Einmal Günther Jauch wie immer, bitte! Den "Wer wird Millionär?"-Quizmaster kennt man als den ewigen Schwiegermutter-Liebling: charmant, spitzbübisch, wohlerzogen. Doch eine Frage hätte ihn gestern Abend fast in heikle Fahrwasser geführt. Aber eben nur fast. Ist halt Günther Jauch.
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Auch der gestrige Abend begann, wie man es eben von Günther Jauch kennt: harmlos: "Wie viele Punkte hat ein Formel-1-Fahrer nach drei Rennen, wenn er jeden Podiumsplatz einmal erreicht hat.?", lautet die erste Frage an die Kandidatin, die noch von der vergangenen Sendung auf dem Ratestuhl sitzt.
Ein Jauch-Autogramm für Mutti
Da die Kandidatin aber diesem "Im-Kreis-Herumfahren" ebenso wenig etwas abgewinnen kann wie ihre eingeplanten Telefonjoker, schliesst sie mit der Frage ab und nimmt einfach eine Freundin, die schon immer einmal mit Jauch telefonieren wollte. Die staubt dann noch ein Jauch-Autogramm für Mutti ab – eine Situation, die der Moderator schon tausendmal erlebt haben dürfte.
Gestern Abend jedoch hätte eine Frage den sonst so beherrschten Moderator in Erklärungsnot bringen können – wenn die Beteiligten so forsch gewesen wären wie Jauch selbst. Als nächste Kandidatin nahm nämlich Miriam Negelein auf dem Quizstuhl Platz, ihres Zeichens Lehramtsstudentin für Alltagskultur und Gesundheit, formerly known as Hauswirtschaftslehre. Was den Coolness-Faktor betrifft, begegnen sich die beiden hier also auf Augenhöhe.
"Hat's was geholfen?"
Nach den ersten Holpersteinchen kommt die Studentin in die Spur und landet bei der 16.000-Euro-Stufe bei dieser Frage: "Der Hauptdarsteller welchen Kinoblockbusters spricht im gesamten Film noch nicht einmal 50 Sätze? A: Fack ju Göthe, B: 50 Shades Of Grey, C: The Wolf Of Wallstreet oder D: Jason Bourne".
Eigentlich eine ganz normale "WWM"-Frage, wäre Jauch nicht bei "50 Shades Of Grey" hellhörig geworden. Vielleicht ist ja bei dem Sado-Maso-Filmchen ein kleines Aufregerchen für seine Sendung drin.
Nachdem die Studentin zugibt, den Film gesehen zu haben und diese Frage an Jauch weitergibt, antwortet der mit einem Grinsen: "Nein. Ich hätte gerne." Weitere Details will die Kandidatin dem Moderator aber offenbar nicht entlocken. Nun kann man sich Günther Jauch in der Tat auch nur schwer in einem Kinosessel vorstellen, während Mr. Grey auf der Leinwand die Fesseln anlegt.
Die Frage geht indes ans Publikum, wo nur ein einsamer Mann aufsteht, um der Kandidatin zu helfen. Jauch, offenbar auf den Geschmack gekommen, fragt den Mann dann auch direkt: "Haben Sie ihn gesehen?" Und als der zugibt, den Film mit seiner Frau gesehen zu haben, bohrt Jauch nach: "Hat's was geholfen? Nein? Auch kurzfristig nicht?"
Wie viel verdient Günther Jauch pro Wort?
Und am Ende verstreicht dann auch die zweite Chance, den Moderator aus der Reserve zu locken. Als Jauch nämlich vorrechnet, dass Matt Damon als Jason Bourne im ganzen Film nur 288 Wörter sagt und dies einem Worthonorar von 86.000 Euro entspricht, neckt er den Studio-Kandidaten damit, dass dieser für seine Hilfe gerade einmal 5 Euro pro gesprochenem Wort bekommt.
Leider kommt bei der ganzen Rechnerei niemand auf die Idee, Günther Jauch einmal nach seinem Worthonorar zu fragen. Wäre ja auch einmal ganz interessant gewesen. So bleibt es am gestrigen Abend dabei, dass Jauch wieder einmal nur eine seiner 50 Graustufen zeigt. Vielleicht hebt er sich die anderen aber auch für die nächste Sendung auf. Dann macht Studentin Negelein bei 64.000 Euro weiter.
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