Der Countdown läuft: Nach "The Voice of Germany" legt Sat.1 am Freitag mit "The Voice Kids" noch einen drauf. Lena Meyer-Landrut, Tim Bendzko und Henning Wehland suchen gemeinsam nach den ganz jungen Sängerinnen und Sängern mit ganz grossen Stimmen. Wir haben die erste Folge schon vorab gesehen und gewähren Einblick in die neueste Casting-Talentschmiede.
"'The Voice Kids' ist endlich mal eine Plattform auf der Kinder singen dürfen und dabei ernst genommen werden", schwärmt
Seine Kollegin
Talente stehen im Vordergrund
Talent scheint man bei "The Voice Kids" gross zu schreiben. Knapp 150 Kinder im Alter von acht bis 14 Jahren treten an zwei Drehtagen auf der grossen Showbühne bei den Blind Auditions auf - viele von ihnen überzeugen. So zum Beispiel die kleine Rita, die mit einem starken "Mamma Knows Best" von Jessie J, Jury und Studio-Zuschauer vom Hocker reisst. Die 12-Jährige wird nach ihrem Auftritt mit Komplimenten überhäuft: "Hammer gut gesungen", "Total geflasht" und Henning hat sogar "Gänsehaut am ganzen Körper".
Doch nicht nur mit Popsongs können die kleinen Talente auf der Showbühne punkten. Die 14-jährige Kieu versucht es mit einer kraftvollen Interpretation von Mozarts "Die Hölle Rache". Kinder können offenbar auch Oper. Trotz ihres jungen Alters verfügt der Teenager schon über Bühnenerfahrung und profitiert bei "The Voice Kids" davon. "Was für eine Granate" und "Du hast uns aus dem Saal gepustet", lauten die Statements der Coaches. Besonders stolz ist Kieu allerdings auf ihr Haar, das 113 Zentimeter lang ist.
Lena rennt weinend davon
Innerhalb der Jury herrscht harmonisches Miteinander: Lena Meyer-Landrut macht auf "beste Freundin". Sie ist sichtlich aufgedreht und drückt mit einer überspitzen Melodramatik auch gerne mal auf die Tränendüse. Als ein Kind ausscheidet und sich als Lena-Fan outet, ist die Sängerin völlig aufgelöst: "Ich ärgere mich zu Tode, du bist zuckersüss". Die 21-Jährige bricht sogar in Tränen aus und rennt aus dem Studio, um den kleinen Wonnepropen zu umarmen.
In der Rolle des Xavier Naidoo von "The Voice Kids" ist Tim Bendzko gut aufgehoben. Dem Sänger geht es in der Show explizit um das gesangliche Können. Bei einem Kind drückt Tim zum Beispiel erst am Ende des Auftritts auf den Buzzer, weil er die Stimme "geniessen" will.
"The Voice Kids" ist kein Bohlen-Casting
Der dritte im Bunde, Henning Wehland, ist der bodenständigere Jury-Typ. Das Mitglied der Söhne Mannheims überrascht mit Ruhe und Gelassenheit. Doch Henning kann auch anders: Bei einem Kind setzt er sich ans Klavier und singt Udo Lindenbergs "Ich mach' mein Ding". Im Interview mit Sat.1 sagt der Coach: "Hier wird kein Superstar-Status versprochen, keine Welt-Karriere suggeriert. Es gibt keinen Zwang zu irgendeiner Unterschrift eines Vertrages. Jedem Kind wird vermittelt allein durch das Mitmachen schon gewonnen zu haben."
Streng sind die Juroren mit den Kindern nicht. Vielmehr regnet es Lobhudelei zu jeder Gelegenheit. Bei einem jungen Mädchen, das ausscheidet, halten sich Tim, Lena und Henning mit Komplimenten nicht hinterm Berg, vielmehr heisst es: "Mega, geil und abgefahren".
Nicht ganz wie bei #TVOG
Wie auch bei "The Voice of Germany" gibt es jeweils drei Phasen in denen die Kinder ihr Talent unter Beweis stellen müssen. Drei Blind Auditions wurden für die erste Staffel aufgezeichnet. Im Anschluss folgen die Battle-Runden. Anders als bei den Erwachsenen treten die Gewinner hier in Dreier-Konstellation gegeneinander im Musikring an. Zwei Kinder müssen dann jeweils gehen, eins schafft den Sprung ins grosse Finale. Dadurch soll gewährleistet werden, dass sich die Kinder nicht als Versager sehen und nicht alleine aus der Show ausscheiden - wie eine Sprecherin auf Anfrage erklärt.
In der letzten Show am 10. Mai entscheiden abschliessend die Zuschauer über den Sieger. Ein Plattenvertrag ist nur nach Absprache mit den Eltern möglich und kein Zwang. "Es geht nicht um einen Plattenvertrag, sondern in erster Linie um 15.000 Euro, die für eine Ausbildung investiert werden sollen", wie Henning Wehland erklärt. Und von Seite des Senders heisst es: "Träume verdienen eine Bühne".
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