Was passiert, wenn sich die Bevölkerung einer Kleinstadt unter einer riesigen Glaskuppel, aus der es kein Entrinnen gibt, zurechtfinden musst? Das kann man sehr eindrucksvoll in der US-Serie "Under the Dome" beobachten, die am Mittwoch in ihre zweite Staffel geht. Die Serie hat nur ein Problem: Es ist einfach zu viel los.
Es passiert auf einmal, ohne Vorwarnung und ohne Erklärung. Die Kleinstadt Chester's Mill im Norden der USA wird aus dem Nichts von einer durchsichtigen Kuppel eingeschlossen. Kontakt zur Aussenwelt wird unmöglich, kein Ton dringt durch die glasartige Oberfläche, sämtliche Versuche das Gefängnis zu entfernen sind erfolglos. Jetzt müssen die Eingeschlossenen mit ihrer neuen Situation klar kommen.
Nicht nur die Lebensmittelknappheit wird zum Problem. Vor allem der machtbesessene Stadtrat "Big Jim" sorgt mit seiner eigenwilligen Auslegung von Recht und Gesetz für Ärger. Unter seiner Führung wird beispielsweise der Galgen als Bestrafung wieder eingeführt, der für den Cliffhanger am Ende der ersten Staffel sorgt. Der frühere Soldat "Barbie" soll gehenkt werden. Eine pikante Entwicklung - soll er doch mithilfe der "Auserwählten" für die Rettung der Stadt sorgen.
Es ist viel los - manchmal zu viel
"Under the Dome" will mit den vielen rasch erzählten Handlungssträngen beeindrucken. Aber langsam wird es verwirrend. Da gibt es auf der einen Seite den eben erwähnten intriganten Big Jim, auf der anderen Seite den vermeintlichen Mörder Barbie. Ausserdem haben wir noch die Lokalreporterin Julia, vier scheinbar übernatürlich begabte Jugendliche, die eine Mini-Version der grossen Kuppel verstecken. Ach ja: Rosafarbene Sterne spielen auch noch eine Rolle.
Man hätte sich fast gewünscht, die Macher hätten etwas mehr auf die Bremse gedrückt und die verschiedenen Geschehnisse langsamer passieren lassen. Es ist ja durchaus interessant, was da in Chester's Mill so vor sich geht. Jedoch nur, wenn man auch alles nachvollziehen kann. Das krasse Tempo bei den vielen Handlungen lenkt ab. Eine temporäre Fokussierung auf einzelne Geschichten, wie beim HBO-Hit "Game of Thrones", hätte der Serie gut getan. Potenzial ist genug da.
"Under the Dome" hat seine grössten Momente, wenn es um die Unzulänglichkeit der Gesellschaft unter der Kuppel geht. Die Intrigen und Verbrechen werden realistisch dargestellt und von guten Schauspielern getragen.
Weiter geht die Action
Die zweite Staffel von "Under the Dome" geht so actiongeladen weiter wie die erste aufgehört hat. Das Special-Effects-Team hat auch genug zu tun: Unter anderem wird die Kuppel magnetische Kräfte entwickeln.
Ausserdem müssen sich Fans darauf einstellen, sich von zwei Hauptcharakteren zu verabschieden. Wen es trifft, wird man wohl direkt in der ersten Folge herausfinden. Ansonsten bleibt zu hoffen, dass sich die Serie jetzt nicht übernimmt und Handlungsstränge löst, anstatt sie noch mehr zu verknoten.
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