Dieser Spoiler tat nur den wenigsten weh: Thomas Gottschalk wollte mit einer frechen Aktion die Zuschauer vom "Tatort" weglocken - ohne Erfolg. Daher reagierte das Produktionsteam der "Tatort"-Folge, die Rundfunkanstalt Berlin-Brandenburg (rbb), auf Nachfrage unserer Redaktion gelassen.
Mit einem Spitzbubenstreich wollte
In der Theorie hätten sich die "Tatort"-Fans den neuen Fall somit schenken und zu RTL umschalten können. Doch in der Praxis sah das anders aus.
Der Grossteil der TV-Zuschauer liess "Mensch Gottschalk" links liegen und bekam den erfolglosen Spoiler-Versuch des Entertainers gar nicht erst mit. 8,1 Millionen Menschen sahen sich den ARD-Krimi an, nur 2,09 Millionen Zuschauer schalteten bei Gottschalks neuer Show zu.
"Tatort"-Produzent: "Es gibt Schlimmeres"
Doch wie kam Gottschalk eigentlich an die Info? Für Medien stehen neue "Tatort"-Folgen vorab im Pressebereich zur Verfügung. Wichtige Handlungsstränge sollen aber erst nach der TV-Ausstrahlung thematisiert werden, so die Auflage der jeweiligen Produzenten. Gottschalk ignorierte das.
Der rbb, Produzent der aktuellen "Tatort"-Folge, sieht den Spoiler jedoch gelassen: "Da müssen wir jetzt nicht die grosse Keule schwingen", sagt ein Unternehmenssprecher auf Nachfrage unserer Redaktion.
Der rbb sei zwar nicht begeistert davon, dass Gottschalk die Mörderin vorab verraten habe, die Rundfunkanstalt werde aber nicht rechtlich gegen Gottschalk vorgehen. "Es gibt Schlimmeres", sagte der Unternehmenssprecher.
"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.