Sein Name gehört zu den berühmtesten des 20. Jahrhunderts, dennoch ist nur sehr wenig über das einzigartige Leben des Walter Disneys bekannt. Wie hat es der einstige Zeitungsjunge zu seinem Welterfolg gebracht?
Walter Elias Disney wurde 1901 als eines von fünf Kindern in Chicago im Bundesstaat Illinois geboren. Während seine Geschwister auf der elterlichen Obstfarm und auch Walter als Zeitungsjunge das Familieneinkommen aufbessern mussten, interessierte er sich schon seit frühester Kindheit fürs Zeichnen.
Im Alter von 14 Jahren nahm Walt Disney das erste Mal Kunstunterricht, wenige Jahre später – 1919 – lernte er den Zeichner Ub Iwerks kennen und beschloss endgültig, sein Hobby zum Beruf zu machen.
Von nun an zeichnete er kurze Werbefilme und produzierte eine Reihe von Kurzfilmen, in denen er Figuren aus Trickfilmen mit echten Schauspielern mischte.
Oswald der lustige Hase
Noch aber wollte sich der Erfolg nicht recht einstellen, das mit Iwerks gegründete Studio endete schon bald in einem finanziellen Desaster. 1923 zog Walt Disney nach Los Angeles und erschuf mit seinem neugegründeten Zeichen- und Trickfilm-Studio die Figur "Oswald der lustige Hase" für Universal Pictures, die heute als Vorläufer der Micky Maus gilt.
Die allerdings entstand erst 1927 und zwar aus der Feder von Ub Iwerks. Der für die Erfindung verliehene Ehren-Oscar ging dennoch an Walt Disney.
In den folgenden Jahren entstanden weitere berühmte Figuren, darunter Minni Maus, Donald Duck, Goofy, Pluto, Daisy Duck und die drei kleinen Schweinchen. Disney produzierte den ersten Trickfilm mit Ton- und Musikeffekten sowie den erst Technicolor Film. Mitte der 30er Jahre beschäftigte er bereits 750 Mitarbeiter.
Schneewittchen und die Sieben Zwerge
Einen regelrechten Sensationserfolg heimste Disney 1937 mit der Zeichentrick-Verfilmung von "Schneewittchen und die sieben Zwerge" ein, für die er 1939 ebenfalls mit einem Ehren-Oscar ausgezeichnet wurde. Im Anschluss folgten bis in die frühen 40er-Jahre weitere Zeichentrickfilm-Produktionen, unter anderem von "Pinocchio", "Dumbo" und "Bambi". Letzteren bezeichnete Disney später als seinen persönlichen Lieblingsfilm.
Nach dem Zweiten Weltkrieg widmete sich Disney der Produktion zahlreicher Abenteuerfilme wie "Die Schatzinsel" und "20.000 Meilen unter dem Meer". Dazu entstanden weitere Zeichentrickfilme wie "Cinderella", "Alice im Wunderland", "Peter Pan" und "Dornröschen". Auch seine Dokumentarfilme, darunter "Die Robbeninsel" und "Die Wüste lebt" feierten internationalen Erfolg.
Disney als Fernsehpionier
Um an weiteres Geld für seine zahlreichen Produktionspläne zu kommen, produzierte Walt Disney seit Anfang der 1950er Jahre auch seine ersten Hollywood-Filme fürs TV. Mit Fernsehshows wie "Disneyland" entwickelte er sich ausserdem zu einem landesweit beliebten Fernsehmoderator, der im Fernsehen seine neuesten Filme vorstellte, die Kunst der Animation erläuterte oder Filme und Serien anmoderierte. Vorausschauend liess Disney die meisten seiner Fernsehbeiträge in Farbe drehen, obwohl der damalige Stand der Technik nur eine Schwarz-Weiss-Ausstrahlung ermöglichte.
1955 eröffnete Walt Disney einige Kilometer südlich von Los Angeles das erste Disneyland. 1964 kam ein zweiter Park in Orlando, Florida, hinzu, der noch erfolgreicher als der erste werden sollte.
Disneys Lebensende
1964 erschien der erfolgreichste Disney-Spielfilm Mary Poppins, der mit insgesamt fünf Oscars ausgezeichnet wurde. Der letzte Film, an dem Disney persönlich mitwirkte, war "Das Dschungelbuch". Disney starb schliesslich im Jahr 1966 in Kalifornien, sein älterer Bruder Roy übernahm daraufhin die Walt Disney Productions und die Vergnügungsparks. Zu diesem Zeitpunkt, so schätzte damals die Disney-Corporation, sahen jedes Jahr weltweit 240 Millionen Menschen einen Disney-Film, 150 Millionen lasen einen Disney-Comic-Strip und rund 80 Millionen kauften die von Disney lizenzierten Merchandising-Produkte. Das Unternehmen besass zu diesem Zeitpunkt unter anderem 493 Kurzfilme, 21 Zeichentrickfilme, 47 Spielfilme und 280 aufgezeichnete TV-Shows.
Nach seinem Tod kam das Gerücht auf, Walt Disney habe sich einfrieren lassen, um später einmal wiederbelebt werden zu können. Dass sich das Gerücht so beständig halten konnte, wird unter anderem der Tatsache zugeschrieben, dass über die Beisetzung Disneys bis heute kaum etwas bekannt ist.
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