"Undercover Boss" startete am 15. April mit der fünften Staffel. Wieder schickt RTL Firmenbosse im verdeckten Einsatz ins eigene Unternehmen, um Schwachpunkte aufzudecken. Doch wie sinnvoll ist das TV-Experiment? Kann "Undercover Boss" wirklich etwas verändern? Das haben wir das Unternehmen Eismann aus der ersten "Undercover Boss"-Sendung gefragt.
In der ersten Folge von "Undercover Boss" begab sich Mika Ramm, Mitglied der Eismann-Geschäftsführung, getarnt als Rico Meissner in die Untiefen seines Unternehmens. Der vermeintliche Praktikant durchlief verschiedene Bereiche – von der Warenauslieferung über Kunden-Werbung bis zum Warenlager im Kühlhaus – und stiess dabei manchmal an seine Grenzen.
Dennoch wolle er die Erfahrung nicht missen: Eine Woche auf Augenhöhe mit seinen Angestellten zusammengearbeitet zu haben, habe ihm sehr gut getan. "Mikas prägendste Erfahrung war, dass man 'undercover' ehrlichere Gespräche mit Mitarbeitern führen kann, als wenn man als Chef vor die Mitarbeiter tritt", erzählt uns der Eismann-Mitarbeiter Hubertus Menke* im Interview. Es sei wahnsinnig schwierig, ehrlich gemeinte Kritik von seinen Mitarbeitern zu bekommen. Menke räumt ein, dass es sicherlich auch andere Wege gäbe, die Nöte der Mitarbeiter aufzudecken, "aber das TV-Experiment hat sicher geholfen".
"Undercover Boss": Was kam nach dem TV-Experiment?
Für Mika Ramm war "Undercover Boss" mehr als eine nette Erfahrung. Das Unternehmen konnte sich so nicht nur der Öffentlichkeit präsentieren, sondern auch Konsequenzen in der Unternehmensführung ziehen.
Besonders wichtig ist Ramm, die Nähe zu seinen Mitarbeitern zu erhalten. Von der Eismann-Führungsriege erwartet er, den direkten Kontakt zu den Mitarbeitern zu suchen - insbesondere dann, wenn wichtige Entscheidungen bevorstehen, die das Arbeiten der Menschen verändern könnten. "Gerade die Mitfahrten bei Eismännern haben wir als regelmässigen Bestandteil der Arbeit für die Führungsmannschaft etabliert", erklärte Menke. So kämen die Kollegen mit Jobs in Berührung, die sie vom Schreibtisch aus nicht kennengelernt hätten.
Für Eismann habe sich das TV-Experiment insgesamt gelohnt: "Grundsätzlich war das eine tolle Sache, mit der wir sehr viele positive Dinge verknüpfen – das würden wir jederzeit wieder machen!"
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