"Die Katze singt zu schlecht für Vicky Leandros", meint Sänger und "The Masked Singer"-Gastjuror Rea Garvey im Laufe der Sendung. Der irische Musiker staunt anschliessend nicht schlecht, als sich rund zwei Stunden später tatsächlich die griechisch-deutsche Schlagerlegende vom Stubentiger-Kopf befreit. Einmal mehr ist es am Montagabend aber das Skelett gewesen, das die maskierte Promi-Konkurrenz an die Wand trällert - und ziemlich sicher Sarah Lombardi versteckt hält.

Eine Kritik

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Das Halbfinale von "The Masked Singer” ging dieses Mal ausnahmsweise am Montagabend über die Bühne. Moderator Matthias Opdenhövel begrüsste neben den Zusehern zu Beginn der Sendung auch Rea Garvey, der den fixen Juroren Sonja Zietlow und Bülent Ceylan auf der Ratebank assistierte.

Drei Duelle standen auf dem Programm, die Verlierer mussten in einer weiteren Runde als sogenannte Wackelkandidaten gegen ihre Demaskierung ansingen.

Langweiliges Italo-Alien & Balladenhippo Nelson Müller

Den Anfang machte die Begegnung Alien gegen Nilpferd. Der Ausserirdische legte vor und bot eine monotone bis lahme Version des italienischen "Bossa Nova"-Schlagers "Quando quando quando" von Tony Renis. Ceylan vermutete "Boss Hoss"-Sänger Alec Völkel hinter dem Alien und wollte gar nicht mehr aufhören, seine These zu untermauern. "Bülent, mach mal halblang. Steck die Haare hoch und mach mal halblang", wünschte sich ein Twitter-Nutzer.

Der Beginn des Nilpferd-Auftritts war nicht besser. Mit der Ballade "I don’t wanna miss a Thing" von Aerosmith, die den US-Rockern einst vorrangig dazu diente, noch einmal die Bandkasse nachhaltig zu füllen, war diese Songauswahl auch nicht wirklich die optimale für Nelson Müller.

Nelson Müller? Klar, wer den Speisenmagier, der sich im Laufe des Songs deutlich steigern konnte, hinter dem Hippo nicht identifiziert hatte, ist wohl weder im Musik-Business, noch in der Küche besonders erfahren. Auch Metal-Fan Ceylan tippte auf Müller, wenngleich ihm dies, wie er meinte, "etwas zu offensichtlich" sei. Offensichtlich? Maskenshow? Hallo? Wie auch immer: Das Alien schaffte es ins Finale, Müller musste zittern.

Garvey über die Katze: "Zu schlecht für Vicky Leandros"

Viel Choreografie, jede Menge Rauch und nicht zu knapp Action auf der Bühne. So könnte man den Auftritt des alt-ägyptischen Gottes Anubis, der den Track "Rooftop" von Nico Santos gab, in aller Kürze skizzieren. Und dennoch: Irgendetwas fehlte in dieser ein wenig aufgeblasenen Darbietung der stets polternden "Aggro-Gottheit", hinter deren Maske Garvey sich Oli P. vorstellen konnte.

"Ich fand Nubsi heute echt cool", meinte jedenfalls Zietlow, stets mächtig geil darauf, einen Spitznamen für die maskierten Promis zu etablieren. Immer wieder auch Thema in der illustren Jurorenrunde, wenn es um Anubis geht: Klaas Heufer-Umlauf. Dass es zunächst ein Abend der eher drittklassigen Auftritte war, daran vermochte auch die Katze, die gegen Anubis anzusingen hatte, nichts ändern.

Sie lieferte ein solides, aber etwas schlaffes "Sex Bomb" von Tom Jones ab. Ceylans Mutter, liess uns der Komiker wissen, glaube noch immer fest an Vicky Leandros hinter dem weissen Fellknäuel. "Die Katze singt zu schlecht für Vicky Leandros", entgegnete ihm Garvey. Ein Satz, den der Ire später noch sehr bereuen sollte. Anubis durfte sich über den Einzug ins Finale freuen.

"The Masked Singer": Skelett sorgte für Tränen bei Ceylan Bülent

Das letzte reguläre Duell des Abends lautete Erdmännchen versus Skelett und sorgte für die erste Zäsur an diesem Abend. Denn das Erdmännchen traf bei der Nummer "Breaking me" von Topic nahezu jeden Ton.

Die weise interne Entscheidung der beiden haarigen Mangusten, primär das Männchen singen zu lassen und das Weibchen vom Mikro fernzuhalten, zeigte Erfolg. Jurorin Zietlow wähnte einmal mehr die private Paarung Daniela Katzenberger und Lucas Cordalis hinter den Erdmännchen. Ceylan, immer hypernervös und fahrig bei seinen Ausführungen, tippte ebenso auf das Promipaar, brachte aber auch Heidi Klum und Tom Kaulitz ins Spiel, die sich gerade in Deutschland aufhalten würden.

Dann endlich das Skelett. Endlich Sarah Lombardi. Also vermutlich Sarah Lombardi. "Gebt dem Skelett doch jetzt einfach den Pokal", befand jemand drüben auf Twitter. Die vermeintliche Lombardi sang "Chandelier" von Sia und trällerte einmal mehr die Konkurrenz in Grund und Boden. Völlig zu Recht durfte sie sich dafür Standing Ovations vom Rateteam abholen.

"Ich hab noch eine grosse Tochter. Und das ist eines ihrer Lieblingslieder", so Ceylan, dem die Tränen kamen. "Profisängerin, ganz klar", konstatierte Garvey, der sich allerdings auch Schlagersängerin Vanessa Mai hinter dem Skelett vorstellen konnte. "Ich persönlich habe live noch nie jemanden so singen gehört", schwärmte auch Zietlow. Klar, dass das Skelett von den Zusehern ins Finale gehoben wurde.

Die Zitterrunde der Wackelkandidaten

Die drei Verlierer – Nilpferd, Katze und Erdmännchen – mussten anschliessend noch einmal ran und einen weiteren Song gegen das Ausscheiden und Lüften der Maske trällern. Während das Nilpferd es vorzüglich schaffte, mit "Ain’t no Sunshine" von Bill Withers das votende Publikum für sich zu gewinnen, stank die Katze mit "Believe" von Cher dann doch gewaltig ab.

Beim Auftritt der Erdmännchen, die sich in "Señorita" von Camila Cabello und Shawn Mendes versuchten, explodierten dann aber so ziemlich alle Impfstellen im deutschsprachigen Raum – exklusive jener von Sonja Zietlow, die den Auftritt der Erdmännchen doch tatsächlich für gut befand. Und dennoch: Es war die Katze, die sich zu demaskieren hatte.

Kommt die Katze jetzt echt aus Hellas?

"Ich wünsche mir, dass es Vicky Leandros ist", meinte Zietlow. Auch Ceylan wähnte die Sängerin hinter dem Fell des Stubentigers. Garvey wollte sich nicht wirklich äussern, tippte aber dann aber auch auf die griechisch-deutsche Bardin. Das Publikum übrigens mehrheitlich ebenso.

"Das wäre eine Sensation", meinte Moderator Matthias Opdenhövel. Und tatsächlich, wirklich, allen Ernstes: Die Schlagerlegende Vicky Leandros schlüpfte aus dem Kostüm. "Ich muss sagen: Was für ein Abenteuer, was für ein Spass", so ihre ersten Worte mit einem breiten Grinsen im Gesicht.

Leandros mit Maske: "Es ging nichts"

"Als ich zum ersten Mal diese Maske aufbekam, konnte ich keinen einzigen Ton singen. Es ging nichts. Ich konnte nicht einmal richtig atmen – das ist immer ein bisschen so geblieben", versuchte die 68-jährige Sängerin, die in diesem Jahr ihr 50-jähriges Bühnenjubiläum feiert, ihre zum Teil auch richtig schwachen Auftritte ein wenig zu rechtfertigen.

Leandros gab am Ende eines langen Montagabends noch einmal "ihren" Song "Sex Bomb" zum Besten und erntete dafür tosenden Applaus. Nur auf Twitter sah man die Dinge wieder mal ein wenig kritischer: "Aha, es lag an der Maske. Spannend. Warum klingt sie dann ohne genauso übel?", meinte dort jemand gnadenlos und ein wenig ungerecht.

Unmaskiert performte Leandros sehr wohl besser.

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