• ProSieben legte am Samstagabend mit der fünften Staffel von "The Masked Singer" los.
  • Erneut ging es darum, die sich hinter extrem aufwendigen Kostümen versteckten Stars und Sternchen anhand von Stimme und Performance zu erkennen.
  • Die prominente Jury wähnte hinter so manchem Getier Carolin Kebekus, Helene Fischer oder Johannes Oerding.
  • Am Ende schlüpfte "Tagesschau"-Sprecher Jens Riewa aus der musikalisch gänzlich untalentierten Chili heraus.
Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Robert Penz dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Die fünfte Staffel der hypertrophen, aber hierzulande überaus beliebten Show "The Masked Singer" ist gestartet.

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Die Produzenten haben im Vorfeld an ein paar Schrauben des Formats gedreht. So wird erstmals ein Kandidat nicht live im TV zu sehen sein. Der elfte Teilnehmer hinter der Tiger-Maske tritt nur online und ausser Konkurrenz auf. Ausserdem blieben bis zum Showauftakt am Samstagabend zwei der zehn regulären Masken geheim.

Apropos Samstagabend: ProSieben hatte mit jenen, die unter der Woche früh aus den Federn springen müssen, offenbar Mitleid und den Sendeplatz vom Dienstag abgezogen. Auch das eine kleine Neuerung.

ProSieben: Nur sieben Menschen wissen Bescheid

Die Jury setzt sich beim Auftakt aus Moderatorin Ruth Moschner, Reamonn-Sänger Rea Garvey sowie dem spanisch-deutschen Popbarden Álvaro Soler zusammen. Kommentiert und mit ein paar Zoten versehen wurde die bunte Maskerade einmal mehr von Moderations-Cyborg Matthias Opdenhövel.

Kurz zu den Regeln: Die zehn Masken müssen in der ersten Ausgabe der fünften Staffel in zwei Fünfergruppen gegeneinander antreten. Die jeweiligen zwei Gruppenverlierer müssen sich am Ende dem Publikumsvoting gegen das Ausscheiden zu stellen. Klar war: Eine Maske muss am Ende jeder Show fallen.

Via Twitter verrät ProSieben während der Sendung, wie viele Leute beim Sender wissen, welche Promis in den Kostümen stecken. Lediglich sieben Personen sollen diesbezüglich eingeweiht sein. "Alle anderen müssen miträtseln. Der Twittermann, der Regisseur. Alle ahnungslos", war dort zu lesen.

Irgendein Song aus der Mülltonne

Den Performance-Reigen eröffnet schliesslich Mülli Müller. Gemeinsam mit Teddy, Axolotl, Mops und Chili bestreitet die singende Müllltonne die erste der beiden Fünfergruppen. "It’s getting hot in here" ist aus ihr zu vernehmen, während drei Müllmänner um sie tanzen, um der ganzen Angelegenheit ein wenig Dynamik zu verleihen.

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Man hat irgendwie schon mehr gelacht, denn schliesslich gibt der Gag, eine Mülltonne singen zu lassen, maximal für fünf Sekunden etwas her. Doch dann öffnet sich die graue Tonne und ein blaugrünes Fantasiewesen lugt aus ihr heraus. Mit welchem Song das Publikum beschallt wird, wusste selbst im ansonsten alleswissenden Internet kein Mensch.

Moschner kann sich jedenfalls Nina Hagen in der Mülltonne, Soler wiederum die "Tote Hose" Campino vorstellen. Auch der Name Johannes Oerding geht um.

Mehrere schwache Gesangsleistungen: "Extrem viel Mut"

Danach folgen einige richtig schlechte Performances. Sowohl der Axolotl ("Oops!...I did it again") als auch die Chili ("Feel the Heat of the Night”) und der Teddy ("Lovefool”) holen mit ihrer Stimme sämtliche Nägel und Schrauben aus der Wand.

"Hat extrem viel Mut", sagt Garvey nach der Leistung der Chili für den Euphemismus des Abends. Es war die vielleicht gruseligste Gesangsleistung aller Zeiten in der Historie von "The Masked Singer". Auch Solers Kommentar zur Chili - "Du hast so einen geilen Humor" - kann man ebenso getrost mit "Boah ey, das war ja vielleicht sch****" übersetzen.

Lediglich der Mops, der das Publikum in der ersten Strophe von Toni Braxtons "Unbreak my Heart" durch absichtlich gesungene schiefe Töne hinters Licht zu führen versucht, überzeugt gesanglich. "Auf jeden Fall eine Profisängerin", konstatiert Soler.

Garvey, der wie Soler Sängerin Vanessa Mai hinter dem Hündchen wähnt, sieht das ähnlich. Moschner hingegen denkt an Sängerin Beatrice Egli. All ihrem "Mut" zum Trotz müssen dann Teddy und Chili um den Einzug in die nächste Show zittern.

Sitzt der Phönix im Rollstuhl?

Gleich zu Beginn der zweiten Fünferrunde, in der auch Phönix, Heldin, Stinktier, Hammerhai antreten müssen, wird auch die zweite geheime Maske enthüllt: die Raupe. Sie knallte dem Publikum in Rollschuhen einen tadellosen Refrain des Evergreens "Proud Mary" von Creedence Clearwater Revival vor den Latz. Alle drei Jurymitglieder mutmassen, dass es sich um eine Profisängerin handeln könnte. Der Name Helene Fischer und einmal mehr jener von Carolin Kebekus fiel.

Dann ist der Phönix, dessen Maske schon jetzt als die aufwendigste in der Geschichte des Formats gilt, an der Reihe. "Bisher das berührendste Kostüm. Ich bin echt am Zittern", erklärt Übertreibungsweltrekordlerin Moschner. Die Performance des Phönix? Schwach. Das findet auch Garvey, der den Phönix obendrein veräppelt. Da in der Jury spekuliert wird, ob der Phönix im Rollstuhl sitzen könnte, kommt Moschner Samuel Koch in den Sinn. Soler stellt den Namen Michael "Bully" Herbig in den Raum.

"Stinki, das war super!"

Anschliessend liefern noch der Hammerhai mit Taucherbrille, Schnorchel und Sauerstoffflasche auf dem Rücken ein übles "Sledgehammer" von Peter Gabriel ab, während er freudig mit der Schwanzflosse wedelt. Sogar Ruth Moschner scheint dabei Schmerz zu empfinden.

"Ich kenn dich so gut. Ich kenn deine Stimme rauf und runter und komm nicht auf den Namen", meint sie anschliessend zum Hammerhai. Garvey denkt an den "Bergdoktor", also an den österreichischen Schauspieler Hans Sigl. Auch das Stinktier ("I like Chopin") tritt am Samstagabend eindrucksvoll den Beweis an, dass es nicht singen kann. Moschner schien den Wahnsinn nicht zu hören. "Stinki, das war super", lobt sie.

Heldin setzt auf Nirvana

Die Heldin gibt danach noch Nirvanas "Smells like Teen Spirit" zum Besten, drückt aber nach gehauchten Strophen erst beim Refrain so richtig auf die Tube. Am Ende einer langen Nacht mit zum Teil fürchterlichen Gesangsleistungen gibt es also noch einmal einen Satz Qualität auf die Lauscher.

"Toll gesungen", so auch der Befund der Jury, die Jeannine Michaelsen, Anna Loos und Jeanette Biedermann unter dem schweren Mantel der Heldin, die auch in der nächsten Runde dabei sein wird, wähnen. Denn es sind der Hammerhai und Stinktier, die mit Chili und Teddy – den Schwimmern der ersten Fünfergruppe – um den Verbleib in der Show bibbern müssen.

Die Chili wird enttarnt

Letztlich ist es die Chili, die die Sendung verlassen und ihr Antlitz lüften muss. Doch wer steckte hinter der Maske, die dem Publikum eine so fürchterliche Rendition von "Feel The Heat of the Night" unterschob? Jorge González, Michael Mittermeier, Horst Lichter, Mirko Nontschew – das Rateteam war sich nicht einig, wer im roten Chili-Kostüm steckt.

Die Überraschung danach ist gross, als plötzlich der Kopf von "Tagesschau"-Sprecher Jens Riewa aus der Chili hervorlugte. Der ARD-Anchorman kommt nach seiner Demaskierung nicht mehr aus dem Grinsen heraus. "Ich hatte die Zeit meines Lebens", so Riewa, für den es "eine echte Ehre" war, bei "The Masked Singer" mitzumachen. Der Sprecher bedankte sich – auch mit einer weiteren Performance, was angesichts seines Gesangstalents nun wirklich nicht notwendig gewesen wäre.

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