Es hat sich ausgespuckt im "Sommerhaus der Stars". Georgina Fleur und Kubilay Özdemir müssen in Folge zwei gehen. Doch es gibt schon neue Bewerber auf den Intriganten-Posten.

Eine Kritik

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Wie heisst es so schön: Das Beste kommt zum Schluss. Nur, was wenn das Beste bereits zu Beginn gesendet wurde? Im Fall von "Das Sommerhaus der Stars" (hier Folge 1 zum Nachlesen) ist das natürlich synonym zum Schlimmsten, das ist das Konzept der Sendung.

Die erste Folge endete mit einem feuchten Knall. Kubilay Özdemir, dauerbetankte schlechtere Hälfte von Trash-TV-Terror-Garant Georgina Fleur, spuckte Ex-Bachelor Andrej Mangold ins Gesicht. Dann war Schluss. Klar, so eine Steilvorlage darf nicht ohne eine Woche Empörung verschwendet werden. Weswegen RTL in Folge zwei den unappetitlichen Vorfall noch einmal minutiös aufgearbeitet.

Der Streit zwischen dem ebenfalls volltrunkenen Bodybuilder-Auswanderer Andreas Robens und Kubilay Özdemir, die Nachwehen und wie er schliesslich dem Bachelor ins Gesicht spuckt, weil er glaubt, er habe während der Diskussion einige Tröpfchen Speichel abbekommen. So oder so: Als Vorbilder für den Stopp der Ausbreitung des Coronavirus taugen beide nicht.

In die Flucht gespuckt

Die Gemüter sind in Folge zwei immer noch erregt. "Das soll deine Mutter sehen, dass du so asozial bist", schimpft Andrej Mangold in die Kamera. Was ziemlich unwahrscheinlich sein dürfte, die Erzeugerinnen der meisten Bewohner des "Sommerhaus der Stars" haben schon lange aufgehört, irgendwas von ihren Kindern im Fernsehen zu schauen.

Gut, dass andere Sommerhaus-Bewohner besonnener sind: "Wenn mir jemand ins Gesicht spucken würde", sagt YouTuberin Lisha, "würde ich ihm die Nase brechen." Okay, vielleicht doch nicht.

Zeit, die sabbernden Elefanten im Raum zu konfrontieren. Die Belegschaft löst die angespannte Situation, wie jede Ansammlung Geltungssüchtiger von Format: mit sozialem Ausschluss.

Einer nach dem anderen zieht wortlos an Georgina Fleur und Kubilay Özdemir vorbei in die Scheune. "Es ist vorbei?", fragt sie. "Klar ist es vorbei", entgegnet er. Fleur und Özdemir packen ihre Koffer und gehen, ohne dass ein Wort gewechselt wurde.

Unspektakulärer kann ein Auszug nicht ablaufen. Was den Ton für den Rest der Folge setzt. Denn was soll denn jetzt noch kommen? Wenn schon in Folge eins von "Das Sommerhaus der Stars" ein Muskelberg kurz vorm um sich schlagen ist und sich dann bespeichelt wird, als gelte es, ein Lama vor Neid erblassen zu lassen?

Schaukeln und Schlamm schleppen im "Sommerhaus der Stars"

Die Antwort: ein Spiel. In jeder Staffel vom Sommerhaus ein verzichtbarer Fixpunkt. Und da nun aller Rotz versiegt ist, gibt es in der zweiten Folge gleich zwei "Herausforderungen". Zunächst müssen die Realitystars in die sogenannte "Liebesschaukel".

Eine Vorrichtung in schwindelnder Höhe, in der die Frauen Fragen durch Glocken läuten beantworten müssen, während ihr Partner am Boden sie von einer Seite zur anderen schwingt. Die Begeisterung ist riesig: "Ist das eine asoziale Scheisse", flucht Annemarie Eilfeld. Und das von einer, die eine Staffel "Deutschland sucht den Superstar" mit Dieter Bohlen gedreht hat.

Denise Kappés bricht schon ab, bevor wirklich etwas passiert ist, Andreas Robens, eigentlich Kraftsportler, ist danach am Ende: "Alte Scheisse, das geht aber richtig auf die Pumpe." Es gewinnen Annemarie Eilfeld und ihr Freund Tim, was aber keinen wirklich interessiert.

Genauso wie Spiel zwei, bei dem sich die Realitystars Schlamm auf den Rücken karren und ihn von einem Ende der Grube an die andere schaffen. Sieger ist, wer am tiefsten im Morast wühlt. Das kennen die Teilnehmer vom Sommerhaus, sie haben aus diesem Prinzip einen Beruf gemacht. Am meisten Schlamm schaufeln die YouTuber Lisha und Lou, sie müssen weiter in der Show ausharren.

Frauen manipulieren im "Sommerhaus der Stars"? Nicht mit dem Bachelor

Viel interessanter ist: Wer füllt nun die Skandal-Lücke, die der Abgang von Georgina und Kubi gerissen hat? Es bewerben sich Bachelor Andrej Mangold und TV-Hypnotiseur Martin Bolze. Letzterer versucht sich an Lisha, die ihre Akne von ihm kurieren lassen will.

Doch Martin Bolze belässt es nicht bei den Pickeln: "Ich hab mein ganzes Leben vor mir gesehen!", sagt Lisha danach. Eine beängstigende Vorstellung. Im Laufe der Folge nutzt Bolze nun die YouTuberin, um seine Show abzuziehen. Per Fingerschnippen knipst er sie nach Belieben aus und an.

Den anderen verkünden, dass sie jetzt besser ins Bett gehen sollten? Erledigt. Danach alles vergessen? War was? Der Bachelor findet das gar nicht akzeptabel. Eine Frau nur mit Worten manipulieren? Nicht mit ihm. Zumindest nicht, wenn sie am Ende keine Rose bekommt.

Er stellt Martin Bolze, der ist sich keiner Schuld bewusst: "Ich weiss, wann ich was mit jemanden machen kann. Und im Prinzip hat sie mir uneingeschränkte Erlaubnis gegeben." Normalerweise folgt nach diesem Satz eine richterliche Verfügung, drei Kilometer Abstand zu halten.

Im Bauernhof von "Das Sommerhaus der Stars" ist aber nicht so viel Platz und Lisha das sowieso egal. Am nächsten Morgen verkündet sie die erfolgreiche Hypnose-Behandlung: "So sah ich seit einem Jahr nicht mehr aus, Alter!"

Ihre Akne ist verheilt, Martin Bolze sei Dank. Vielleicht liegt es aber auch einfach nur an der ausgiebigen Schlammpackung von Spiel zwei.

Beleidigte Leberwurst oder intriganter Pläneschmieder?

Fehlt nur noch die Nominierung. Bachelor Andrej Mangold versucht sich als Master-Manipulator und will die anderen Mitspieler davon überzeugen, Andreas und Ehefrau Caro Robens aus dem Sommerhaus zu wählen, weil der seine Social-Media-Lebensabschnittsgefährtin ein "Miststück" nannte.

Das gelingt lückenlos, die Wahl ist einstimmig. Oder steckt da etwa auch wieder Martin Bolze dahinter? Haben sich der Bachelor und der Hypnotiseur in einer teuflischen Psycho-Rosen Übereinkunft abgesprochen, um den Sieg untereinander auszumachen?

Fragen über Fragen, deren Antworten vollkommen irrelevant sind. RTL macht trotzdem weiter. Genauso wie Andreas und Caro Robens. Es gibt in dieser Folge gar keinen weiteren Abgang, verkündet ein Briefumschlag am Ende. Hach, wie fies!

Da ist der Streit doch vorprogrammiert. Und dem Bodybuilder fällt die Auswahl leichter, wen er in Folge drei verprügeln soll: Einfach alle.

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