In den 90er Jahren wurde der Musiksender Viva Kult und läutete die Karrieren unzähliger Stars ein. Nun steht das Ende bevor: Zum neuen Jahr wird das Programm eingestellt.

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Stefan Raab, Heike Makatsch, Oliver Pocher, Klaas Heufer-Umlauf, Matthias Opdenhövel oder Collien Ulmen-Fernandes – sie alle haben ihre TV-Karrieren als blutjunge Moderatoren auf Viva begonnen. Nun verabschiedet sich der Kultsender.

Ab Januar 2019 ist Schluss

In einer Mitteilung erklären die Verantwortlichen des Musiksenders, das Programm werde zum kommenden Jahr eingestellt. "Ab dem 01.01.2019 wird es unseren geliebten Musiksender Viva nicht mehr geben", heisst es. "Auch die Website und die Online-Kanäle werden nach dem Jahreswechsel nicht mehr zur Verfügung stehen."

Comedy Central übernehme den Sendeplatz dann komplett. Zuletzt hatten sich Viva und der Comedy-Sender den Sendeplatz geteilt.

Natürlich, schreibt Viva, wolle man sich umfassend von den Zuschauern verabschieden: "Zum letzten Mal werden wir alle Highlights der letzten 25 Jahre hervorkramen und gebührend das Ende dieser Ära feiern. Das Ganze werden wir mit coolen Gäste, heissgeliebten Playlists und natürlich Euch zelebrieren."

Warum wird Viva eingestellt?

Im Interview mit "Horizont" hat Mark Specht, General Manager von Viacom International Media Networks GSA, die Hintergründe zum Aus des Musiksenders dargelegt. "Es wäre kein Problem gewesen, Viva weiterzumachen. Der Sender ist profitabel", so Specht.

Man habe jedoch alle Kraft auf seine drei stärksten Marken konzentrieren wollen: MTV, Comedy Central und Nickelodeon: "Wir sehen grössere Wachstumschancen bei Comedy Central als bei Viva."

Die Mitarbeiter sollen bleiben. "Keiner muss gehen – denn wir wollen ja mit MTV wachsen", erklärte Specht. MTV und Viva würden schon jetzt von einem gemeinsamen Team geführt.

Das Ende einer Ära

1993 war Viva als deutscher Gegenentwurf zu MTV auf Sendung gegangen. Der schrille und bunte Sender erfreute sich schnell grosser Beliebtheit bei den jungen Zuschauern.

Das lag auch an den Moderatoren. Zu den grössten Stars, die Viva in seinen 25 Jahren hervorgebracht hat, gehört neben Stefan Raab auch Schauspielerin Heike Makatsch. Die erklärte 2013 gegenüber "Spiegel Online": "Viva hat mich für den Rest meiner beruflichen Laufbahn geboren."

Kollege Tobias Schlegl sagte damals: "Viva war 100 Prozent authentisch, ganz anders als der Rest des deutschen Fernsehens." Noch weiter ging Mola Adebisi: "Viva war mein Leben!"

Auf Twitter schreibt Moderatorin Sarah Kuttner: "Schüssi Viva! Du hast mir viel Spass gemacht und mir einiges beigebracht (naja, ICH habe mir selbst einiges mit deiner Hilfe beigebracht). Ich hab für vieles zu danken und schüttle über einiges den inzwischen gräulichen Kopf. Das erste Pressefoto zum Beispiel nehm ich Dir übel."

Nils Bokelberg, einer der ersten Viva-Moderatoren, scherzt: "Ich habe Viva soeben geschlossen und entschuldige mich hiermit für alles, was dort nach mir kam."

Christian Ulmen scheint nicht sonderlich überrascht zu sein. "Wir haben das immer gesagt. #viva", schreibt er zu einem Foto von sich und Kollegin Nora Tschirner aus einer MTV-Sendung.  © 1&1 Mail & Media/ContentFleet

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