Jede Menge Zuschauer haben die letzte Staffel von "The Voice of Germany" 2016 verfolgt. Am Donnerstagabend startete Staffel Nummer sieben – die wieder mit hohem Unterhaltungsfaktor und einigen starken Gesangstalenten aufwartete.
Wenn es eine Sache gibt, die "The Voice of Germany" auszeichnet, ist es das: die richtigen Talente für die Blind Auditions zu wählen. So, dass eine bunte Mischung gewährleistet ist – mit genügend guten bis sehr guten Stimmen.
Und ein solches Talent eröffnet direkt die gestrige Show: BB Thomaz. Die 33-jährige Sängerin und Zumba-Trainern aus Düsseldorf legt mit "Bang Bang" einen beeindruckenden Auftritt hin, bei dem es Publikum und Coaches von den Stühlen reisst.
Das Resultat: Alle buzzern für die Soulstimme. "Das war geil!", kommentieren
Die Castingshow beginnt vielversprechend. Und bleibt es in weiten Teilen: Denn beim zweiten Talent drehen sich wieder alle Coaches um. Der erst 16-jährige Benni Köstler singt zwar normalerweise allein im Keller – aber das tut seiner feinfühligen Interpretation von "Always on my mind" keinen Abbruch.
Im Gegenteil: Neben
Klar: Die altbewährten "Streitereien" zwischen den Coaches sind ein wohl durchdachtes Element der Show. Das weiss
Von exzentrischen Travestie-Künstlern und singenden S-Bahn-Fahrern
Starke Talente sind gut für die Quoten, aber starke Geschichten sind es auch. Dazu gehört der Travestie-Künstler Jade Pearl Baker, der sich von Kopf bis Fuss als Kunstfigur präsentiert.
Kaum betritt er die Bühne, macht sich leises Gekicher breit. Das verstummt bei den ersten Tönen von "Moon River". Ein Mann verkleidet als Frau – kein Wunder, dass die Fantas und Samu Haber beim Umdrehen ihren Augen kaum trauen. Auch Yvonne Catterfeld und Mark Forster buzzern für Jade.
Während Samu ihm attestiert: "Du singst wie eine fuckin‘ Maschine!“, fragt sich Yvonne Catterfeld zurecht: "Ich weiss auch gar nicht, ob das Frauenargument hier zieht?"
Es zieht nicht. Denn die Fantas ziehen. Und die haben zum ersten Mal einen Travestie-Künstler im Team.
Nach Hause zieht es dagegen unter anderem den 23-jährigen S-Bahn-Fahrer Philipp Donath, für den keiner der Coaches den Buzzer drückt. Schliesslich können nicht alle weiter kommen.
"Ich liebe dich, du bist so cool, cool, cool!"
Benni Köstler ist jedoch gestern nicht der einzige 16-Jährige, der zu beeindrucken weiss. Der gleichaltrige Melvin Vardouniotis aus Hamburg zeigt mit "Bridge Over Troubled Water", wie viel Soul schon jetzt in ihm steckt.
Entsprechend gross ist die Überraschung bei Samu Haber: "Ich war todsicher du bist 45!" Beim Streit um das Talent muss sich der Finne dann Yvonne Catterfeld geschlagen geben; wie gut, dass die ebenfalls 16-jährige Lara Will noch auf ihren Auftritt wartet.
Begleitet von ihrer eigenen Ukulele singt sie rührend schön "Let it be" von den Beatles – und überzeugt nicht nur alle vier Coaches, sondern auch das Publikum, für das sie eine Zugabe spielt. "Du singst so klar und dabei so gefühlvoll, ich find‘ es wirklich grossartig", bestätigt Mark Forster.
Und auch Michi Beck findet klare Worte: "Toll, sowas suchen wir!" Samu Haber dagegen quält nur eines: "Was soll ich sagen, damit du hier her kommst?" Glück für den Finnen – denn die talentierte Schülerin gibt daraufhin strahlend zurück: "Gar nichts, ich wollte sowieso in dein Team."
Ein bisschen Sentimentalität, ein bisschen Euphorie und ein "Ich liebe dich, du bist so cool, cool, cool!" schreiender Samu Haber schrauben die Erwartungen für die kommenden Blind Auditions nach oben. Lara kann ihr Glück derweil kaum fassen: "Ich hab’s gar nicht realisiert, dass das so gut ankam."
Vielleicht lag es an diesem kurzen, echten Zauber des Moments. Ein Zauber, der in dieser Staffel hoffentlich noch viele weitere Male für gute, musikalische Unterhaltung sorgen wird – Castingshow hin oder her.
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