Gleich zum Auftakt: Alle sauer auf Joachim Llambi

Da gucken sie noch recht entspannt, die 16 Kandidatinnen und Kandidaten der dritten Staffel von "Die Verräter" (RTL) und ihre Spielleiterin Sonja Zietlow. Aber schon bei der Ankunft auf Château de Mielmont in der belgischen Provinz Namur bricht die Nervosität durch. Wayne Carpendale gesteht: "Ich hab schon Horror davor, was das Spiel aus uns macht."

Wer taugt zum guten Verräter? Joachim Llambi, "Juror Gnadenlos" von "Let's Dance", ist sicher: "Ich? Zu 100 Prozent. Ich bin Pinocchio", sagt er, also gut im Lügen. Kann No Angel Sandy Mölling eine teuflische Intrigantin sein? "Ich finde das Experiment spannend", sagt sie. Andere haben Ängste. Mirja du Mont: "Bitte nicht am ersten Tag rausfliegen."

Am Runden Tisch wählt Sonja Zietlow die Verräter aus. Alle sitzen mit verbundenen Augen da und bibbern. Wen Sonja mit einem kurzen Handauflegen an der Schulter berührt, der muss fürderhin, so will es der Verräterschwur, "seine moralischen Grundsätze ignorieren, unentwegt lügen, täuschen und hintergehen sowie bereit sein, wiederholt zu morden".

Motsi Mabuse, auch "Let's Dance"-Jurorin, will lieber Loyale sein. "Als Verräter müsste ich mich sehr verstellen, das wäre sehr anstrengend für mich." Aber darauf nimmt Sonja Zietlow keine Rücksicht - sie erwählt Motsi. Die gesteht danach: "Ich brauchte einen Moment, mein Puls war auf 200." Dann wird sie ruhig: "Ich mach 'ne Show draus. Damit kenne ich mich aus."

Charlotte Würdig, die Ex-Frau von Rapper Sido, freut sich, als sie Sonjas Hand spürt. "Krass, danke, danke, danke", feiert sie, dass sie zum Verräter auserkoren wird. Ausser ihr wird auch Wayne Carpendale, Sohn von Howard und Ehemann von Annemarie, auserwählt. "Ich bin jetzt ruhiger. Jetzt habe ich eine klare Mission." Verräterin Nummer 4 wird Mirja du Mont.

Kaum ist die Wahl vorbei, geht das wilde Verdächtigen los. Im Mittelpunkt steht Mentalist Timon Krause. Vor dem haben Loyale und Verräter Bammel, weil jeder fürchtet, dass Timon alle Menschen durchschauen kann. Kann er zwar nicht, aber er sagte schon vor Beginn des Spiels: "Ich würde mich als Ersten rauswählen. Ich glaube, ich habe eine Nacht."

Um Mitternacht treffen sich die vier Verräter (ein Betrüger-Quartett gab es bisher noch nie) zum ersten Mal - und planen den ersten Mord. Mirja hat "Angst vor Jorge", aber Motsi sagt bestimmt: "Timon muss raus." Wayne hat Respekt vor Motsi: "Die wird über Leichen gehen. Irgendwann vielleicht sogar über meine." Erst mal ist aber jemand anderes fällig ...

Beim Frühstück ist nicht nur Ex-Nachrichtenmann Jan Hofer (2.v.l.) froh, "dass ich noch lebe". Alle belauern sich mit Argusaugen. GZSZ-Star Thaddäus Meilinger (l.) hat schnell Style-Blogger Joe Laschet im Visier. Marie Reim (r.) verdächtigt Sandy Mölling. Am Ende sind alle da, bis auf zwei. Jorge González und Timon Krause fehlen ...

Mit einem souverän-lässigen "Hola Chica!" betritt Jorge den Raum. Damit steht fest: Timon Krause wurde in der Nacht ermordet. "Was für eine Überraschung", sagt Sonja ironisch und stellt dann sachlich fest, dass alle "gar nicht mal so traurig" über Timons Abschied sind. Dass der Mentalist raus ist, ist aber vor allem für die Loyalen ein Verlust.

"Du wurdest ermordet." Diesen nächtlichen Brief erhielt Timon. Damit ist sein Aus besiegelt. Er ist zwar "sehr traurig", aber: "Ich kann's nachvollziehen, dass die Verräter denken, dass ihnen ein Mentalist gefährlich sein könnte." Immerhin hat er seinen Ruf, hellsichtig zu sein, ja untermauert. Schliesslich sah er voraus, dass er schnell ausscheiden würde.

Im Billardraum will Joachim Llambi seinen "Let's Dance"-Jurykollegen Jorge mit den Worten "Na, komm, du kleine Verrätersau" herzlich umarmen, aber Jorge entzieht sich: "Den nehm' ich unter die Lupe." Oder ist Jorge selbst ein Verräter? Janin Ullmann ist der Meinung. Die aber wird von Younes Zarou verdächtigt. "Die hat nach der Verräterwahl gezittert."

Es geht zur ersten Mission. Es soll nicht nur verdächtigt, sondern auch gemeinsam gestritten werden: um Silber im Wert von 10.000 Euro. Dazu müssen sich die 15 Kandidaten erst mal gegenseitig von Marterpfählen befreien, an die sie gefesselt sind. Dann geht's ins Wasser. Dort müssen Puzzleteile geborgen und zu einem Wappen zusammengesetzt werden.

Es bleiben nur 45 Minuten. Zudem lauert die Versuchung auf Janin (l.) und Charlotte (M.): Es gibt insgesamt zwei Schilde (einer im Bildvordergrund), die diejenigen, die sie an sich nehmen, vor der Ermordung in der zweiten Nacht schützen. Weil aber so wenig Zeit zur Verfügung steht, stellen alle den Teamgedanken in den Vordergrund. Bis auf einen ...

Während alle Puzzleteile im Wasser sichern, schwimmt Joachim Llambi cool zu einem Schutzschild. "Wenn's keiner will, ich will es haben." Alle sind stocksauer, vor allem Motsi. Vorher sagte Llambi noch: "Es geht nur im Team", jetzt "hat er uns im Stich gelassen", wie Marie meint. Aber: Sie nimmt sich ein Beispiel und holt sich den zweiten Schutzschild.

Trotzdem: Das Team ist erfolgreich, das Puzzle passt und die ersten 10.000 Euro in Silber landen in der Mannschaftskasse. Der Unmut auf Joachim und Marie bleibt. Ex-Fussballtrainerin Martina Voss-Tecklenburg sieht in Maries Manöver aber eines zur Ablenkung, denn sie hält sie für eine Verräterin. Marie ahnt was: "Einige haben mich auf der Abschussliste."

Das zeigt sich bei der ersten Verbannung. Dass Martina sie direkt und offen verdächtig, macht Marie ziemlich fertig, zumal Ralf Bauer gleich auf den Zug aufspringt. "Danke für die unfassbar falsche Beschuldigung", meint sie. Joachim mutmasst sogar: "Wir haben vier Verräterinnen: Charlotte, Sandy, Marie und Martina." Aber einer bekommt mehr Stimmen ...

Es erwischt Jorge! Acht Mitspieler halten ihn für einen Verräter. Er ist geschockt, "weil die Leute sich manipulieren lassen", und geht mit den Worten: "Ich bin ein Loyaler. Tschüss, ich liebe euch!" Er lässt bedrückte Mitspieler zurück. Verräterin Mirja aber jubelt innerlich: "Timon ermordet, Jorge verbannt. Dachte nicht, dass der Plan so aufgeht."

Noch besser für die Verräter: Viele sehen Marie auch nach ihrem Gefühlsausbruch (oder gerade deshalb) als Verräterin. Sie weint auch hinterher noch. "Das war ein bisschen heftig alles", sagt sie. Motsi (rechts) sieht das auch so. Ihr tut Marie leid. "Ich weiss nicht, ob ich meine Fassade bis zuletzt durchhalten kann." Muss sie aber: Der nächste Mord steht an.

Wenn's ums Morden geht, hat Motsi weniger Skrupel. Sie stimmte auch für Jorges Verbannung. Als der zweite Mord besprochen wird, macht sie klar: "Wir müssen die Leader töten. Die Schäfchen gucken immer erst mal nur." Sie schlägt Martina vor: "Die hat es geschafft, dass alle Marie wählten. Martina ist ein Killer." Wird jetzt "die Killerin" gekillt?