Bisher war Walentina Doronina die treibende Kraft im Beleidigungsbergwerk "Sommerhaus der Stars". Doch nach dem Rauswurf von Doronina in Folge sechs müssen die verbliebenen Promis die Trash-TV-Unterhaltung nun alleine stemmen. Zum Glück schüttet RTL die Show personell auf, doch die Beleidigungen verteilen die Übriggebliebenen erst einmal auf mehrere Schultern.

Christian Vock
Eine Kritik
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So, da ist sie also, Folge eins nach dem Skandal. In Ausgabe sechs gerieten Gigi Birofio und Can Kaplan ja derart aneinander, dass Kaplans Freundin, Walentina Doronina, bei der folgenden Handgreiflichkeit mit ihrem Kopf dazwischen geriet. Was genau passiert ist und wie sehr Birofio die 23-Jährige tatsächlich erwischt hatte, blieb unklar. Klar blieben hingegen ein paar andere Dinge. Zum Beispiel, dass sich Birofio für sein Handeln entschuldigt hat, denn die Hand sei aus Versehen an Doroninas Kopf gelandet.

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Klar war auch, dass der Rest der "Sommerhaus"-Belegschaft Gewalt zwar nicht rechtfertige, aber tagelange Provokationen von Walentina Doronina wahrgenommen habe. Und RTL? RTL fand die Aktion von Birofio und das Verhalten von Doronina und Kaplan zwar so verwerflich, dass der Sender die drei allesamt aus der Show warf, aber nicht so verwerflich, dass er auf die Ausstrahlung des Skandals verzichtet hätte.

Auch wenn sie mit all dem nichts zu tun hatte, musste Birofios Partnerin Dana Feist ebenfalls gehen, schliesslich heisst die Show "Kampf der Promipaare" und nicht "Kampf der Promipaare und der Lebensgefährtinnen von ehemaligen Teilnehmern, deren Hand aus Versehen an Walentina Doroninas Kopf gelandet ist." Kann man sich auch leichter merken.

Rumble in the Maritim Hotel Bonn

Damit ist die Geschichte allerdings noch nicht zu Ende, denn die Beteiligten wären ja schön blöd, würden sie aus der Sache nicht noch Kapital schlagen. Also treffen sich Gigi Birofio und Can Kaplan Anfang November bei einem Promi-Box-Event im Maritim Hotel Bonn, um sich gegenseitig die Gesichter neu zu arrangieren – mit allem, was an werbendem Vorgeplänkel dazu gehört. Die Social-Media-Kanäle der Beteiligten werden also glühen und wahrscheinlich auch bald die Konten.

Und so verwundert es auch nicht, dass Walentina Doronina, gerade erst frisch verwundet, sich noch im "Sommerhaus" erst rühmte, für das Ende der Karriere von Gigi Birofio gesorgt zu haben und nun mit dem Boxkampf dennoch an deren Fortsetzung mitarbeitet. Solange dabei Reichweite, Plattform und Honorar stimmen, ist die 23-Jährige in dieser Hinsicht offenbar flexibel.

Aleks Petrovic, so viel ist bekannt, wird sich dem Promi-Box-Rummel anschliessen, der Rest, der im "Sommerhaus" nicht von Birofio touchiert wurde, muss sich seine Reichweite derweil noch mit ehrlichem Trash-TV verdienen. Damit wären wir dann auch endlich bei Folge sieben und in der kehrt im "Sommerhaus" erst einmal die Ruhe nach dem Sturm ein. Allerdings nur kurz, denn wegen des ungeplanten Doppel-Abgangs muss RTL die Reihen auffüllen und greift dabei auf bewährtes Personal zurück.

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Zwei Neue fürs "Sommerhaus"

Serkan Yavuz und seine Ehefrau Samira Klampfl sind bisher nur wenigen Trash-TV-Shows aus dem Weg gegangen und werden nun Teil der Gemeinschaft oder wie es Aleksandar Petrovic bei Yavuz' Ankunft formuliert: "Oah, der Sp*****!" Die beiden teilen offenbar eine gegenseitige Abneigung, es soll um einen Social-Media-Kommentar von anno dunnemals gehen. Es dürfte RTL auch ziemlich egal gewesen sein, worum genau es sich dreht, Hauptsache die beiden pflegen ihre Feindschaft im "Sommerhaus" weiter.

Aleks Petrovic scheint da aber nicht mitspielen zu wollen: "Ich bin ruhig, hab auch keinen Bock mehr auf Stress." Aber RTL wird da schon was einfallen gegen zu viel Harmonie. Et voilà: Wegen der ausgefallenen Exit-Challenge lässt die Produktion nun die Promis paarweise gegeneinander antreten. Die Aufgabe: In einem Parcours möglichst viel Schlamm sammeln. Das Ziel: Nominierungsschutz für die Zeitschnellsten. Das eigentliche Ziel: Die Promis möglichst stark einzusauen – mit Erfolg.

Maurice Dziwak etwa kämpft mit dem Rutschen seiner von den Schlammmassen beschwerten Hose. "Scheiss auf die Hose, du kannst deinen Penis sehen lassen!", gibt Ricarda Raatz ihrem Mann deshalb einen Rat, vergisst dabei aber, dass zum Sehen-lassen des einen auch das Sehen-wollen der anderen gehört. Ein Dank daher an Dziwak für die unermüdliche Korrektur seiner Buxe. Am Ende schützt sich Team Yavuz durch einen Zeit-Sieg.

Maurice Dziwak: "Anscheinend bin ich doof und du auch!"

Beim abendlichen Après-Schlamm macht sich dann das Fehlen von Walentina Doronina bemerkbar. "Wie ruhig das heute hier ist", stellt Tim Toupet überrascht fest. Aber zum Glück bekommen Kamera und Schnitt doch noch ein paar Disharmonien mit. Team Petrovic ärgert sich, dass Team Yavuz durch seine Frische einen Wettbewerbsvorteil hat, ausserdem fordert Aleksander noch eine Entschuldigung von Serkan für das "öffentliche Blossstellen" von damals.

Die erste Eskalation kommt aber von anderer Stelle. Maurice Dziwak fühlt sich von seiner Freundin Ricarda nicht genug betüddelt. "Früher, die Omas haben das immer anders gemacht", erklärt Dziwak und wirft Raatz vor, sie könne nicht alleine sein. "Du kannst nicht alleine sein, weil du zu Hause bei deiner M…, bei deinen Eltern wohnst", revanchiert sich Raatz, was Dziwak in Rage versetzt: "Du wolltest Mami sagen, weil du immer Mami sagst! Meine Mami ist die Beste, verstehste!" "Du hast ein ganz, ganz dickes Problem mit dir selber, ich mach das nicht mehr mit!", beendet Raatz die Diskussion.

Verrat im "Sommerhaus" – wieder einmal

Der Anfang ist also gemacht und damit auch die anderen Paare die Contenance verlieren, gibt es das berüchtigte Einpark-Spiel. Der Mann muss blind einen Kleinbus durch einen Parcours in eine Parklücke steuern, während die Frau dirigiert. Eine perfekte Gelegenheit für all die Männer, ihre vermeintliche Überlegenheit beim Autofahren zu demonstrieren und so hat das Spiel nicht ohne Grund eine herausragende Eskalationsquote.

"Sie kann nicht denken und handeln wie ich", erklärt etwa Petrovic und wird dann maximal offensichtlich: "Wir sind einfach zwei verschiedene Menschen und zwei verschiedene Wesen." Dziwak hat da einen ganz anderen Ansatz: "Anscheinend bin ich doof und du auch!"

Nachdem die Paare nun ausreichend an der dicken Luft waren, geht es mit reichlich Frust zurück ins Sommerhaus und da ist es Zeit für das Stimmungsbarometer, also eine Art Vorab-Abstimmung ohne wahlrechtliche Konsequenzen – aber mit Folgen. Denn naturgemäss bekommen hier die Nominierten eine ziemliche Krawatte. Und so passiert es dann auch. Zico Banach und Maurice Dziwak hatten sich einst versprochen, sich nur im Notfall zu nominieren. Banach sieht diesen Notfall nun gekommen, Dzwiak nicht und weil Banach dementsprechend abstimmt, ist Dziwak pikiert: "Das war Verrat. Das war Verrat."

Also alles beim Alten im "Sommerhaus".

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