Lisha stellt gleich zu Beginn der jüngsten Folge eine heraufziehende Ekeligkeit fest. Das verwundert, herrschte doch gerade an Ekeligkeit im "Sommerhaus der Stars" bisher kein Mangel. Am Ende der Folge weiss man aber, was Lisha damit gemeint hat, spielt sie doch dabei eine tragende Rolle.
"Ich werd' euch die lustigste Show liefern, die ihr je gesehen habt."
Wer die Show bis hierhin lose verfolgt hat, weiss jedoch, dass Lisha mit lustig nicht etwa das lustige Lustig meint, sondern das genaue Gegenteil.
Damit ist Lisha aber voll auf dem gewünschten Kurs der Show, denn beim "Sommerhaus der Stars" geht es in erster Linie darum, dass die Insassen mit maximalem Ehrgeiz zetern, schimpfen, keifen, sich duellieren und zanken, eskalieren, sich anschreien und sich gegenseitig in die Verzweiflung treiben. Und bisher haben die aktuellen Bewohner diese Zielvorgabe doch recht überzeugend umgesetzt.
Alles begann in Folge eins mit der Spuckattacke von Kubilay Özdemir gegen
Danach ging es Schlag auf Schlag: Katzenberger-Mutter Iris Klein zog ein und fast so schnell wieder aus, Diana Herold und ihr Partner Michael flogen erst raus, dann wieder rein und am Ende durfte
Lisha: "Ich hab' so einen Hass in mir"
Und weil mit dem Rauswurf von Annemarie Eilfeld und ihrem Tim Sandt in der vergangenen Folge die Anti-Eva-Front überrannt wurde, sieht Lisha dunkle Wolken aufziehen: "Es wird jetzt so eklig. Ich traue niemandem mehr."
Doch damit nicht genug, Lisha ist die Tatsache, dass nach und nach ihre Verbündeten das Haus verlassen mussten, während sich Eva ins Fäustchen lachen kann, auf die Gefühlslage geschlagen: "Ich hab' so einen Hass in mir. So einen abgrundtiefen Hass."
Eine prächtige Grundlage für üppiges Trash-TV, denn auch die Gegenseite ist nicht wirklich glücklich mit der Situation: "Ich hab' Angst, dass die uns den Arsch aufreissen", hat Benetatous Verlobter Chris metaphorische Sorge um sein Wohlbefinden.
Und auch die seinerzeit Zweitberoste Eva hat ein ungutes Gefühl.
Um es vorweg zu nehmen: Mit einen Fluch sollte "Pharo" Martin Bolze die gute Eva nicht belegen, aber Chris' ungutes Gefühl kommt nicht von ungefähr, denn Lisha will ihre Feindin durch herzliches Umarmen erdrücken: "Ich will, dass sie nicht mehr weiss, wo vorne und hinten ist", weiht Lisha jedenfalls Lou in ihre Pläne ein. Es geht also nicht mehr um das Ob, sondern nur noch um das Wann und das Wie einer Eskalation.
Doch zwischen der Ankündigung und Ausbruch hat RTL noch ein paar Spielchen zur Gemütsruinierung gesetzt. Bei einem Quiz müssen die Kandidaten bei jeder falschen Antwort Scharfes essen, was ihnen offenbar nicht nur auf den Magen schlägt.
Auf die Frage, welche Bäume sich selbst befruchten, gibt Lisha zunächst keine Antwort, sondern nur eine Bewertung ab: "Solche kranken Bäume will ich auch gar nicht in meiner Nähe haben. Ekelhaft. Vor allem will ich gar nicht wissen, wie die das machen."
"Sommerhaus der Stars": Und das soll Fernsehunterhaltung sein?
Irgendwie bekommen die Bäume das aber auch ohne Lisha hin. Die Berlinerin jedenfalls zieht ihr Spielchen als neue Eva-Versteherin zunächst durch, doch Team Benetatou riecht den Braten.
Aber da ist es bereits zu spät, denn Eva kann sich noch nicht vor einem möglichen Rauswurf schützen und so steuert auch diesmal wieder alles auf den eskalatorischen Höhepunkt jeder Folge zu.
Der bricht sich seine Bahn an einer Proseccoflasche, die Team Eva zu egoistisch geleert haben soll. Weil Lou darauf mit einem "Du bist asozial, Eva" hinweist und diese Bemerkung unterschiedlich interpretiert wird, geht es wieder in die Vollen, was sich bis zum abendlichen Stimmungsbarometer zieht. Am Ende des Streits steht folgende Kernthese zur Diskussion:
Lisha zu Eva: "Du wurdest gef* und stehen gelassen"
Nein, der Zeitpunkt, an dem hier irgendwer die Show noch erhobenen Hauptes verlassen kann, ist allerspätestens seit der jüngsten Folge überschritten. Doch obwohl die Kandidaten sprachlich, menschlich und moralisch über sämtliche Grenzen hinweggegangen sind, läuft "Das Sommerhaus der Stars" für RTL immer noch unter guter Fernsehunterhaltung.
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