckerei gegen Andrej Mangold den Hass der Gruppe zu.

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Andrej Mangold und Jennifer Lange wiederum wettern danach lautstark gegen Eva Benetatou, die mit ihrem Verlobten Chris Stenz nachrückte und in der vergangenen Folge war Diana Herold die Buhfrau, weil sie bei einem Spiel ihren Mann Michael nicht vehement genug davon abhielt, Annemarie Eilfelds Freund Tim k.o. zu schlagen.

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Die Frage, ob das noch unter gute Fernsehunterhaltung fällt, hat sich frühestens bei der Spuckattacke spätestens aber nach dem Knockout von Tim Sandt erledigt. Trotzdem hält RTL am bewährten Prinzip fest, möglichst viel Zündstoff ins "Sommerhaus" zu bringen.

In der jüngsten Folge trägt dieser Zündstoff die Namen Iris und Peter Klein. Wem die Namen nichts sagen und wer das eine Lücke in seinem Leben empfindet: Iris Klein ist die Mutter von Daniela Katzenberger und versucht seit einiger Zeit als Reality-Sternchen das Interesse an ihrem Dasein zu Geld zu machen.

Aber lassen wir sich Frau Klein doch lieber selbst vorstellen und erklären, warum RTL meint, dass genau sie die Richtige für das "Sommerhaus" ist: "Das ist meine allergrösste Herausforderung: freundlich sein zu müssen."

Na wunderbar, da kann sich der Mann vom Schnitt schon einmal auf ein paar entspannte Tage freuen, an denen er sich nicht mühsam brisante Szenen zusammensuchen muss. Von genügend Trubel in den kommenden Tagen geht jedenfalls auch Klein vor ihrer Anreise aus: "Wenn sie mich sehen, drehen die alle durch."

"Sommerhaus der Stars": Andreas Robens und Iris Klein mögen sich nicht so

Durchgedreht ist natürlich niemand, aber ein paar Rotationen waren bei der Ankunft der Kleins schon dabei, vor allem bei Andreas Robens: "Ich begrüsse sie nicht", entscheidet sich der Bodybuilder Höflichkeit Höflichkeit sein zu lassen und das hat seinen Grund: "Ich habe noch nie so eine intrigante, hinterhältige und verlogene Frau gesehen wie Iris Klein", erklärt Andreas Robens und sollte das in den folgenden Minuten noch weiter ausführen.

Genauso wie Eva Benetatou mit Andrej Mangold haben nämlich auch Andreas Robens mit Iris und Peter Klein eine Vorgeschichte, die im Reality-TV zu finden ist. Es geht um einen "zerstörten Lebenstraum" auf der einen und ein "Miss Piggy-Bild bei Facebook" auf der anderen Seite.

Robens jedenfalls steht dem zu erwartenden Showdown vorbereitet gegenüber: "Ihr glaubt doch nicht im Ernst, ich komm hierher ohne Munition. Ich geh' doch nicht zu 'ner Schiesserei mit 'nem Messer."

Bereits nach den ersten 13 Minuten ist also schon ordentlich Druck auf dem Kessel, auch wenn sich Iris Klein unvorbereitet gibt: "Das ist nicht das, was wir gebucht haben." Entweder gab es tatsächlich Missverständnisse im RTL-Reisebüro oder die Reality-TV gestählte Klein hat nicht hingeguckt, bei welcher Show sie da unterschrieben hat.

Jetzt ist sie jedenfalls da und weil ihr Eva etwas einseitig helfen möchte, Freund von Feind zu unterscheiden, weckt die Brünette bei den anderen schon wieder den Zorn und bei einer Kandidatin sogar Gewaltfantasien: "Das ist aber auch 'ne Nase, die man echt gut brechen könnte", träumt Lisha von einem Duell mit Eva beim "Promiboxen".

Lisha: "Das ist genauso 'ne Schlampe wie 'ne Motte"

Nein, in Folge fünf bleibt nur wenig Zeit für Poesie und es ist ausgerechnet Lisha, die sich Zeit dafür nimmt: Als sich ihr im Garten ein Schmetterling nähert, hat sie für die Schönheit des Moments nur Verachtung übrig: "Das ist genauso 'ne Schlampe wie 'ne Motte. Ich bin doch auch derselbe Mensch, nur weil ich mir jetzt 'nen Mantel anziehe, der gelb ist und schön aussieht, bin ich doch immer noch ich. Und genau das sind Schmetterlinge: verkleidete Motten."

Doch dieser Moment der Harmonie ist der einzige in diesen zwei Stunden, die weder unter zivilisatorischen noch unter ästhetischen Gesichtspunkten überzeugen können.

Denise Kappés erkennt als Erste, dass diese Show nicht gut für die Psychohygiene ist, weder für ihre eigene noch für die der Zuschauer, und haut in den Sack: "Ich hab' das Gefühl, ich werd' hier drin zu einem schlechten Menschen, weil ich in Sachen reingezogen werde, wo ich gar nicht hin möchte", erklärt Kappés und sucht mit ihrem Freund Henning Merten das Weite.

Bei den anderen kommt die Nebenbei-Botschaft des Auszugs nicht an und so schaukelt sich auch diese Folge wieder ihrem eskalatorischen Höhepunkt entgegen. Warum, interessiert nach vier Folgen Dauergezänk eigentlich schon gar nicht mehr, aber der bisher viel zu kurz gekommene Streit zwischen Team Robens und Team Klein flammt zum Glück für RTL noch einmal auf.

Doch bevor sich bei der obligatorischen Hinauswahl ein Team vom anderen befreien kann, bricht RTL das Gekeife an dieser Stelle vorerst ab und lässt alle Beteiligten mit der Frage zurück, warum sich die Bewohner das selbst, gegenseitig und dem Zuschauer antun.

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