“Story Of My Life” auf VOX lässt Promipaare altern und versucht so hinter die Fassade der Stars zu blicken. So die Theorie. Doch in Folge zwei fragt sich der Zuschauer unweigerlich, was schlimmer ist: das gekünstelte Dauerlachen von Rebecca Mir und Massimo Sinato oder die kitschigen Liebeserklärungen der beiden.
Es gibt Fernsehsendungen, die stehen und fallen mit ihren Gästen. Die neue Talkshow “Story Of My Life” auf VOX (Anzeige) ist so eine. Ein prominentes Paar spricht über seine Beziehung und das gemeinsame Leben.
Der Clou: Per Make-up Special-Effects treffen sich die beiden im Lauf der Sendung einmal um 25 und einmal um 50 Jahren gealtert.
Den Auftakt machten in der vergangenen Woche
Schon aufgrund des Prominentenstatus. In der Liga Beckers gibt es in Deutschland nur eine handvoll Stars. Da hätten schon
“Äffchen” und “Giräffchen”
Stattdessen treffen in Folge zwei
Zwei Dauerlächler, die ihre Beziehung maximal medial ausschlachten, stets bemüht, in der Klatschpresse präsent zu bleiben. Mir und Sinato sind so gut drauf, dass man als Zuschauer bereits nach wenigen Minuten genervt ist.
Die Erkenntnisse über ihre Beziehung halten sich dementsprechend im überschaubaren Rahmen. Wir erfahren, dass in Italien (Sinatos Vater stammt aus Sizilien) “Frauen auf Händen getragen werden”.
Was heisst, dass der ehemalige Profitänzer seiner Angetrauten die Tür aufhält und Frühstück ans Bett bringt. Dass sich die beiden “Äffchen” (Sinato) und “Giräffchen” (Mir) nennen. Und dass jedes ihrer Pärchenbilder frisch vom Instagram-Account aussieht, wie das Cover einer Kuschelrock-CD.
Sprechen Sie miteinander, wirkt das wie die Dialoge einer Foto-Love-Story der “Bravo”: “So schön ihre Hülle auch sein mag, ich habe mich in ihren Charakter verliebt”, ist einer der Sätze, der fällt.
Wer die beiden wirklich sind, erfährt man zu keinem Zeitpunkt der Sendung. Zu sehr sind die beiden Medienprofis, die ihre Rolle im Schlaf herunterspielen und jedes ernste Thema weglachen.
Lachen, kichern, turteln
So auch, als sie sich das erste mal um 25 Jahre gealtert gegenübersitzen. Beziehungsweise aufeinander. Das Dauergeturtel des Promi-Paares führt nämlich irgendwann dazu, dass die beiden sich einen Sessel teilen. Hach, wie süss.
Doch zurück zu ihren faltigen Ichs in der Zukunft. Die beiden lachen, kichern und irgendwann fällt der Satz von Mir: “Wenn er so mit 60 aussieht, habe ich aber einen Glückstreffer.”
Ganz so glücklich ist die ehemalige Teilnehmerin von “Germany’s Next Topmodel” aber offenbar nicht über ihren eigenen Alterungsprozess. Hatte sie vorher im Gespräch mit
“Die Haut, das ist schon, wow, faltig.” Lange dauert es trotzdem nicht, bis die beiden auch das mit einem gespielt fröhlichen Lachen hinwegkichern.
Gruppenumarmung für die Quote
Beim Alterungsfaktor 50 ist Sinato dann schon auf den Knien. Im Fernsehen können Gesten schliesslich nicht gross genug sein. “Wenn man jemanden so alt sieht, dann merkt man eben auch, dass man nicht mehr so viel Zeit hat”, sagt er.
Seine Frau heult zu diesem Zeitpunkt schon. Als er dann noch selbst hinzufügt, dass “die schönste Vorstellung wäre, dass man irgendwann zusammen einschläft”, beginnt er auch zu schluchzen.
Désirée Nosbusch stürmt auf beide zu, Gruppenumarmung, und, als wäre das alles nicht schon kitschig genug, sagt Sinato auch noch: “Danke dir, dass wir die Chance haben, diese Erkenntnisse im Leben zu haben.”
Als Zuschauer kann man dem nur aus vollstem Herzen widersprechen und hoffen, dass VOX in der nächsten Woche zwei Prominente altern lässt, die nicht in einem Rosamunde-Pilcher-Roman leben.
Ansonsten dürfte die Show selbst schneller altern und einen frühen Tod sterben, als es ihr lieb sein dürfte.
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