Ab dem 4. September gehen "The Boys" mit der zweiten Staffel wieder auf Superheldenjagd. Um beim sprunghaften Geschehen mitzukommen, haben wir zusammengefasst, was bisher passiert ist.
Die "Amazon Prime"-Serie "The Boys" überzeugte in ihrer ersten Staffel mit viel schwarzem Humor, kompromissloser Härte und einer Fülle an lebhaften Figuren - und das in nur acht Folgen. Am 4. September startet die 2. Staffel. Bevor man den Serienmarathon antritt, schadet ein Rückblick auf die verworrene erste Staffel nicht.
"The Boys": Keine makellosen Strahlemänner
Das Universum dieser Comic-Verfilmung tickt etwas anders. Nicht nur gibt es Superhelden - sie werden unter der Obhut von Grosskonzernen zu regelrechten Reality-Stars verarbeitet. "Vought" beschäftigt die sogenannten Sieben, deren Saubermann-Image so gar nicht der unschönen Realität entspricht:
- Die kampferprobte Queen Maeve ist eine desillusionierte Alkoholikerin.
- Der "unsichtbare" Translucent ist ein perverser Spanner.
- Der superschnelle A-Train ist süchtig nach Dopingmitteln.
- "Fischjunge" The Deep ist ein belächelter Aussenseiter.
- Der vermummte Black Noir ist eine stille Killermaschine.
- Dem soziopathischen Anführer Homelander fehlt jegliche Empathie gegenüber normalen Menschen: Tote bei den Einsätzen werden lapidar als Kollateralschaden abgestempelt.
Und da kommt Hughie Campbell ins Spiel: Der Technik-Verkäufer führt ein unbekümmertes Leben - bis seine grosse Liebe Robin von A-Train aus Fahrlässigkeit "durchrannt" und als blutige Pfütze zurückgelassen wird. Hasszerfressen schliesst er sich Billy Butcher an. Der ist nämlich schon länger daran, die "Supes" - kurz für "Superhelden" - zu Fall zu bringen. Er glaubt, Homelander habe seine Frau vergewaltigt und getötet. Schnell kommen auch die beiden Unikate "Mother's Milk" und "Frenchie" dazu. Die Untergrundorganisation "The Boys" ist geboren.
Frust beim siebten Mitglied der Sieben
Währenddessen wird die junge idealistische Starlight als neues Mitglied der Sieben begrüsst. Doch schnell fühlt sie sich von der Verlogenheit der anderen vor den Kopf gestossen. Sogar von einem sexuellen Übergriff durch The Deep bleibt sie nicht verschont.
Frustriert zieht sie sich auf eine Parkbank zurück und trifft zufällig auf Hughie - ohne zu wissen, dass er insgeheim für die Gegenseite arbeitet. Es kommt zum Gespräch und Kontaktaustausch. Das erste Date lässt nicht lange auf sich warten. Mit neuem Mut beschliesst Starlight, sich ab jetzt nichts mehr von Kollegen und Vorgesetzten gefallen zu lassen.
Lesen Sie auch: "Supernatural"-Star Jensen Ackles wird zum Superhelden"
Erstes Blut
Im ersten Infiltrationsversuch wollen die Boys eine Wanze im Hauptsitz der Sieben anbringen. Translucent bekommt es jedoch mit und verfolgt Hughie. Eine Schlägerei entfacht, Butcher kommt zu Hilfe und gemeinsam können sie den Superhelden überwältigen. Weil sie Translucent aber nicht laufen lassen können, beschliessen sie kurzerhand, ihn umzubringen. Das erweist sich aufgrund von dessen stahlharter Carbon-Haut als kniffliges Unterfangen. Keine Pistole schiesst hart genug. Frenchie hat schliesslich die Lösung: Sie verabreichen ihm eine Bombe als Zäpfchen. Hughie löst den tödlichen Trigger aus.
Daraufhin bringen sie heimlich Kameras in der Wohnung von A-Trains Freundin Popclaw an - und sehen: Die beiden spritzen sich ständig die leistungssteigernde Droge Compound V. Als Popclaw schliesslich fremdgeht - und den Mann während ihres Orgasmus mit dem Hinterteil tötet - eröffnet sich den Boys eine einmalige Chance: Mit dem Videobeweis erpressen sie Popclaw für Informationen zur Herkunft der Superdroge. Sie erfahren, dass ein internationales Netzwerk hinter dem Vertrieb steckt: Compound V dient nicht nur als Supe-Dopingmittel, sondern wird Kleinkindern gespritzt, um Supermenschen überhaupt erst zu erschaffen. Helden werden nicht geboren, sie werden gemacht.
In einem der Compound-V-Depots gabeln sie unterdessen die gefangen gehaltene Kimiko auf. Weil sie als Versuchskaninchen missbraucht wurde, besitzt auch sie Superkräfte - hat dafür aber die Fähigkeit zu sprechen eingebüsst. Zunächst völlig verstört und paranoid freundet sie sich allmählich mit Frenchie an. Mithilfe des Gedanken lesenden Supes Mesmer finden sie heraus, dass Kimiko von Terroristen entführt und als Kindersoldat instrumentalisiert wurde, bevor sie nach Amerika kam.
Zwischen den Fronten
Starlight setzt derweil ihren Vorsatz um und stellt The Deeps Verhalten in einer öffentlichen Rede an den Pranger. Ganz zum Missfallen von ihrem Boss Madelyn Stillwell, die Starlight nach diesem Mediendebakel nun auch nicht mehr feuern kann. Stattdessen muss sich The Deep vor aller Welt entschuldigen und wird nach Ohio zwangsversetzt. Aber das sind nicht Madelyns einzige Sorgenkinder: Homelander hat ihr gegenüber einen Ödipus-Komplex entwickelt. Nur ihre sexuellen Streicheleinheiten können den gefährlich wankelmütigen Supermann im Zaum halten.
Der Tod von Translucent ist den nun dezimierten Sieben nicht entgangen. Black Noir, A-Train und Homelander stellen Nachforschungen an und werden schnell fündig: Mesmer verrät die "Boys" und liefert Fotos mit. Die Identität von Hughie, Butcher und Co. ist aufgeflogen und die Truppe zum Verschanzen gezwungen. Damit erfährt auch Starlight, dass ihr Liebhaber Hughie - mit dem sie gerade noch die erste Liebesnacht verbracht hatte - der Mörder ihres Kollegen ist. Als sie ihn gerade verhaften lassen möchte, konfrontiert Hughie sie mit der schockierenden Wahrheit: Starlights Mutter hat ihr als hilfloses Baby Compound V spritzen lassen, um einen Superhelden aus ihr zu machen. Ihre Kräfte sind nicht gottgegeben, wie sie immer dachte.
Die "Boys" haben inzwischen genug Beweise der Machenschaften von "Vought" gesammelt, um den Konzern zu Fall zu bringen. Eine befreundete CIA-Agentin von Butcher übernimmt den Fall - und stellt Madelyn zur Rede. Doch Homelander hat vorgesorgt und Terroristen Compound V gespritzt: Nur Superhelden können Superschurken bekämpfen. Die Regierung ist von "Vought" abhängig geworden und muss die Klage fallen lassen.
Lesen Sie auch: "Freaks - Du bist eine von uns": Die Superheldin aus dem Kotelett-Himmel
"The Boys": Showdown mit Twist
Es kommt zum finalen Aufeinandertreffen von Hughie und A-Train. Nachdem Letzterer herausgefunden hat, dass seine Freundin Popclaw ihn verraten musste, fühlt er sich zum Mord an ihr gezwungen. Damit sind beide - zumindest indirekt - verantwortlich für den Tod der jeweils anderen Freundin.
Gerade noch rechtzeitig taucht Starlight auf, um Hughie vor dem Zorn A-Trains zu beschützen. Es kommt zum Kampf der beiden Superhelden. Doch plötzlich erleidet A-Train einen Herzinfarkt - ausgelöst durch das ständige Spritzen von Compound V. Starlight beginnt einen Wiederbelebungsversuch, während Hughie sich auf die Flucht macht.
Auch Butcher stellt sich seinem Todfeind: Er kidnappt Homelanders einzige Bezugsperson Madelyn, um ihn aus der Reserve zu locken. Er will sie vor dessen Augen in die Luft sprengen. Aber auch Homelander hat eine schockierende Überraschung parat: Er hat herausgefunden, dass Butcher und er beide einem grossen Schwindel aufgesessen sind. Butchers Frau wurde weder von Homelander getötet, noch ist sie bei der Geburt von Homelanders Sohn gestorben, wie Madelyn stets falsch beipflichtete. Von Madelyns ständigen Lügen gekränkt, tötet er sie mit seinen Laseraugen einfach selbst - und bringt Butcher zum geheimen Haus seiner totgeglaubten Frau. Nicht nur ist sie kerngesund und munter, sie hat einen achtjährigen Supe-Sohn mit Homelander.
Mit diesem Twist hat die erste Staffel 2019 die Zuschauer grübelnd zurückgelassen. Jetzt aber hat das Kopfzerbrechen ein Ende und die brennendsten Fragen werden hoffentlich beantwortet:
Warum hat Butchers Frau ihn glauben lassen, sie sei tot? Kommt A-Train wieder auf die Beine? Wird Homelander ohne Madelyn zum unkontrollierbaren Monster oder bringt ihn die Vater-Rolle auf den Boden der Tatsachen zurück? Können die Terroristen-Supes gestoppt werden? Und vor allem: Gelingt den "Boys" die Flucht vor ihren zahlreichen Todfeinden?
Auch auf Neuzugänge darf man sich freuen: Die Heldin Stormfront wird als neues Mitglied der Sieben mitmischen - und "Breaking Bad"-Darsteller Giancarlo Esposito spielt, nach einem Cameo-Auftritt in der ersten Staffel, eine grössere Rolle als "Vought"-CEO Stan Edgar.
Eines ist klar: Es wird ein wilder Ritt. Oder um es mit den Worten von Madelyn zu sagen: "Why have average when you can have extraordinary?"
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.