Lieben Sie Überraschungen? Nein? Dann ist "The Voice Kids" genau das Richtige für Sie. Am Sonntagabend startete die neue Staffel und auch beim achten Jahrgang blieb alles beim Alten. Lediglich an zwei neue Gesichter muss man sich gewöhnen.
"The Voice", "The Voice Kids" oder "The Voice Senior" - wenn bei ProSieben ein Format funktioniert, warum dann damit aufhören? Am Sonntagabend war nun wieder die Kids-Variante dran. So lief der Start der achten Staffel.
Die Show "The Voice Kids":
Wo "The Voice Kids" drauf steht, ist auch "The Voice Kids" drin. Der Zuschauer weiss also ganz genau, was er bekommt, wenn er einschaltet – und er schaltet ein. Die Quoten sinken zwar von Staffel zu Staffel, aber offenbar nicht so besorgniserregend, dass Sat.1 irgendwas ändern muss.
Dementsprechend ist alles mehr oder weniger beim Alten. Das gleiche Konzept mit Blind-Auditions, Battles, Sing-Offs und Finale, dazu Einspielfilmchen über die Kandidaten, das Buhlen der Coaches um die Talente und deren Entscheidung, in welches Team sie wollen.
Die Moderation:
Unterstützung erhält Schölermann auch in diesem Jahr wieder von
Die Jury:
Mit
Völlig neu sind hingegen Lukas Nimscheck und Florian Sump und die beiden dürften wohl nur Menschen unbekannt sein, die keine Kinder haben. Denn unter denen sind die beiden zusammen mit ihrem Band-Kollegen Markus Pauli unter dem Namen "Deine Freunde" gerade so beliebt wie Sommerferien oder "Die Eiskönigin". Oder wie es Lena formuliert: "'Deine Freunde' sind die Stars der Kids."
Die Auftritte:
Anders als in der Original-Version kommt bei der "Kids"-Variante noch der Niedlichkeitsfaktor hinzu, wenn die Kinder ihren Idolen nacheifern und von Dingen singen, von denen sie mutmasslich noch gar nichts wissen. Etwa, wenn die kleine Liana mit ihrem Kuscheltier auf die Bühne kommt und dann Botschaften an ihren "Future Husband" (Hit von Meghan Trainor) singt.
Trotzdem geht bei all der Niedlichkeit und dem Klamauk, den die Coaches bei ihrem Werben um die Talente machen, nicht unter, welche Leistungen die Kinder dort auf der Bühne erbringen. Und die sind mitunter wirklich beachtlich, wie zum Beispiel bei Nikolas ("Someone You Loved") oder bei Lisa-Marie ("Run").
Das nervt immer noch:
Was ist das erste, was ein Mensch macht, wenn er etwas macht? Genau, er macht einen Wettbewerb daraus. Das ist im Allgemeinen ja schon ein fragwürdiges Konzept, bei Musik aber ganz besonders. Warum sollte man also bereits Kindern beibringen, dass man sich nun auch noch beim Singen messen muss?
Zum Glück gibt es aber auch Kinder, denen offenbar egal ist, was ihre Eltern sagen ("Vielleicht hören wir etwas nicht, was die anderen hören") und die einfach Lust am Singen haben. So wie Liana, bei der vielleicht nicht jede Note sitzt, dafür aber "eine Freude beim Singen vermittelt", wie Florian von "Deine Freunde" bemerkt.
Das Fazit:
"The Voice Kids" ist "The Voice Kids" ist "The Voice Kids". Auch in Staffel acht kann man die Überraschungen an einer Hand abzählen. Echte Spontaneität gibt es im Konzept-Fernsehen eben nicht und so ist es mitunter ein bisschen zu gewollt, wenn die einzigen Überraschungen die vorbereiteten Faxen sind, mit denen die Coaches um die Gesangstalente werben.
Zieht man aber unter den Auftakt der achten Staffel einen Strich, dann steht da auf der Haben-Seite jetzt schon eine Menge toller Auftritte und zwei neue Coaches, die ihre Sache einigermassen unterhaltsam, aber vor allem mit viel Respekt den Kindern gegenüber gemacht haben.
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