"The Voice of Germany"-Coach Samu Haber ist bekannt für seinen Charme und seine lockere Art. In seiner Autobiografie beschreibt der 44-jährige Finne nun, wie er beides einsetzte, um andere Menschen über den Tisch zu ziehen.
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In einem Interview mit der "Bild"-Zeitung" spricht der 44-Jährige über seine früheren Fehltritte, die in seinem neuen Buch erwähnt werden. Unter anderem arbeitete der Finne in jungen Jahren in Spanien für eine zwielichtige Immobilienfirma, die Touristen über den Tisch zog.
"Das Office war in einer Villa am Meer, die Chefs sahen aus wie Kino-Mafiosi", berichtet Haber. Überall habe es "nach Reichtum" gerochen, die Mitarbeiter - zu denen er gehörte - hätten gutgläubige Touristen angesprochen und sie dazu überredet, "an Gewinnspielen teilzunehmen, bei denen sie natürlich gewannen". "Das gehörte zum System. Dann haben wir sie in unsere Urlaubsressorts geführt und ihnen Ferienwohnrechte verkauft."
Dass er eine "kriminelle Ader" besitzt, glaubt der Sänger nicht. Sein früheres Talent, Leute für die Firma anzuwerben, habe schlicht an seinem "sonnigen Gemüt" gelegen, sagt er. "Ich überzeugte die Leute mit meinem Charme."
"The Voice of Germany": Samu Haber hatte "Hunger nach dem Leben"
Stolz ist der Musiker heute nicht auf seine kriminelle Vergangenheit, wie er im Interview durchblicken lässt: "Es war nicht alles richtig, was ich tat, klar." Dass er sich zu den dubiosen Geschäften hinreissen liess, erklärt Haber damit, dass er "als junger Mensch Hunger nach dem Leben" gehabt und "das Abenteuer gesucht" habe. "Die Firmen, für die ich arbeitete, haben genau das versprochen."
Fast wäre Haber aufgrund seines illegalen Jobs sogar wie einige seiner damaligen Kollegen im Gefängnis gelandet, er wurde bereits polizeilich gesucht. Der Sänger kündigte jedoch 1999 und packte wenige Jahre später gegenüber den Behörden über die Drahtzieher des Betrugsgeschäfts aus.
Nicht der erste kriminelle Job
Es war nicht das erste Mal, dass der in Helsinki geborene "The Voice"-Coach kriminelle Jobs annahm. Als der Erfolg mit seiner ersten Band Sunrise, dem Vorgänger von Sunrise Avenue, ausblieb, begann Haber, in seiner Heimat Finnland im sogenannten "Network Marketing" zu arbeiten - und brachte nicht funktionsfähige Alarmanlagen an den Mann.
Er erinnert sich: "Ich kam vom Militärdienst und hatte keinen Job. In einer Bar erzählte mir ein Typ, wie ich schnell viel Kohle machen könne: Network Marketing." Der Mann habe ihn "dann in einen Konferenzraum eines Hotels" zu seinem Seminar mitgenommen. "So wurde ich überzeugt."
Seit 2006 hat der heute 44-Jährige solche Geschäfte nicht mehr nötig. Als Frontmann von Sunrise Avenue schaffte er damals mit dem Song "Fairytale Gone Bad" den Durchbruch. Der kommerziell erfolgreichste Hit der Rockband ist "Hollywood Hills" aus dem Jahr 2011.
Im vergangenen Jahr verkündete Haber das Aus von Sunrise Avenue. 2021 gehen die Finnen allerdings noch einmal auf grosse Abschiedstournee. Sie hätte bereits in diesem Sommer stattfinden sollen. Aufgrund der Corona-Pandemie wurden die Termine allerdings verschoben. © 1&1 Mail & Media/spot on news
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