20 Jahre und kein Ende in Sicht: "Wer wird Millionär" ist einer der grössten Quizshow-Dauerbrenner im deutschen Fernsehen. Zum grossen Jubiläum präsentieren wir 20 wissenswerte - und teils kuriose - Fakten zur Historie des RTL-Formats.

Mehr News zu "Wer wird Millionär?"

Am 3. September 1999 wurde TV-Geschichte geschrieben: Die erste Folge von "Wer wird Millionär?" flimmerte über den Bildschirm. Heute ist das Format nicht mehr wegzudenken aus dem TV.

Nach zwei Jahrzehnten, 1.407 regulären und 38 Promi-Special-Folgen erfreut sich die Sendung nach wie vor grosser Beliebtheit - was nicht zuletzt an Günther Jauch liegt, der die Quizshow seit dem Debüt als Moderator betreut.

RTL würdigt das Format mit einem grossen, dreistündigen Jubiläumsspecial am Montag, den 2. September, zur gewohnten Uhrzeit um 20:15 Uhr.

Um den runden Geburtstag gebührend zu feiern, hat sich die Kölner Redaktion unter dem Motto "reloaded" etwas Besonderes ausgedacht: Alle Fragen wurden in den vergangenen 20 Jahren bereits einmal gestellt. Einige davon dürften den Zuschauern noch in bester Erinnerung sein.

Zudem besteht das Studiopublikum nur aus ehemaligen Teilnehmern, die schon bei Jauch um die Million quizzten. Zur Einstimmung auf das TV-Special haben wir die 20 spannendsten Fakten zu "Wer wird Millionär?" zusammengetragen. Wer weiss, vielleicht können Sie damit ja mal in einer Quizshow glänzen.

20 irre Fakten zu "Wer wird Millionär?"

  • 1. Ohne die Prominenten-Specials sind bislang rund 115.203.000 Euro (Stand: Mai 2019) erspielt worden. Bei 1.407 Episoden macht das eine Durchschnittssumme von rund 82.000 Euro pro Folge. Gigantisch!
  • 2. Insgesamt krönten sich bislang 14 Kandidaten zu Millionären: elf im regulären Format, davon einer im 15-Jahre- und einer im Jackpot-Special, sowie Oliver Pocher, Thomas Gottschalk und Barbara Schöneberger in den Prominenten-Specials.
  • 3. Den höchsten Betrag überhaupt gewann die Kandidatin Nadja Sidikjar. Sie heimste im zweiten Jackpot-Special den Rekordbetrag von insgesamt 1.538.450 Euro ein - und das, obwohl sie noch nicht einmal die Millionenfrage beantwortete.
  • 4. Aufgrund der enormen Popularität der Quizshow haben es bereits drei Wortneuschöpfungen zu eigenen Einträgen im Duden gebracht: Seit der 24. Auflage aus dem Jahr 2006 finden sich dort die Begriffe "Telefonjoker", "Fifty-fifty-Joker" und "Publikumsjoker".
  • 5. Unvergessen ist die Folge vom 28. Mai 2006: Bei dem Prominenten-Special sass Hape Kerkeling in seiner Rolle als Kunstfigur Horst Schlämmer auf dem Kandidatenstuhl. Bei der Performance des Entertainers blieb kein Auge trocken: Schlämmer trank mit Jauch einen Schnaps, gab ihm einen Kuss und weihte ihn in die hohe Kunst der Rückengymnastik ein. Zu guter Letzt tauschte er mit dem Moderator den Platz: Plötzlich sollte Jauch die Millionenfrage beantworten. Er stieg jedoch aus und gewann so gemeinsam mit dem "stellvertretenden Chefredakteur des Grevenbroicher Tagblatts" 500.000 Euro für die "Deutsche-AIDS-Stiftung".
  • 6. Wolfgang Bosbach drohte im Promi-Special vom Juni 2014, an einer DDR-Frage zu scheitern. Er selbst wusste die Antwort nicht und war sich zudem sicher, dass keiner seiner Telefonjoker die Frage nach der Zweitfunktion der berühmten Waschmaschine "WM66" beantworten konnte. Jauch erlaubte seinem Kandidaten einen spontanen Anruf bei der Kanzlerin, doch Angela Merkel war nicht zu erreichen. Stattdessen ging zweimal die Mobilbox an. Danach probierte es Bosbach bei Maybrit Illner, doch sie konnte ihm nicht weiterhelfen. Der CDU-Politiker ging mit 125.000 Euro nach Hause. Zum Schluss der Sendung erhielt er dann doch noch eine Rückmeldung der Bundeskanzlerin. In einer SMS schrieb sie: "OK was auch immer es war herzliche Grüsse am."

Skandale, freier Rachen, langer Atem

  • 7. Ein Hamburger Barkeeper erspielte im Oktober 2000 insgesamt 125.000 D-Mark. Hinterher fand die Polizei 1,7 Kilogramm Haschisch beim Quiz-Kandidaten - die Hamburger Staatsanwaltschaft eröffnete gegen ihn ein Ermittlungsverfahren wegen Drogenbesitzes.
  • 8. Es gibt ein "Hustenprotokoll" bei WWM. Und das kam so: Die "Bild"-Zeitung unterstellte einer Kandidatin im Februar 2002, eine Antwort nur deshalb korrekt beantwortet zu haben, weil ein doppelter Huster im Publikum ihr die richtige Antwort verraten habe - aufgrund des zweimaligen Hustens hätte sie Antwort B gewählt und die 500.000-Euro-Frage damit richtig gelöst. RTL wies die Schummelvorwürfe zurück und entfernt seither Dauerhuster aus dem Publikum. Zudem wurden Unmengen an Hustenbonbons verteilt. Nach offiziellen Angaben sind bereits weit mehr als eine Tonne Hustenbonbons verzehrt worden.
  • 9. In den Hürther Studios bei Köln wird nicht nur "Wer wird Millionär?", sondern auch das österreichische Pendant "Die Millionenshow" aufgezeichnet.
  • 10. Ein katholischer Priester aus Bayern erspielte im Februar 2002 125.000 Euro. Ganz im Sinne der christlichen Lehre behielt er die Summe nicht alleine für sich. Stattdessen investierte er 50.000 Euro davon in die Renovierung seiner Kirche - eine himmlische Spende.

Nächstenliebe ist Trumpf, Bollywood ruft!

  • 11. Noch weiter ging ein evangelisch-methodistischer Pastor im Mai 2011. Auch er ergatterte 125.000 Euro - und spendete fast die gesamte Gewinnsumme. Den Grossteil des Geldes bekam eine notleidende Familie.
  • 12. Im August 2003 konnte sich ein Kandidat über den Gewinn von 64.000 Euro freuen. Einen Teil der Summe nutzte er zur Realisierung eines Lebenstraums: einmal in einem Bollywoodfilm mitspielen! Mit dem Geld kaufte er sich eine Rolle.
  • 13. 101 Jahre alt war der bislang älteste Telefonjoker in der Geschichte von WWM - im März 2016 unterstützte er seinen Sohn bei der Beantwortung der 125.000-Euro-Frage. Selbstverständlich wusste der Senior die korrekte Antwort.
  • 14. Wer bei Günther Jauch auf dem Ratestuhl landen will, muss unter Umständen viel Geduld mitbringen. Ein Rentner aus Oberbayern bewarb sich ganze 3.899 Mal bei WWM, bis er es endlich in die Show schaffte und um eine Million Euro quizzen durfte. Fast 18 Jahre lang hatte es zuvor probiert - nun zahlte sich seine Hartnäckigkeit aus.
  • 15. Nachdem ein Kandidat im Februar 2019 die 64.000-Euro-Hürde gemeistert hatte, machte er seiner Freundin einen Heiratsantrag per Telefon. Doch die hielt den Anruf zunächst für einen Witz. Erst nachdem Günther Jauch der Herzdame des Kandidaten versicherte, dass es sich um einen echten Antrag handelte, willigte sie ein. Unter einer Bedingung: "Wenn ich dann eine Spülmaschine bekomme, mache ich mit!"

Kontroverse Fragen, Schleichwerbung und Identitätsschwindel

  • 16. Auch die Redaktion von WWM ist nicht unfehlbar. So gab es in den vergangenen 20 Jahren schon sechsmal strittige Fragen, die im Anschluss für Diskussionen sorgten. Den Anfang machte folgende Frage Ende Januar 2003: "Jedes Rechteck ist ein ...? Zur Auswahl standen Rhombus, Quadrat, Trapez und Parallelogramm. Es ging um 16.000 Euro. Tatsächlich wären sowohl die Antwort "Trapez" als auch die Antwort "Parallelogramm" korrekt gewesen. Die Kandidatin stieg aus, wurde aber anschliessend erneut eingeladen, nachdem der Fauxpas aufgedeckt wurde.
  • 17. Bei den regulären WWM-Folgen gibt es eine goldene Regel: Wer einmal auf dem Stuhl sass, darf dort nie wieder Platz nehmen. Ein Kandidat versuchte, diese Regelung zu umgehen: Im Januar 2003 gewann er unter seinem tatsächlichen Namen nur 500 Euro, weswegen er es rund drei Jahre später, im April 2006, unter neuem Namen und mit falschen Angaben zum Wohnsitz wieder versuchte. Und siehe da: Dieses Mal erspielte er 64.000 Euro. Der Betrag wurde jedoch nie ausgezahlt. Ein Zuschauer hatte den Mann erkannt, und so konnte RTL ihn entlarven. Wie gewonnen, so zerronnen.
  • 18. Im Dezember 2006 ging es in einer Frage um ein körpereigenes Antifaltenmittel. Kurioserweise war dann im folgenden Werbeblock ein entsprechendes Produkt mit exakt diesem Wirkstoff zu sehen. Manch einer witterte Schleichwerbung. Der Fall wurde der Niedersächsischen Landesmedienanstalt zur Prüfung vorgelegt. Resultat: Keine Schleichwerbung, sondern blosser Zufall.
  • 19. Richard David Precht ist (zumindest bei WWM) ein Kind zweier Welten: Der Philosoph und Buchautor ("Wer bin ich - und wenn ja, wie viele?") ist bisher der einzige Kandidat, der es als Normalo und als Promi auf den Quizstuhl schaffte. Im November 2003 war Precht noch ein recht unbeschriebenes Blatt, im November 2017 hingegen gehörte er zu den Kandidaten des Prominenten-Specials.
  • 20. Im März 2017 ging es bei der 2.000-Euro-Frage um die Suche nach der weiblichen Figur im Howard-Carpendale-Song "Tür an Tür mit Alice". Die ersten Zeilen des Liedes sollten mit dem noch fehlenden Vornamen vervollständigt werden. Jauch wollte der Kandidatin eine Hilfestellung geben und intonierte die Zeilen mit Carpendales Akzent. Dumm nur, dass er auch gleich den gesuchten Namen mitsang. "Dann haben Sie's doch jetzt gesagt?" "Ah, ich Depp!"

(tsch)  © 1&1 Mail & Media/teleschau

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.