In "Die Unschlagbaren" tritt eine Truppe Promis in Duellen rund um den Globus gegen eine Handvoll Max Mustermänner an. In Folge fünf sind Simon Gosejohann, Max Mutzke und Joachim Llambi an der Reihe, doch obwohl die Aufgaben mitunter halsbrecherisch sind, können auch diese drei das Hauptproblem der Show nicht lösen.

Christian Vock
Eine Kritik
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"Ich musste dem Rind die Haut abziehen", erzählt Simon Gosejohann über seinen Trip nach Soweto und es sagt viel über seine Reise, dass das dabei noch der angenehmere Teil war. Zusammen mit seinem nicht-prominenten Gegner Sebastian Kunitz wurde Gosejohann nach Südafrika geschickt. Dort, in den südwestlichen Townships von Johannesburg, treffen die beiden eine Köchin, die ihnen zur Begrüssung erst einmal einen kompletten Kuhkopf aufs Hackbrett legt.

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"Ich seh' das Gehirn, was soll ich sagen?", fasst Gosejohann Situation und eigenes Befinden gleichermassen zusammen, ehe er und sein Gegner aufgefordert werden, Haut und Fleisch vom Schädel zu lösen und den Kopf mit einem Beil zu zerteilen. "Das ist schon ein bisschen verstörend, muss ich sagen", findet auch sein Gegner Kunitz, doch die eigentliche Aufgabe kommt erst noch. Die beiden müssen mit "der Achterbahn mit den grössten G-Kräften der Welt" fahren und zwischendrin immer wieder Sachen, wie eben Fleisch vom Rinderkopf, essen, ehe es weiter geht.

Doch bevor man erfährt, wie genau die Prüfung von Gosejohann und Kunitz abläuft, vor allem aber, wie sie endet, grätscht der Off-Sprecher dazwischen: "Er tritt als Nächster für die Unschlagbaren an: Max Mutzke." Und so geht es nun eben mit Max Mutzke weiter und nicht mit Gosejohann und damit wäre man nach knapp 12 Minuten bereits bei einem der Gründe, warum die neue ProSieben-Show "Die Unschlagbaren" vermutlich nicht so recht beim Publikum ankommt.

Warum sich "Die Unschlagbaren" schwertut

Denn seit ihrem Start watschelt die Show ihren Erwartungen hinterher und dafür dürfte es viele Gründe geben. Die Hauptschuld trägt wahrscheinlich genau diese langatmige Erzählweise, bei der die Kandidaten und die Zuschauer erst zweieinhalb Stunden lang an die Aufgaben herangeführt werden, ehe irgendwas passiert. Hinzukommen dürfte der Umstand, dass mit Kandidaten wie Larissa Marolt oder Jochen Bendel nicht unbedingt die A-Liga an Prominenz zusammengekommen ist – bei allem Respekt.

Vielleicht wäre es besser gewesen, aus der Idee keine Reihe zu machen, sondern ein einmaliges TV-Event. Am Stück statt zerstückelt, mit prominenteren Prominenten, mit anspruchsvolleren Herausforderungen und mit Live-Anteilen im Studio. Aber wäre es dann nicht exakt so wie "Das Duell um die Welt" mit Joko Winterscheidt und Klaas Heufer-Umlauf? Ja, wäre es, aber das hätte man irgendwie in Form einer Spezial-Ausgabe hinbekommen. Lieber ein gutes Original als eine schlechte(re) Kopie.

Kurzum: Sollte man bei ProSieben überlegen, wie es mit der Show weitergehen soll, gibt es eine Menge Ansatzmöglichkeiten. Denn, sieht man einmal von der Aufgabe für Amira Pocher ab, die sich recht unspektakulär durch ein Labyrinth essen musste, sind die Herausforderungen auch in Folge fünf spektakulär – zumindest fast – schmerzhaft, riskant und im Fall von Joachim Llambi sogar einigermassen witzig.

Joachim Llambi geht unter

Max Mutzke trifft in Schweden auf seinen Konkurrenten Fabio Confuorti. Die Aufgabe der beiden: Um im Video einer Abba-Coverband mitspielen zu dürfen, müssen sich die beiden in 600 Meter Höhe an einem Bungee-Seil aus einem Heissluftballon stürzen und dabei "The Winner Takes It All" singen.

Doch weil die Windverhältnisse nicht passen, muss die Aktion zweimal abgeblasen werden. Stattdessen müssen sich Mutzke und Confuorti als Spontan-Ersatz in ein Eishockey-Tor stellen und von einem professionellen Eishockey-Spieler abschiessen lassen. Wer mehr Schüsse hält, gewinnt.

Klingt simpel, doch der Off-Sprecher erklärt die Herausforderung: "So ein Eishockey-Puck kann 175 Kilometer pro Stunde schnell werden. Wenn dieser Puck einschlägt, kommt er mit einem Gewicht von 400 Kilogramm." Nach den ersten Probeschüssen ahnt Mutzke schon, was ihm bevorsteht: "Man wird einfach erniedrigt in diesem Tor." Und in der Tat haben beide gegen den Profi und seine harten Schüsse keine Chance, erst im Sudden-Death-Modus gelingt es Confuorti, einen Schuss zu halten, während Mutzke ins Leere greift und damit verliert.

Bei Joachim Llambi läuft es ähnlich. Für den Tänzer ist zwar nicht die Aufgabe, aber dafür die Niederlage schmerzhaft. Denn zuerst müssen sich er und sein Gegner Kim Gehrmann ein "Boot" aus einem Riesenkürbis schnitzen und damit dann auf dem Achensee in Österreich ein Wettrennen fahren. Wobei "fahren" hier nicht ganz passend ist, denn Llambi geht erst beim Testlauf und dann beim eigentlichen Wettkampf mit seinem Kürbis im wahrsten Sinne des Wortes sang- und klanglos unter.

Ärztin bricht Wettkampf ab

Und wie ergeht es nun Simon Gosejohann und seinem Gegner Sebastian Kunitz? Die erreichen irgendwann tatsächlich das eigentliche Ziel ihrer Reise, die Achterbahn namens "Tower of Terror". "Was sind denn nochmal G-Kräfte?", fragt dort Gosejohann und sollte es gleich erfahren. Denn die Bahn saust mit 95 Kilometern pro Stunde über die Schienen, nahezu freier Fall inklusive. Die Aufgabe ist relativ einfach: "Wer am meisten fährt, gewinnt." Die Herausforderung allerdings nicht. Denn nach jeder Fahrt gibt es einen kleinen Snack wie den Rinderkopf von zuvor, aber auch Hühnerfüsse, Leber, Kuhhufe oder Hühnerinnereien.

Das alleine wäre für die meisten westeuropäischen Mägen schon eine Aufgabe, in Kombination mit der Achterbahn muss man das Ganze wirklich wollen. Am mangelnden Willen lag der Ausgang des Achterbahnwettfahrens am Ende aber nicht, ganz im Gegenteil. Denn eine umsichtige Ärztin checkt nach jeder Fahrt die Vitalwerte und zwischendurch gibt Gosejohann zu Protokoll: "Irgendwas war so mit meinem Kopf. Es wurd' mir so ein bisschen egaler alles." Kunitz hat hingegen eher Probleme im Nackenbereich.

"Der Ärztin gefiel das alles nicht", erklärt Gosejohann irgendwann und tatsächlich warnt die Ärztin vor Ohnmacht und Folgeschäden, sollten die beiden noch weitermachen. Und so bricht die Ärztin das Ganze nach fünf Fahrten ab. "Ein Unentschieden ist als Ergebnis immer noch okay", findet Gosejohann. Für den Comedian endet die fünfte Folge nach zweieinhalb Stunden also immerhin mit einem Teilerfolg. Für den Zuschauer hat sich das Warten allerdings weniger gelohnt – wieder einmal.

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