In der zweiten Folge des Reality-Krimis auf RTL muss der erste Verräter die Show verlassen. Eine Schauspielerin erhält daraufhin das Angebot, die Seiten zu wechseln. "Die Verräter" beweist erneut, wie gut anspruchsvolles Reality-TV funktionieren kann.
Die Schlagersängerin
Während das TV-Publikum der RTL-Show "Die Verräter – Vertraue Niemandem!" und natürlich auch Woitschack und Jalil selbst wissen, dass die beiden zu den Verrätern gehören, warten die ahnungslosen
"Hurra, wir leben noch", sagt Woitschack zur Begrüssung. Was für sie als Verräterin natürlich keine Überraschung ist. "Seitdem ich weiss, dass ich Verräterin bin, muss ich die Leistung erbringen, im Endeffekt kein Verräter zu sein. Gemeinsam mit Jalil da reinzugehen – wir zwei Bösewichte – das war schon speziell", erklärt sie wenig später im Einzelinterview den Zuschauerinnen und Zuschauern vor dem Fernseher.
Wer lügt, wer lügt nicht? Oder wer will andere glauben lassen, dass er/sie lügt? Oder eben die Wahrheit sagt? Was die neue RTL-Show so sehenswert und sicherlich zu einem der besten Reality-Formate seit langer Zeit macht, zeigt sich gleich zu Beginn der zweiten Folge am Mittwochabend.
"Die Verräter": Verwirrspiel mit doppeltem Boden
Es wird manipuliert und geschauspielert, niemand kann dem anderen vertrauen. Die Show ist ein Reality-Krimi, ein psychologisches Verwirrspiel mit doppeltem Boden, eine stimmungsvolle Mördersuche wie in einem Agatha-Christie-Roman. Wo ansonsten im Reality-TV auf Geschrei, Gezanke und Fremdscham gesetzt wird, werden bei "Die Verräter" der Verstand und detektivische Sinne angesprochen.
In der ersten Folge in der vergangenen Woche waren insgesamt 16 Prominenten in das Schloss eingezogen, Moderatorin
Die Verräter dürfen in jeder Nacht, die in dem Schloss vergeht, einen Mord begehen. Der oder die Ermordete scheidet aus und erscheint nicht mehr im Frühstücksraum. In der ersten Folge erwischte es direkt "Gute Zeiten, Schlechte Zeiten"-Star
Alle Schlossbewohnerinnen und Schlossbewohner treffen sich dann am Abend an einem grossen runden Tisch und stimmen darüber ab, wer ein Verräter sein könnte. In der ersten Folge wurde der aus der ARD-Show "Gefragt, Gejagt" bekannte Quizprofi
Timothy Boldt wird "ermordet" und beerdigt
Als ihr nächstes Opfer wählen die Verräter in Folge zwei am Mittwoch den Schauspieler
Die Verwirrung ist perfekt, im Anschluss wird jede und jeder verdächtigt. Wer wirkt müde, weil er oder sie in der Nacht zuvor vielleicht einen Mord geplant hat? Oder liegt es vielleicht nur daran, dass die Prominenten aus Angst zum Mordopfer zu werden nicht schlafen konnten? "Es rattert schon im Kopf", sagt der frühere Handball-Profi Pascal Hens. Was auch auf das TV-Publikum zutrifft.
Leicht haben es aber auch die Verräter nicht. "Ich hätte nicht gedacht, dass Verräter sein so anstrengend wird. Denn man muss den Leuten die Lüge als Wahrheit verkaufen", erzählt Rapper Jalil dem Publikum im Einzelgespräch. Zumal sich die Verräter auch untereinander nicht einig sind. Jalil misstraut Fitz, dieser kündigt wiederum an, Jalil bei nächster Gelegenheit rauszuschmeissen.
Fitz versucht alle zu täuschen – und muss gehen
Die Unsicherheit wird durch Spiele verstärkt, Moderatorin Zietlow fordert unter anderem alle Kandidatinnen und Kandidaten auf, vor der Gruppe zu erklären, warum sie nicht die Verräter sind. Was für die Verräter natürlich zum Spiessrutenlauf wird. Für das wissende TV-Publikum ist es hingegen ein ziemlicher Spass, die Reaktionen zu beobachten.
Vor allem Florian Fitz nutzt immer wieder sein Schauspieltalent, um die anderen glauben zu machen, dass er kein Verräter ist. Aber vielleicht übertreibt er es damit ein wenig, denn vor dem Treffen am runden Tisch gerät er mehr und mehr in Verdacht.
Sideropoulos, Klussmann und Boldt – bisher sind ausschliesslich Loyale ausgeschieden. "3:0 steht es für den FC Heimtücke und Hinterlist", sagt Moderatorin Zietlow deshalb vor der Zusammenkunft. Doch diesmal gelingt es den Loyalen den Rückstand zu verkürzen, um in der Fussballsprache zu bleiben. Eine Mehrheit stimmt für Fitz, der als Verräter die Show verlassen muss. Der erste Bösewicht ist also enttarnt.
Wechselt ChrisTine Urspruch die Seiten?
Interessanterweise stimmten sowohl Woitschack als auch Jalil für Fitz und beförderten ihren Mit-Verräter auf diese Weise aus der Show. Sie dürfen nun entscheiden, ob sie in der folgenden Nacht morden wollen oder lieber einen neuen Verräter anwerben. Sie entscheiden sich für die zweite Option und die Schauspielerin ChrisTine Urspruch, die in der nächsten Folge entscheiden wird, ob sie die Seiten wechselt.
Nicht nur wegen diesem Cliffhanger ist die Neugier auf die kommenden Folgen geweckt. Den Beweis, dass Reality-TV keineswegs immer nur platt und möglichst laut sein muss, hat "Die Verräter – Vertraue Niemandem!" jedenfalls jetzt schon erbracht.
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