"Das ist ein klares Ergebnis". Da hat er recht, der Thore Schölermann. 46,39 Prozent der Anrufer haben sich am späten Sonntagabend für Claudia Emmanuela Santoso als neue "Voice of Germany" entschieden. Nach einer durchwachsenen Show hat Santoso damit Alice Merton zum ersten weiblichen Coach gemacht, der "The Voice of Germany" gewinnt.
Freschta Akbarzada, Erwin Kintop, Fidi Steinbeck,
"The Voice of Germany": Die Gemeinheit des Abends:
Zum ersten Mal standen fünf Kandidaten im Finale von "The Voice of Germany". Mit
Und so bekam er selbst im Finale immer noch keinen eigenen Stuhl, so wie die anderen Coaches. Noch nicht einmal eine umgedrehte Bierkiste war für Santos drin, damit er wenigstens in der letzten Show einmal bei den Grossen sitzen darf.
Das Outfit des Abends:
Ein fünfter Kandidat im Finale war aber nicht die einzige Neuerung in diesem Jahr. Auch Sido wollte sich ein bringen und hatte sich für's Finale zum ersten Mal Erwachsenenklamotten rausgelegt. Statt im üblichen Trainingsanzug erschien der Rapper diesmal in Einreiher, Weste und mit Fliege. "Du siehst aus, als könnte man bei dir ein sehr, sehr gutes Schnitzel bestellen", machte sich
Der "zufälligste" Auftritt des Abends:
Es ist ja nicht so, dass es bei "The Voice of Germany" zu wenig Werbung gibt. Hier ein neues Album, dort eine aktuelle Tour und die reguläre Werbung muss ja auch noch so oft wie möglich untergebracht werden – irgendwas gibt es eben immer, das man verkaufen muss. Doch diesmal hatte sich ProSieben eine ganz besonders nervige Werbeform ausgedacht: das scheinbar zufällige Gespräch.
Dafür schlenderte Moderator
Der Auftritt des Abends:
Der "nicht ganz so tollste"-Auftritt des Abends:
Vielleicht war es die Aufregung. Vielleicht war etwas mit seinen In-Ear-Kopfhörern, so dass er sich selbst nicht hören konnte. Vielleicht, nein ganz sicher, war es die falsche Songauswahl. Erwin Kintop jedenfalls hat sich und den Zuhörern mit seiner Version von Adeles "Someone like you" keinen Gefallen getan.
Der junge Mann ist ein wirklich guter Sänger, das hat er bei "The Voice of Germany" oft genug bewiesen. Aber diesmal war das, was bei den heimischen Fernseher-Boxen ankam, ein bisschen zu oft zu schief, so dass man das Gefühl hatte, dass Kintop mit diesem Song an seinen Grenzen angelangt war.
Die Show:
Formatfernsehen eben. So ein bisschen die Fertigpizza unter den TV-Shows. Das einzige, das ein bisschen Unvorhersehbares in die Show zauberte, waren die Zuschauerwahl und der Live-Charakter. Thore Schölermann versuchte zwar zwischendrin irgendeine Art von Spannung herbei zu reden, aber die völlig unaufgeregten Kandidatinnen hinter der Bühne wollten ihm einfach keinen Nervenzusammenbruch anbieten.
Und so versuchte es Schölermann eben von der positiven Seite: "Worauf freut ihr euch am meisten?", wollte er von Claudia Emmanuela Santoso wissen und bekam als Antwort: "Auf alles." Danke für nichts.
Bis auf das Ergebnis war daher das einzig Überraschende der Auftritt von Sido und seinem Schützling Freschta Akbarzada. Die beiden sangen das gemeinsam geschriebene Stück "Meine 3 Minuten" und kamen sich dabei ein wenig ins Gehege. Während sie singt, will er schon rappen – oder umgekehrt.
Die Auftritte bei "The Voice of Germany":
Es war eine durchwachsene Show mit durchwachsenen Auftritten, was wohl am besten die Leistungen von Lucas Rieger zeigten. Rieger startete mit einer wirklich schlimmen, weil unstimmigen, Swing-Version von "Happy", die wohl nur sein Coach Nico Santos "Mega, mega, mega" fand.
Diese misslungene Version machte Rieger dann aber im späteren Duett mit Nico Santos wieder mehr als wett, so dass sogar Sido Rieger Respekt zollen musste und den beiden den bisher besten Auftritt der Show attestierte. Am Ende aber setzte sich Claudia Emmanuela Santoso mit der am wenigsten durchwachsenen Leistung durch.
Das Fazit:
Hat Claudia Emmanuela Santoso zu recht gewonnen? Ja natürlich. Schliesslich hat sie die meisten Anrufe bekommen und Massentauglichkeit ist eben die einzige Währung bei "The Voice of Germany". Und diese Massentauglichkeit hat sich für Santoso ausgezahlt. Neben dem Titel gibt es nämlich noch ein Auto des Werbepartners. Wie gesagt: Irgendwas gibt es immer, das man verkaufen muss.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.