Manchmal braucht es einfach ein wenig Zeit, um Dinge richtig zu erfassen. Dass Studenten nicht fliegen können, war Andreas Reck am gestrigen Abend lange Zeit nicht so ganz klar. Auch Sandra Harloff hatte bei der 500-Euro-Frage ein gewaltiges Brett vor dem Kopf. Dennoch haben beide jetzt ein paar Scheinchen mehr.

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Nach einer mehrwöchigen Pause also wieder "Wer wird Millionär?". Und siehe da: Keine Sonderedition. Kein Special zu irgendeinem "Weltmilchtag", keines zu "400 Jahre Haferschleim" und auch sonst nichts dergleichen.

Die Fans des "RTL"-Klassikers durften sich wieder über die angenehm asketische Version ohne enervierendes Einflüstern irgendwelcher "Promis" freuen. So geht "Wer wird Millionär?".

"Wer wird Millionär": Gewinnerin freut sich auf neue Tattoos

Sophie Müller durfte dort weitermachen, wo sie vor der mehrwöchigen Pause aufgehört hatte. Die Innenarchitektur-Studentin stand bei 2.000 Euro und hatte noch zwei der drei Joker im Talon.

Nachdem sie den Song "Astronaut" dem richtigen Künstler, nämlich Sido, zugeordnet und dank der telefonischen Unterstützung einer befreundeten Anwältin auch eine Frage zur neuen EU-Datenschutzverordnung beantwortet hatte, wanderte die Darmstädterin unspektakulär in obere Geldregionen.

Nach Anwendung des 50:50-Jokers wusste sie auch, dass es sich bei "Baba Ghanoush" um eine Auberginen-Sesampaste handelt und es Michael Douglas war, der im vergangenen November zur Enthüllung seines Sterns auf dem "Walk of Fame" von seinem 101-jährigen Vater Kirk Douglas begleitet wurde.

Nur mit dem Tennisspiel und konkret mit der folgenden Frage hatte sie es nicht so:

Wer wurde 2018 mit dem Sieg bei den US Open zur ersten Japanerin, die einen "Grand Slam"-Titel im Dameneinzel gewonnen hat.

  • A: Heidi Tokyo
  • B: Gisele Sapporo
  • C: Naomi Osaka
  • D: Miranda Kyoto

Knochentrocken warf die junge Frau mit den markanten Augenbrauen das Handtuch, um mit satten 32.000 Euro gen Heimat zu wandern und das Geld in ein paar neue Tattoos zu investieren.

Was sie gefreut haben wird: Mit der Kohle kann sie rund zwei Hektar volltätowieren lassen. Hätte Sie die richtige Antwort gewusst (Naomi Osaka), wären sich vier ausgegangen.

Andreas Reck bei der dritten Frage: "Ich schäme mich so"

Danach schaffte es Andreas Reck in die Mitte. Der Gastronom und DJ jubelte da bereits, als ob ihm die Micky-Maus-Frage eine Million beschert hätte.

Und er setzte auf den Zusatzjoker und verzichtete damit auf das Sicherheitsnetz bei 16.000 Euro. Erste Frage? Easy! Zweite Frage? Passt. Dritte Frage? Oh, oh! Die coole Socke geriet ins Wanken.

Wer kann vielleicht schwimmen, aber nicht fliegen?

  • A: Stockenten
  • B: Pfeifenten
  • C: Krickenten
  • D: Studenten

Zunächst wollte er mal gleich die "Stockenten" nehmen, hielt dann aber doch lieber den Schnabel, um noch einmal in sich zu gehen. "Es ist aber auch eine sehr schwere Frage", hänselte ihn Günther Jauch.

"Ich bin so nervös und kapier das nicht, das ist total einfach, oder?", wollte er vom Moderator wissen. Jauch erneut auf Verarschung gepolt: "Das kommt natürlich auf den jeweiligen IQ an."

Enten machen auch auf Twitter die Runde

Reck wurde immer unsicherer und stieg nicht und nicht von der Leitung. Dann der Sager des Abends: "Als ich mich hier angemeldet habe, war ich noch clever." Der DJ weiter: "Ich schäme mich so. Werde ich jetzt so ein witziges Video. Teilt man mich jetzt überall, weil ich so doof bin", wollte er völlig verunsichert wissen. "Twitter läuft", antwortete Jauch.

Und wie es lief. Spätestens nach dieser Meldung des Moderators war man dort so richtig motiviert, Bilder vom ladegehemmten Kandidaten zu zwitschern.

Dann aber doch noch die plötzliche Erleuchtung, aus dem Nichts irgendwie: "Ach sooo! Studenten können nicht fliegen!" Richtig, Herr Reck, Studenten können nicht fliegen.

Schlappe verdaut: Ein Kandidat rehabilitiert sich

Als Andreas Reck dann die 500-Euro-Frage in einer Zehntelsekunde beantworten konnte, machte sich bereits wieder Stolz breit. Auch die Brust verbreiterte sich, denn der werdende Vater hantelte sich zunehmend in höhere Regionen.

So wusste er unter anderem, dass man an der Kontraktion des Augenringmuskels "echtes Lächeln" erkennen kann und die DVB-Elf im vergangenen August nach der WM-Schlappe auf Platz 15 abstürzte.

Sogar, dass Rauchmelder mit 10-Jahres-Batterien angeboten werden, war ihm bekannt. Dass er dann bei der 125.000-Euro-Frage den Schwanz einzog, obwohl er die Antwort eigentlich beantworten hätte können, war wohl seiner zukünftigen Vaterrolle geschuldet. Safety first quasi!

Ticione und Grigioni sind ...

  • A: Beliebte Pastasorten
  • B: Maler der Renaissance
  • C: Schweizer Kantone
  • D: Die Topstars des AC Mailand

Reck wusste zwar definitiv, dass Ticino der italienische Name für den Schweizer Kanton Tessin ist, traute sich aber dennoch nicht so ganz drüber, da ihm Grigioni (Kanton Graubünden) schlichtweg nichts sagte. Und so passt er.

Dennoch: Nach der "Studenten"-Schlappe konnte sich der junge Mann nicht nur rehabilitieren, sondern auch über 64.000 Euro freuen.

Sandra Harloff: Die nächste auf der Leitung

Mit der nächsten Kandidatin, Sandra Harloff aus Innsbruck, wollte Günther Jauch die ersten fünf Fragen im Schnelldurchlauf erledigen.

Eines vorweg: Ging nicht. Denn auch die in Österreich lebende Deutsche geriet schon bei der dritten Frage mächtig ins Schleudern.

Wenn sich die Operndiva in Galileo Galileis Heimatstadt versingt, erklingt quasi der ...

  • A: Schrille Sound von Palermo
  • B: Schräge Laut von Turin
  • C: Unschöne Klang von Rom
  • D: Schiefe Ton von Pisa

Der Klassiker. Sitzt man zu Hause gemütlich vor der Glotze, überzuckert man natürlich umgehend, dass es bei der 500-Euro-Frage hier weniger um den Geburtsort Galileis, den man jetzt nicht unbedingt kennen muss, sondern mehr um die Formulierung davor geht.

Harloff bemühte ihren Telefonjoker, der sich aber von ihrer zunächst viel zu rasch vorgelesenen Frage völlig verwirren liess. Dass die Kandidatin die Frage danach völlig verkürzt wiederholte und vom Telefonjoker lediglich Galileis Heimatstadt wissen wollte, war auch nicht sonderlich hilfreich.

Der hatte ebenso wenig Ahnung, tippte aber auf Rom. Erst mit Hilfe des Publikums, das mehrheitlich für den "Schiefen Ton von Pisa" votierte, kam Harloff in die nächste Runde. Uff, schwere Geburt und zwei Joker bei der 500-Euro-Frage bereits dahin.

Mehrzahl von Dom: Döme, Dome, Doms oder Domi?

Die nächsten drei Fragen konnte die Snowboarderin dann wieder beantworten, wobei sie auf die Frage nach der Mehrzahl von "Dom" beinah "Döme" ins Rennen schickte und sich erst in letzter Sekunde für die korrekte Antwort entschied.

Hätte Sie als Neo-Österreicherin doch mal einen Blick auf den Text der Bundeshymne der Alpenrepublik geworfen, ist doch dort unter anderem vom "Land der Dome" die Rede.

Wie auch immer, zum endgültigen Verhängnis wurde Sandra Harloff dann die 16.000-Euro-Frage. Zwar vermutete sie, dass es der Stoff "Gingerol" sei, der den Ingwer so scharf macht. Aber auch sie ging auf Nummer sicher, um nicht auf 500 Euro abzustürzen, und freute sich über 8.000 Euro.

Lange durfte nur kurz ran

Nächste Woche darf Benjamin Lange wieder kommen. Der Koch und Hotelfachmann, der sich – warum auch immer – in den Kopf gesetzt hat, irgendwann ein Nackthotel zu eröffnen, hat mal die ersten drei Fragen erfolgreich beantwortet.

Ganz ohne Joker! Musste auch mal wieder sein.

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