Im zweiten Teil der Reality-Show rund um Fussballer und Ex-"Bachelor" Vujo Gavric versucht sich der Held als Liebescoach, nimmt an ausschweifenden Events teil und erhält packende Einsichten zu seiner Zukunft. Viel zu tun für einen einzigen Junggesellen!
Vergangene Woche wurde der Schweizer Ex-"Bachelor" Vujo Gavric mittels einer eigenen Reality-Show wieder ins mediale Rennen geworfen, um neue Tätigkeitsfelder zu erschliessen. Er versuchte sich als Rapper, holte sich Karrieretipps von millionenschweren Ex-Bobfahrern, liess sich tätowieren und beschäftigte sich zwischendurch mit dem Thema, von dem er am meisten versteht: Die Frauen dieser Welt zu beglücken.
Die Damen spielen freilich auch im zweiten Teil von "Supervujo" eine wichtige Rolle, aber das nicht nur in Bezug auf Vujos eigenes Liebesleben: Er avanciert diesmal zum "Love Coach", um einen hilflosen jungen Mann an der Hand - oder einem anderen Körperteil - durch die furchteinflössende Welt der Rendezvous zu führen. Der hoffnungsfrohe Kandidat heisst Christian, ist gelernter Bäcker und hat Vujos Hilfe offenbar schon so sehnlich erwartet, dass er beim Kennenlernen bereits ein Ansteckmikro trägt.
Vujo als Cupidus
Wie sähe denn Christians Traumfrau aus? "Naturverbunden, sportlich", erklärt Christian. Blond, brünett, grosse Brüste, kleine Brüste? Das spielt für unseren Liebesschüler keine Rolle. "Ein schwieriger Fall", konstatiert Vujo, zeigt sich aber dennoch optimistisch, dass sich eine geeignete Dame finden lassen könnte. Erstmal muss Christian aber ein bisschen umgemodelt werden: So einen ruhigen Typ wollen die Frauen heutzutage nämlich nicht haben, sondern lieber jemanden, der auf den Tisch haut und dabei aber Gentleman bleibt. Erstes Ziel: Christian muss mehr drauflos plappern, um zu zeigen, dass er der King ist. Wir wissen ja, wie gerne es Frauen mögen, wenn man einfach immer redet.
So bringt Vujo Christian also bei, wie man männlich geht, und kauft ihm ein neues Sakko, damit Christian mal vorzeigbar wird. "Sportlich-elegant, perfekt und doch lässig", lobt die Verkäuferin die keineswegs spektakuläre Outfitwahl, mit der Christian irgendwie immer noch wie Christian aussieht. Jetzt noch eine neue Brille, dann geht es ab ins Wellness-Center, wo sich unser frischgebackener Loverboy zu Gesichtsmaske und Fussbad seelisch auf seinen grossen Abend vorbereiten kann. Es ist geradezu rührend, dass sich endlich mal nicht nur die Frauen vor einem Date mit gigantischem Aufwand herumstressen dürfen.
So, was fehlt nun eigentlich noch zum Rendezvous? Doch wohl nicht ein williges Weib? Von wegen! Freundlicherweise stellt Vujo seine Ex-Freundin Michaela zur Verfügung, die seinerzeit "Bachelor"-Gewinnerin war und nun mit Christian zu Abend isst, während Vujo über Funk Sprüche beisteuert, die der nervöse Novize nachplappern darf. Nach romantischem Dinner zu dritt – sie, er und der Kameramann – sind alle glücklich. Fassen wir also nochmal das Erfolgsrezept für die Liebe zusammen: Mehr reden, mehr gehen, neu einkleiden, Wellness, ein Souffleur, und die Ex vom nächstbesten Promi (Unterliga genügt). Da kann man schon fast eine Geld-zurück-Garantie anbieten.
Vujo als Dionysos
Gegen das herz- und steinerweichende Drama dieser amourösen Hilfestellungen verblassen die anderen Episoden aus Vujos bewegtem Leben natürlich. Viel Zeit wird darauf verwendet, Vujo bei verschiedenen Events zu zeigen – zum Beispiel bei einer Beach-Party in Richterswil, wo er moderiert und vorbildlich zeigt, dass er sich auch unter das gewöhnliche Volk mischen kann (solang dort genug Alkohol und Frauen geboten werden). Weiter geht's mit der "Toasted Challenge" in Takeshi's Castle, wo Vujo an diversen Wasserspielen teilnimmt und dabei so viel Spass hat, dass man schon vom Zusehen ganz erschöpft wird.
Ausserdem verbringt Vujo einen Tag am Walensee mit den Schauspielern des Musicals "My Fair Lady", wo alle einen Knigge-Kurs mit Benimm-Coach absolvieren. Vujo flirtet vornehm mit der Sitznachbarin und erklärt hinterher im Interview: "Ich mache keinen Hehl daraus, dass ich eine ältere Frau attraktiv finde". Besagte Frau ist übrigens die 51 Jahre alte "Tatort"-Kommissarin Sabina Schneebeli, die sich sicherlich maximal ein bis zwei schönere Komplimente vorstellen könnte. Die grössere Sensation ist aber hier, dass sich Vujo zu benehmen weiss: "Knigge-Experte überrascht: 'Vujo hat richtig gute Tischmanieren!'", verkündet das Nachrichtenportal "Blick.ch". Man wartet ja noch auf die Schlagzeile, dass er sich auch die Schuhe selber zubinden kann.
Vujo als Odysseus
Noch eine Station gibt es: ein Besuch bei Wahrsager Mike Shiva. Die Zukunft geht uns schliesslich alle etwas an, und Vujo läuft ja nicht zum Spass durch die Sendung. "Du musst aufpassen, dass man dir nie einen Strick dreht mit dem Gesetz", warnt Shiva nach ausgiebigem Studium der gelegten Karten. Obwohl Vujo sich offenbar angesprochen fühlt, hakt er nicht nach, sondern schneidet gleich die wichtigste Frage an: "Findet er die grosse Liebe in den nächsten paar Jahren, oder braucht er noch Zeit, um sich auszuleben? Derzeit ist es nämlich so, dass er eine tolle Frau kennenlernt und sie dann zwei Tage später vergisst, wenn er die nächste tolle Frau kennenlernt. "Schöne Frauen machen mir das Leben schwer", klagt Vujo. Zum Glück ist Shiva zuversichtlich: Er wird sie treffen, "die Geilste, die Beste".
Vujo will sich sofort auf die Suche machen. Das muss er aber zunächst ohne uns tun: Mehr "Supervujo" gibt's vorerst nicht. Aber, lieber Vujo, vielleicht hilft dir dieser Tipp: Bewirb dich doch mal bei dieser Reality-Show, wo man die grosse Liebe finden kann. "Bachelor" heisst die. Viel Glück!
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