Von den bisher vier Ausgaben von "Wer stiehlt mir die Show?" durfte Stammkraft Joko Winterscheidt drei moderieren. Lediglich einmal konnte Tommi Schmitt den Entertainer besiegen.

Christian Vock
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Christian Vock dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Nun hatten Schmitt, Nina Chuba, Kurt Krömer und ein Wildcard-Kandidat zum letzten Mal die Chance, Winterscheidt die Moderation zu entreissen – und das sollte tatsächlich einer dieser vier Personen gelingen.

Mehr News über TV-Shows

Da isser wieder. Joko Winterscheidt stolziert in Folge fünf von "Wer stiehlt mir die Show?" ins Studio und er macht das nicht nur mit stolzgeschwellter Brust, sondern auch noch mit ein paar Erinnerungen in der Hosentasche. "Vorletzter Quiz-Sonntag", erinnert Winterscheidt daran, dass dies die letzte Möglichkeit ist, ihm bei einem Sieg noch einmal die Moderation der Show zu stehlen. Denn wer in der sechsten und letzten Show siegt, gewinnt nicht Winterscheidts Job, sondern einen Sonderpreis.

Ausserdem erinnert Winterscheidt an die vergangene Ausgabe mit Gastmoderator Tommi Schmitt: "Ich hab letzte Woche nicht moderiert, ich hab 'ne Menge nachzuholen", erklärt Winterscheidt, als er nicht aufhören kann, die Zuschauer im Studio zu akustischen La-Ola-Wellen zu animieren. Als sich Winterscheidt und das Publikum endlich beruhigen, erinnert Winterscheidt Quiz-Gast Kurt Krömer an dessen Rolle in der vergangenen Ausgabe: "Du bist eine Runde länger geblieben, als du es vorhattest", spielt Winterscheidt darauf an, dass Krömer, obwohl bereits ausgeschieden, noch ein Spiel mitgemacht hatte – das für Krömer allerdings in einer unfreiwilligen Schaumdusche endete.

Und als Wildcard-Gast Robert von seinem Hobby Fantasy-Rollenspiele erzählt, weckt das bei Nina Chuba ebenfalls Erinnerungen: "Ich war früher sehr so into Feen und Elfen. Ich bin die sogar jagen gegangen im Wald", erzählt Chuba über ihre Kindheit, wodurch wiederum Kurt Krömer an seine Zeit beim öffentlich-rechtlichen Rundfunk erinnert wird: "Elfen, hässliche Zauberer: Ich war so lange beim RBB, ich hab genug." Damit ist dann aber auch genug mit Erinnerungen und so startet Joko Winterscheidt den Rate-Teil des Abends und der beginnt wie immer mit den "leichten Fünf".

Oh, Tommi!

In der obligatorischen Einstiegskategorie der insgesamt acht Spielkategorien will Winterscheidt zuerst wissen: "Wie heisst der berühmte Erfinder des modernen Buchdrucks mit Vor- und Nachnamen?" Tatsächlich wissen alle, dass dies Johannes Gutenberg ist, danach fallen die Antworten diverser aus. Dass "Ich briet" die richtige Antwort auf die Aufforderung "Bilde das Imperfekt von 'Ich brate!'" ist, wissen nur Tommi Schmitt und Nina Chuba, dass "Kilowattstunde" die richtige Antwort auf "In welcher Einheit wird auf eurer Stromrechnung der Stromverbrauch berechnet?" ist, dann schon niemand mehr.

"Die leichten Fünf" sind aber nicht der einzige Quizkategorie-Dauergast in dieser Ausgabe. Bei "Der Song-Song Song" singen die Sängerinnen der Studioband einen Song, während die Band die Musik zu einem anderen Song spielt, und die Kandidaten müssen nun beide Songs erraten. Da ertönt dann der Text von "Wannabe" zur Musik von "Murder on the Dancefloor" oder "Türlich, Türlich (sicher, Dicker)" von Das Bo zu den Klängen von Barry Manilows "Mandy". Das ist als Quizkategorie bereits unterhaltsam, wird aber noch unterhaltsamer durch Winterscheidts Gäste.

Denn Tommi Schmitt ist bei der Kombination Das Bo/Manilow zwar als erster fertig, schreibt aber "Oh, Mandy" statt "Mandy". Winterscheidt gibt den Punkt deshalb nicht, sondern dem Zweitschnellsten, Krömer. Doch da schaltet sich die Regie ein, denn Krömer schrieb "Türlich, Türlich, digga". "Da müssen wir schon genau sein", heisst es aus der Regie und als Winterscheidt genau das dann sein will, droht Krömer: "Moment, dann lassen wir's übern Anwalt laufen." Unter dem Gelächter des Publikums bekommt am Ende niemand einen Punkt.

Lesen Sie auch

"Wie bizarr ist das denn?"

So lustig diese Episode mit Kurt Krömer auch ist, es ist einer der wenigen humoristischen Höhepunkte dieses Abends, denn Krömer sollte sich als erster der Runde verabschieden. Zwar hatte er genauso wenig Punkte wie Kandidat Robert gesammelt, im Duell der Punktletzten unterliegt er allerdings bei einer Schätzfrage. In puncto Humor ist Krömers Ausscheiden also ein herber Schlag und auch bei den Spielen zeigt sich die "Wer stiehlt mir die Show?"-Redaktion diesmal wenig innovativ, hatte überwiegend alte und damit bekannte Quizvarianten ausgesucht.

Bei "Und jetzt alle!" müssen die Kandidaten zu Musik singend einen Lückentext füllen oder bei "Die Antwort ist der Bringer (XXL)" Fragen durch das Herbeibringen von Gegenständen, die die Antwort symbolisieren, beantworten. Innovativ ist Ausgabe fünf also nicht, aber das heisst nicht, dass die Show nicht unterhaltsam ist. So fragt Winterscheidt bei "Die Antwort ist der Bringer" einmal nach einer Birne und während Schmitt und Chuba noch durchs Studio sausen, treibt Robert im Publikum tatsächlich einen Mann mit einem Glühbirnen-Tattoo auf. "Wie bizarr ist das denn?", fragt Winterscheidt ungläubig.

Am Ende ist Ausgabe fünf im Vergleich zu anderen Folgen eher durchschnittlich, entschädigt den Zuschauer aber mit einem unterhaltsamen Finale. Zuerst lässt Nina Chuba nämlich Tommi Schmitt und Kandidat Robert hinter sich und tritt dann im Finale gegen Winterscheidt um die Moderation der letzen Folge an. Als Moderatorin Katrin Bauerfeind beim Stand von 4:3 für Chuba wissen will, wie "man ein ringförmiges Riff, das eine Lagune umschliesst", nennt, schreibt Chuba in Windeseile "Atoll" auf und zappelt siegessicher herum.

Dass Winterscheidts Antwort falsch ist, spielt dann überhaupt keine Rolle mehr, denn Chuba hat recht und damit die Moderation der nächsten und auch letzten Ausgabe gewonnen.

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.