"The Biggest Loser": Schon zum Auftakt kollabiert die erste Kandidatin

"Wir helfen Menschen", ist das Motto von Dr. Christine Theiss und Ramin Abtin. Die Teamchefs und Coaches von "The Biggest Loser" (SAT.1) machen ihren übergewichtigen Schützlingen klare Ansagen: "Willkommen im härtesten Camp, das man sich vorstellen kann. Die nächsten Wochen werden körperlich und mental hart für euch. Aber: Es wird sich lohnen!"

Das ist in der 17. Staffel neu: Die 14 Kilo-Krieger stehen schon bei der Ankunft auf Naxos (Griechenland) fest, es gibt diesmal also kein Bootcamp. Die je sieben Frauen und Männer sind total nervös. "Das ist ein Herzinfarkt-Feeling." Aber sie wissen: "'Biggest Loser' ist meine letzte Chance. Es ist wie ein Sechser im Lotto." Deshalb: "Alles geben!"

Es geht sofort los. Der Weg von der Bushaltestelle zum Camp wird zum Wettkampf. Im "Kofferlauf" muss man sich den Platz im Camp erkämpfen, denn dort gibt es nicht 14 Betten. Sara stellt gleich "Angst, Panik, Verzweiflung" fest, denn wie fast alle hat sie sich in den letzten Jahren kaum bewegt. Jonas, Ex-Fussballer, erreicht das Camp als Erster.

Der "Kofferlauf" bringt alle schnell an die Grenzen. Und Celina darüber hinaus. Das 20-jährige Campküken bricht zusammen und muss von Camparzt Dr. Jan Arndt versorgt werden. Celina kämpft, rappelt sich wieder hoch. Sie kommt aber als Letzte ins Camp. Sie und die Vorletzte Angelina (36) bekommen kein Zimmer, sondern müssen sich je ein Zelt aufschlagen.

Aber auch für alle, die sich ein Camp-Bett erkämpft haben, gibt's eine Überraschung. Sie müssen sich nämlich ihre Zimmer mit Tischen, Stühlen, Sofas und Teppichen selbst einrichten und sogar Regale aufbauen. Dabei kommen alle (Bild: Alex und Sara) ins Schwitzen und mancher wegen des Chaos ins Fluchen. Die Stimmung wird gereizter, die Luft schon dicker.

Im Bus tönte Purja (l.) noch, er werde bis zum Äussersten kämpfen, auch "wenn ich mir ein Bein breche". Die Realität sieht anders aus, der Youngster (20) ist schnell platt und überfordert. "Zu Hause bin ich der Prinz. Meine Mama macht alles für mich" - Staubsauger oder Herd sind ihm fremd. Christine Theiss: "Haarsträubend, aber auch niedlich."

In der ersten Teambesprechung gibt's die "ungeschminkte Wahrheit", denn die Kandidaten werden von den Coaches mit ihrem Ausgangsgewicht konfrontiert. Das hat's in sich: Die 14 wiegen zusammen 1.998,4 Kilogramm. Da vergeht Michelle, Nicole, Toni und Sara (v.l.) das Lachen. "Was haben wir uns angetan?"

"Ich schau' mich nicht gern an", sagt Sara. Sie hat ihren Körper jahrelang verdrängt, wörtlich die Augen davor verschlossen. Das Ergebnis: Sie ist mit 161,1 Kilogramm die schwerste Frau im Camp, schwerer als vier Männer. Angelina (155,5 Kilo) ist die Zeitschwerste: "Man schämt sich." Für beide steht aber fest: "Ich will alles geben, ich werde nicht aufgeben."

Schwerster männlicher Kandidat ist Toni (32). Er wog schon als Zwölfjähriger über 100 Kilo, trotz Sport: "Auf dem Heimweg habe ich mir halt zwei Döner gekauft." Jetzt wiegt er 175,9 Kilogramm. Er träumt davon, eine Familie zu gründen. "Ich will dann auch ein fitter Vater sein, kein fetter Vater." Der zweitschwerste Mann im Camp ist Philipp (34, 166 Kilogramm).

Nach der Waage-Besprechung ist die Stimmung im Keller. Für bessere Laune sorgt der Besuch von Martin, der im Vorjahr bei TBL fast 30 Kilogramm abnahm und im Finale Achter wurde. Er kommt, um zu bleiben - als Support von Chrissie und Ramin bei der Kandidatenbetreuung. "Ich weiss genau, wie ihr euch fühlt. Ich bin für euch da - bis zum bitteren Ende."

Es geht zur ersten Trainingseinheit. Die Coaches wollen "den Status Quo checken". Der ist im Keller, vor allem bei Michelle. Die weiss: "Mein innerer Schweinehund ist schon sehr stark." Sie bricht vor Anstrengung und Erschöpfung in Tränen aus. Aber: Sie beisst sich durch! Das findet Coach Chrissie top: "Michelle hat die Kampf-Maus in sich entdeckt."

Als Purja (r.) beim Training eine Übung abbricht, kann es Coach Ramin nicht fassen. "Bist du wahnsinnig, dass du aufhörst? Was ist los mit dir, weiter! Wir wollen doch Freunde bleiben, wir zwei, oder?" Purja zuckt - und ackert weiter. Nach dem Training sind alle platt. Und zufrieden. Sara: "Ich fühl' mich gut. Nass, dreckig und stinkig, aber geil."

Es geht zur ersten Challenge. Die heisst "Standhaft", es geht darum, möglichst lange auf einem kleinen Baumstamm zu balancieren. Wer's am längsten aushält, wird mit einem Gewichtsbonus von 500 Gramm auf der Waage belohnt. Michelle jammert. "Meine Füsse sind kaputt. Erst ging's um Laufen, jetzt um Stehen. Läuft super bei mir", meint sie sarkastisch.

Es geht hoch auf den Block, die Uhr läuft - und Angelina (r.) ist sofort raus. Sie schubst den Block versehentlich mit dem Fuss um. "Kippt der Kackbaumstamm um", hadert sie, "ich bin so sauer auf mich". Nach 25 Minuten Rumstehen muss Jessica als Zweite aufgeben, danach geht's wie bei den Dominosteinen: Einer nach dem anderen kippt. Wer macht das Rennen?

Nach quälenden 35 Minuten muss Sara als Drittletzte aufgeben. Somit kommt's zum Showdown der Zimmergenossinnen Nicole (l.) und Michelle - wer hätte das gerade von ihr gedacht? Am Ende, nach über 36 Minuten, gibt Nicoles Körper nach, aber Michelle ist zu erschöpft zum jubeln. Das macht Ramin: "Die haben toll gekämpft, das war ein grosser Kraftakt."

"Das war das erste Mal, dass ich was gewonnen habe", ist Michelle zu Recht stolz. Auf ihren Preis, die Bonusgramme, muss sie noch warten. Denn, noch eine Neuerung: Die erste Waage gibt es erst nach Woche zwei. "Wir wollen euch allen etwas mehr Zeit geben", erklärt Chrissie. Leichter wird's nicht werden: "Das war erst der Anfang, das wird noch schlimmer."