Sebastian Pufpaff, der neue Moderator von "TV total", muss derzeit viel Kritik wegstecken. Die Gags seien zu mau, die Einspieler im "Stand-up"-Part viel zu seicht und die Autoren uninspiriert, wirft man ihm und dem Format vor. Und natürlich würden auch die Gäste fehlen, die Vorgänger Stefan Raab einst noch begrüssen durfte. Obwohl Pufpaff bereits seit Jahren im Stand-up umtriebig ist, kristallisiert sich zunehmend heraus, dass sein komisches Talent weniger im Studio, sondern mehr als Protagonist in den kleinen Filmchen am Ende der Sendung zur Geltung kommt. Ein bisschen warten kann sich also durchaus lohnen.

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Dass es bei "TV total" seit der Übernahme von Sebastian Pufpaff als Moderator nur suboptimal läuft, zeigt sich regelmässig anhand des Live-Publikums. Ein lediglich dezentes Lachen, mitunter sogar betretenes Schweigen als Response auf die nicht ausgereiften Zoten des Neo-Moderators im "Stand up"-Part sind dort vielleicht nicht die Regel, aber längst keine Ausnahme mehr.

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Da ergab es schon durchaus Sinn, dass der neue Mann am Bug des einstigen ProSieben-Flaggschiffs auch seine Band, die "Heavytones", nach einer kurzen Ode an die Freude und getreu dem Motto "Alle müssen alles aus sich herausholen" anspornte. Inspiriert von einer Formation, die im NDR-Format "Hallo Niedersachsen" bei ihrem Studiogig nur so vor guter Laune gesprüht hatte, wurde Pufpaff fordernd: "So viel Spielfreude, das würde ich gerne mal von euch sehen", liess er seine Musiker wissen, die jetzt auf gute Laune machen und bei jedem ihrer Einsätze übertrieben schunkeln, tanzen, headbangen und blöd grinsen mussten, was ein durchaus witziges Gesamtbewegtbild ergab und an diesem Abend zum Running Gag wurde.

Grösster Erfolg beim "Bachelor": "Miss Arschgeweih"

Und Pufpaffs Beitrag zu einer neuen Gemütslage, die auch im Publikum Feuer entfachen sollte? Zunächst keiner. Da zwei schwache Spitzen in Richtung "Dschungelcamp", dort ein mediokrer bis sauschlechter Gag über den "Bachelor": "Wer so schön ist, der muss nicht reden", so der "TV total"-Moderator über den RTL-"Paris" Dominik Stuckmann, der in Ermangelung an Alternativen in der Wortschatzkiste in jeden zweiten Satz ein "cool" montiert.

Schon deutlich weniger unwitzig waren da die Referenzen, mit denen sich die Damen im Rennen um ihren "Bachelor" zu inszenieren versuchten. "Ich war die dritte 'Miss Wiesbaden' und die zweite 'Miss Mainz'", freute sich die eine. "Mein grösster Erfolg war die 'Miss Arschgeweih'-Krönung in der 'Mausefalle' in Gladbeck", toppte sie die andere. Jaja, das war schon sehr in Ordnung.

Danach berichtete der Moderator von seiner neuen "Amazon Prime"-Entdeckung, der Serie "Celebrity Hunted - jede Spur kann dich verraten", die er sich während seiner Corona-Erkrankung en bloc gegeben habe. Für die prominenten Protagonisten des Formats - darunter Stefanie Giesinger, Wladimir Klitschko, Vanessa Mai und Tom Beck - gilt es, in Deutschland unterzutauchen und für die professionellen Ermittler - die "Hunter" - zehn Tage unentdeckt zu bleiben.

"Das ist das Kinderspiel "Verstecken", nur irre teuer und mit mörderisch grossem Aufwand", so Pufpaff, der sich über den Ausschnitt, in dem eine gerade flüchtende Giesinger an irgendeinem Gewässer in Deutschland ganz zufällig auf ein am Ufer angebundenes Kanu stösst, königlich amüsierte. "Und dann hatte sie, wie es der Zufall so will, auch noch einen Neopren-Anzug an", so der 45-Jährige weiter.

"Die lügt doch, bis der Wald kommt"

Auch die Szene, in der zwei der "Hunter" eine vermeintliche Bekannte des untergetauchten Wladimir Klitschkos auf Basis elaboriertester FBI-Methoden brutal verhören, verschob am Mittwochabend tatsächlich die Gemütslage nach oben. "Haben Sie einen grossgewachsenen Mann gesehen? Wir suchen Herrn Klitschko, kennen Sie den?", wollen die "gefinkelt" fragenden Jäger wissen.

"Ja, schon im Fernsehen von ihm gehört. Aber persönlich gesehen? Nein, gesehen hab ich ihn nicht", so die nicht minder gefinkelte Antwort der Bekannten des Boxers, mit der sie offenbar sogar die erfahrensten unter den erfahrenen Ermittlern vollends überzeugen konnte. "Alles klar, Dankeschön", verabschiedeten sich die "Hunter" von der Dame, ehe sie dann doch, nachdem sie den Dialog noch einer Revue passieren hatten lassen, skeptisch wurden.

"Die lügt doch, bis der Wald kommt!", meinte auf einmal die eine Erleuchtete zur anderen. Dazu eine Frage: Wann genau kommt eigentlich so ein Wald?

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"TV total": Penisnase rettet gejagten Pufpaff

"Der echte Skandal ist ja, dass ich bei 'Celebrity Hunted' selbst auch mitgemacht habe, aber rausgeschnitten wurde", offenbarte Pufpaff nun, der die der Öffentlichkeit vorenthaltenen Szenen erstmals präsentierte. Nun zu sehen: ein zunächst in einen Park, danach in eine Bar flüchtender Pufpaff, die Hunter ihm jeweils ganz dicht auf den Fersen.

Doch Pufpaff stand in allerletzter Sekunde immer wieder Göttin Fortuna zur Seite. Dank einer alten Frau, die er sich auf einer Parkbank kurzerhand auf den Schoss setzte, um sich hinter ihr zu verstecken, sowie einer Nase in Penisform, die er sich Sekunden bevor die "Hunter" in der Bar sich vor ihm aufbauten, gerade noch aufsetzen konnte und ihn natürlich völlig unkenntlich machte, kam er immer gerade noch so davon.

"Neee, das ist er nicht", mussten sich die "Hunter" vor dem Unbekannten mit dem Phallus-Erker eingestehen. Wenn man kein Glück hat, kommt oft auch noch Pech dazu: An sich trackten die "Hunter" ja den 5G-Chip sogar, den Pufpaff seit seiner Impfung im Kopf trägt. Aber die Technik versagte.

Und da die Jäger den geschickt agierenden Sebastian Pufpaff eben nicht finden konnten, mussten sie ihn, um deren Erfolglosigkeit zu vertuschen, aus der Sendung schneiden. "Sebastian Pufpaff ist bis heute verschwunden", liess uns die Stimme aus dem Off unmittelbar, bevor es zurück zu exakt diesem ins Studio ging, noch wissen. Noch einmal tanzten, schunkelten, headbangten und grinsten die "Heavytones" an diesem Abend.

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