• Das Social-Media-Projekt "Ich bin Sophie Scholl" startete am 4. Mai.
  • Zehn Monate können User via Instagram die NS-Widerstandskämpferin in ihrem alltäglichen Leben begleiten.
  • Alle wichtigen Informationen zur Produktion im Überblick.

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Geschichte zum Miterleben: Ein neues Social-Media-Projekt von SWR und BR schlägt momentan hohe Wellen. Auf der Instagram-Seite "Ich bin Sophie Scholl" können Nutzerinnen und Nutzer der 1943 hingerichteten Widerstandskämpferin nahekommen. Schauspielerin Luna Wedler schlüpft dabei in die Rolle einer Sophie Scholl, die ihr Smartphone zückt und durch Instagram-Storys, Fotos und mehr den Menschen die deutsche NS-Vergangenheit näher bringt.

Wer war Sophie Scholl?

Sophie Scholl wurde am 9. Mai 1921 in Forchtenberg geboren und gehört zusammen mit ihrem Bruder Hans zu den bekanntesten und wichtigsten Widerstandskämpfern gegen das NS-Regime.

Beide waren Mitglieder der Gruppe "Weisse Rose", die in Universitäten Flugblätter verteilten und darin die Regierung kritisierten und zum Widerstand aufriefen. Am 18. Februar 1943 wurden sie beim Verteilten der Flugblätter erwischt und verhaftet. Vier Tage danach wurden die Geschwister Scholl zum Tode verurteilt und hingerichtet.

Was steckt hinter dem Projekt "Ich bin Sophie Scholl"?

Der Anlass für diese Aktion ist ein besonderes Datum: Am 9. Mai 2021 wäre Sophie Scholl 100 Jahre alt geworden. Deshalb griffen die beiden Sender ganz Tief in die Trickkiste: In Echtzeit können User und Userinnen auf Instagram die letzten zehn Monate im Leben der Studentin mitverfolgen.

Am 4. Mai startete der Kanal – zu diesem Zeitpunkt trifft die NS-Widerstandskämpferin in München ein. Sie beginnt dort ein Studium der Biologie und Philosophie. Das Projekt endet mit ihrer Verhaftung im Februar.

Was bekommt man bei "Ich bin Sophie Scholl" zu sehen?

Sophie Scholl entführt die Follower in ihren Alltag und gibt einen realen Einblick in das Leben der jungen Frau. Zusammen mit ihrem Bruder Hans Scholl war sie Teil der Widerstandsgruppe "Weisse Rose", die das Nazi-Regime kritisierten und dafür am 22. Februar 1943 hingerichtet wurden.

Thematisiert wird unter anderem die Liebesbeziehung von Sophie Scholl mit Fritz Hartnagel, einem Offizier, der in Russland stationiert war. Aber auch das Leben an der Universität und ihre Aktivitäten in der "Weissen Rose" werden beleuchtet, wie der BR erklärte.

Briefe und Aufzeichnungen von Sophie Scholl dienten dabei als Grundlage. Aber auch Propaganda-Material, Nachrichtenmeldungen und Fotos werden gezeigt und mit den Bewegtbildern kombiniert, heisst es von Seiten des SWR. Zeichnungen sind auf Instagram ebenfalls zu sehen, da Scholl künstlerisch aktiv war. Die Originale dienten als Vorlage für Illustrationen, die die Künstlerin Édith Carron anfertigte.

Wo wurde für "Ich bin Sophie Scholl" gedreht?

Gefilmt wurde alles an 17 Drehtagen in Berlin und München. Die meisten Aufnahmen wurden von Hauptdarstellerin Luna Wedler mit einer Filmkamera selbst gemacht – unter den Augen von Regisseur Tom Lass.

Teilweise wurden Originalschauplätze verwendet – wie die Ludwig-Maximilians-Universität München, wo Sophie Scholl und ihr Bruder Flugblätter verteilten. Insgesamt kamen circa 130 Minuten Bewegbild-Material zusammen, gab der BR an. Stories und Reels werden durch Fotos, Boomerangs und IGTV-Videos unterstützt.

Auch wenn die Geschichte der Sophie Scholl auf eine moderne Art und Weise erzählt wird, gibt es doch Grenzen. Zum Beispiel spricht sie nicht im heutigen Jugend-Slang, was auch seine Gründe hat. "Die historische Figur Sophie Scholl soll so respektvoll, authentisch und historisch korrekt dargestellt werden wie möglich", heisst es von Seiten des Senders.

Was ist das Ziel von "Ich bin Sophie Scholl"?

Das Ziel der Aktion ist es, "junge Generationen über den Widerstand im Nationalsozialismus zu informieren und aufzuklären", sagte Dr. Hildegard Kronawitter, Vorsitzende der Weisse Rose Stiftung e.V., über das Projekt.

Und das scheint gut anzukommen: Momentan (Stand: 7. Mai, 10:30 Uhr) folgen über 505.000 Menschen dem Instagram-Account "ichbinsophiescholl".  © 1&1 Mail & Media/spot on news

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