Hazel Brugger, Giovanna, Matthias Schweighöfer und Florian David Fitz legten sich beim Staffelauftakt von "Wer stiehlt mir die Show?" mächtig ins Zeug, um Joko Winterscheidt die Moderatorenrolle abzuknöpfen. Dass Fitz keiner dieser "Fernseh- und Filmheinis" ist, "die einfach gut aussehen und nichts in der Birne haben", wunderte Brugger. Der 49-jährige Schauspieler war allen überlegen.
Es ging launig los. "Das ist der härteste Kampf im deutschen Fernsehen um meinen Arbeitsplatz. Und diese drei Arschgeigen treten gegen mich an", sagte Moderator
Er holte nun die Schweizer Kabarettistin
"Silhuette", "Shilouette" oder "Silhouette"?
Worum es bei "Wer stiehlt mir die Show?" eigentlich geht: Vier Protagonisten – drei Prominente und ein Normalo – trachten danach, Showmaster des Formats zu werden und Joko Winterscheidt (44) abzulösen. In acht Quiz-Kategorien, die in drei Gewinnstufen unterteilt sind, müssen die Vier Fragen beantworten und Münzen erkämpfen – Spielvorteile für ein mögliches Finale.
Nach jeder Gewinnstufe muss der Teilnehmer mit den wenigsten Punkten die Show verlassen und den "Walk of Shame" in Angriff nehmen, bei dem humorvoll, aber hart nachgetreten wird. Im Finale muss sich Winterscheidt dann dem Protagonisten, der übriggeblieben und scharf auf seinen Job ist, stellen.
Wie immer ging es auch am Sonntagabend mit der Kategorie "Die leichten Fünf" los – mit fünf vermeintlich leichten Fragen. Die Antworten? Zum Teil abenteuerlich. So galt es etwa, das Wort "Silhouette" korrekt zu schreiben. Während
"Sie ist unfassbar lustig"
Dass Winterscheidt, Schweighöfer und Fitz einander gut kennen – die beiden Blonden sind sogar seit Jahren sehr eng befreundet –, merkte man als Zuseher durchaus, es gab der Sendung aber keinen besonderen Spin. Es wurde zwar geblödelt, richtig Witziges entstand daraus aber nicht. Dass der Moderator Hazel Brugger eingangs mit "Sie ist unfassbar lustig" apostrophiert hatte, machte die Kabarettistin nicht unbedingt lockerer. Die Schweizerin versuchte zwar, das Format mit Humor aufzuladen, kalauerte sich aber medioker durch die Stunden. "Können wir das auch mit der App?", wollte sie etwa von Winterscheidt wissen, als es darum ging, gefragte Infos aus im Studio aufgestellten Fahrschein-Automaten zu ziehen.
Später musste Brugger eine Person ihrer Wahl anrufen und diese 40 Sekunden in der Leitung halten, wobei sie lediglich das Wort "Kuckuck" sagen durfte, was, zu Bruggers Verteidigung, nicht extrem viele Bonmot-Möglichkeiten bietet. Ihre Mutter schien jedenfalls etwas verwundert und erweiterte das "Kuckuck" der Tochter stets um ein "Ruft aus dem Wald". "Meine Mutter heisst Susanne. Die ist sehr nett und Lehrerin", so die Tochter.
"Wer stiehlt mir die Show?": Schweighöfer gegen Fitz chancenlos
Giovanna war die erste, die sich an diesem Abend verabschieden musste, Schweighöfer folgte ihr eine knappe Stunde später: Nach dem Abgang der Wildcard-Kandidatin war auch vom Schauspieler, der es bereits nach Hollywood geschafft hat, nur mehr wenig zu sehen. Dass der Äquator am nullten Breitengrad liegt, Karl Lagerfeld Chefdesigner von Chanel war und Hannover die einwohnerreichste Stadt in Niedersachsen ist, wusste der 42-Jährige aber immerhin. Hingegen dachte er, dass Mike Krüger einst die Nase durch die Lasche gezogen und mit der kleinen Kurbel ganz nach oben gedreht hat (es war der Nippel). Und er dachte, dass "You’re the one that I want" ein Song aus dem Musical "Bodyguard” sei ("Grease"). Schweighöfer war also zu Recht raus, hatte aber mit Fitz auch einen smarten und harten Konkurrenten.
Vor der letzten Gewinnstufe lag Fitz deutlich vor Brugger. Beide mussten nun vom Teleprompter einen Lückentext vorlesen. Brugger hatte vorzulegen. "Ich dachte, das wäre einer dieser Fernseh- und Filmheinis, die einfach gut aussehen und nicht in der Birne haben. Aber der ist ja megaschlau", sagte die Kabarettistin über Fitz, der zu diesem Zeitpunkt mit Augenbinde und Kopfhörern völlig abgemeldet war. Brugger füllte die Lücken ihres Textes zwar anständig, konnte den punktemässig doch einiges voraus liegenden Fitz aber nicht mehr einholen – und musste gehen. "Es hat richtig Spass gemacht", so Brugger abschliessend, die als Schweizerin im Zuge ihres finalen "Walk of Shame" noch als die "dümmste Prominente Deutschlands" tituliert wurde.
Finale: Fitz versus Winterscheidt
Im Finale, das traditionell von Katrin Bauerfeind moderiert wird, standen einander nun Moderator Joko Winterscheidt und Herausforderer Florian David Fitz gegenüber. Im Finale sollte der Herausforderer immer dann eine der zuvor in den Spielrunden verdienten Münzen setzen, wenn er denkt, dass der Moderator die richtige Antwort nicht weiss. Ist dessen notierte Antwort jedoch korrekt, bekommt der Moderator einen Punkt und die Münze des Titelverteidigers ist verloren. Ist die Antwort des Moderators falsch, bekommt dieser natürlich keinen Punkt und der Herausforderer darf die Münze behalten. Das Spiel endet, sobald der erste Teilnehmer fünf Punkte erzielt hat oder der Herausforderer keine Münze mehr besitzt.
Dass es derzeit Joe Biden ist, der auf "X" (vormals "Twitter") als "POTUS" ("President of the USA") postet, wussten beide Finalteilnehmer. Als es um das flächenmässig grösste Land Afrikas ging, dachte Fitz, der mit seiner Antwort "Niger" weit daneben lag, dass Winterscheid das ebenso nicht wissen würde. Er setzte eine Münze und verlor, denn der Moderator hatte zuvor tatsächlich die korrekte Antwort "Algerien" notiert. "Ich hatte eigentlich keine Ahnung und hab einfach geraten", gestand Winterscheidt.
Wenig originell und viel zu lang
Im Finale kam Fitz die Smartness ein wenig abhanden. Da er davon ausging, dass Winterscheidt die korrekte Antwort jeweils kennen würde, setzte er keine Münzen mehr, was Winterscheidt automatisch zum Gewinner des Abends machte. "Meine Fresse, wann genau wollte Florian David Fitz eigentlich mal die Münzen setzen?", wunderte sich auch jemand auf "X" über die seltsame Zurückhaltung des Schauspielers. "Ich habe mir eines Sache ganz fest vorgenommen: Nicht die erste Sendung wieder zu verlieren! Ab jetzt wird’s ein Homerun für mich", jubelte Joko Winterscheidt am Ende eines Formats, das für diese Überlänge viel zu wenig originell ist und um mindestens eineinhalb Stunden gekürzt werden sollte.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.