So ein Schwimmabzeichen kann schon ganz schön nützlich sein. Zum einen beweist es, dass man sich im Fall der Fälle über Wasser halten kann. Zum anderen hätte man es beim Familienspecial von "Wer wird Millionär?" am Montagabend eventuell leichter haben können.

Christian Vock
Eine Kritik

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Drei Generationen aus einer Familie, die gemeinsam beisammen sitzen und ein Spiel spielen - das gibt es oft genug nur an den Weihnachtsfeiertagen und oft genug endet so viel Beisammensein im Familienstreit. Was die Feiertage nicht geschafft haben, schafft eine Partie "Mensch ärgere Dich nicht" immer noch mit Leichtigkeit.

Ganz anders die Situation am Montagabend bei Günther Jauch. Der bläst zwischen den Jahren bei seinem "Wer wird Millionär? - Familienspecial" zwar ebenfalls zum Zocken, zum Familienstreit kam es allerdings nicht - zumindest nicht im Studio. Trotzdem dürfte sich Familie Freund mit drei langen Gesichtern von Günther Jauch verabschiedet haben, denn für die drei Berliner verläuft der Abend denkbar ungünstig. Doch der Reihe nach.

Zunächst muss Familie Alburg noch beenden, was beim ersten Teil des Familienspecials am vergangenen Donnerstag begann. Mutter Susanne steht bei der 16.000-Euro-Frage, die sie souverän meistert, als nach dem Markenzeichen der Chippendales gesucht wird. Auch die 32.000 Euro nimmt Alburg mithilfe des Opas.

Günther Jauch verplappert sich

Hilfe bekommt Susanne Alburg auch bei der nächsten Frage, allerdings nicht vom Opa, sondern - von Günther Jauch.

Der wollte zunächst wissen: "Welche Volksvertretung hat für ihre offiziell 650 Mitglieder im Hauptversammlungsraum rund 200 Sitzplätze zu wenig?"

Zur Auswahl stehen die Antworten:

  • A: britisches Unterhaus
  • B: US-Senat
  • C: Deutscher Bundestag
  • D: Europaparlament

Alburg ist sich nicht sicher, hat aber wohl gehört, dass der Bundestag verkleinert werden sollte. "Das soll er schon ewig", erklärt Jauch zunächst noch unverfänglich, schiebt dann aber hinterher: "Die waren mal bei 500 Abgeordneten, sind jetzt, glaube ich, bei über 700."

Jauch erkennt sehr schnell seinen Fauxpas, Susanne Alburg erst, als das Publikum anfängt zu lachen: "Dann fällt das schon mal weg", kombiniert Alburg, eine Hilfe sollte es allerdings nicht werden, denn als sie den 50:50-Joker nimmt, fällt der Bundestag als Antwortmöglichkeit ohnehin weg.

Am Ende entscheidet sich Alburg entgegen der Ratschläge ihres Mannes für das Risiko und wählt aus den beiden übrig gebliebenen Antworten das britische Unterhaus. Doch das Glück ist bei ihr, die Antwort richtig: "Wenn mein Mann das erfährt, der bringt mich um", kommentiert Susanne Alburg erleichtert ihren Mut. Nochmal will Familie Alburg ihr Glück an diesem Abend aber nicht herausfordern und freut sich so über 64.000 Euro.

Bauchplatscher bei der Schwimm-Frage

Das hätte Familie Freund aus Mahlow im Süden Berlins sicher auch gerne getan, aber wie erwähnt kam alles anders als gedacht. Dabei begann es eigentlich ganz vielversprechend. Enkel Yannick absolviert die ersten beiden Fragen, ehe Vater Finn übernimmt. Bei dem läuft es auch ganz gut - bis zur 16.000-Euro-Frage.

Bei der will Jauch wissen: "Was gehört nicht zu den Anforderungen für das Deutsche Jugendschwimmabzeichen Gold?"

Als Antwortmöglichkeiten standen zur Auswahl:

  • A: Kenntnis von Baderegeln
  • B: 30 m Streckentauchen
  • C: 600 m Schwimmen in 24 Min.
  • D: Sprung aus 3 m Höhe

Familienvater Finn ist sich unsicher, verbrät einen Joker nach dem anderen. Am Ende bleiben noch die Möglichkeiten A und B übrig, Freund will mit dem Familienjoker, bei dem er sich mit seinem Sohn und seinem Vater beraten kann, die Entscheidung absichern.

Opa Freund hat dabei eine Ahnung: "Ich kann hier nur mit Logik vorgehen", erläutert Opa Freund. Es müsse sich um die Baderegeln handeln, denn bei den anderen Schwimm-Prüfungen würden diese auch nicht abgefragt.

Finn Freund folgt dieser Logik, hätte es aber besser nicht getan. Zwar muss man beim goldenen Jugendschwimmabzeichen auch Streckentauchen, aber nur 15 Meter weit. Bitter für die Freunds, denn sie fallen damit auf eine Gewinnsumme von 500 Euro zurück.

In die Fernsehgeschichte geht Familie Freund damit zwar nicht ein, denn so erging es schon einigen Kandidaten bei "Wer wird Millionär?". Einen Platz in den TV-Annalen hat zumindest Opa Freund ohnehin schon, wie Günther Jauch preisgibt.

Im November 1974 war Peter Freund nämlich bei "Der grosse Preis" im ZDF zu Gast. Das Preisgeld fiel damals für Freund mit 3.000 Mark zwar höher aus als bei "Wer wird Millionär?", auf "ein paar Bücher zum Thema 'Geschichte des Fussballs'", die ihm Moderator Wim Thoelke seinerzeit versprach, wartet Freund allerdings noch heute. Die kann er sich mit den 500 Euro nun ja noch selbst kaufen.

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