Des einen Freud, des anderen Leid. Während ein Digital Solutions Manger sowie eine Lehrerin beim "Wer wird Millionär?"-Zockerspecial ihre Geldbörsen richtig auffetten konnten, purzelte ein selbsternannter "Frauenversteher" auf 1.000 Euro runter. Ein Marketing-Manager tat es ihm am Ende der Sendung leider gleich.
Im Januar wird bei
Dazu ist es aber, wie immer beim Zockerspecial, ratsam, bis Frage neun den Einsatz eines Jokers zu vermeiden, will man nicht allesamt auf einmal verfallen lassen. Als Publikums- und Zusatzjoker fungierten einmal mehr Ex-Kandidaten auf der Tribüne.
150-Kilo-Mann wuchtet sich zügig durch die Fragen
Der Digital Solutions Manager und sympathische 150-Kilo-Mann Alfons Müller durfte als Überbleibsel erneut ran und machte abermals eine gute Figur. Die 16.000-Euro-Hürde hatte er im Nu überwunden. Ein paar Minuten später stellte ihm Jauch diese Frage für 64.000 Euro:
Beim sogenannten Scamming geht es im Internet um…?
- A: lustige Videos
- B: arglistige Betrügereien
- C: praktische Haushaltstipps
- D: lizenzfreie Musik
"Scamming ist eine Art der Internetkriminalität", bemerkte Müller, der damit weiter war. "Bissl langweilig ist es schon mit Ihnen", schmiss Jauch dem passionierten "Highland Games"-Wettkämpfer hin.
Der "Highlander" vor der 250.000-Euro-Frage
Dank der Hilfe einiger Joker wusste Müller, der ursprünglich nur einen Hauptschulabschluss hatte und sukzessive Ausbildungen nachholte, auch, dass Brasilien in der Fussball-WM-Qualifikation ob der geringen Anzahl an Ländern in Südamerika seit Jahren gegen die immer gleichen Gegner spielt. Dann wollte Jauch dies hier wissen – für bereits 250.000 Euro:
Was ist oft mit einem sogenannten Spitzenköcher ausgestattet?
- A: Kugelschreiber
- B: Nussknacker
- C: Thermobecher
- D: Regenschirm
Der "Highlander" setzte auf das Schwarmwissen der Ex-Kandidaten, die zu 67 Prozent für den Regenschirm votierten. Müller legte noch den Telefonjoker nach. Doch auch der war ratlos, was den Kandidaten das Handtuch werfen liess. "Für 125.000 Euro muss ein alter Man ganz schön heftig schnaufen", so seine letzten Worte. Der Regenschirm wäre die richtige Antwort gewesen. Müller will einen Teil des Geldes in ein eigenes kleines Home-Fitnessstudio investieren.
Der Trader, der alle Joker verlor
Danach durfte Peter Reich aus München ran – Diplomkaufmann und Trader an der Börse. Der selbstbewusste 53-Jährige bekam vom Moderator folgende Frage für 4.000 Euro gestellt:
Beim Kauf welcher Nahrung soll das MSC-Siegel dem verantwortungsbewussten Kunden Orientierungshilfe geben?
- A: Fisch
- B: Rindfleisch
- C: Obst
- D: Gemüse
"Ich meine, MSC im Zusammenhang mit Fisch bereits gehört zu haben", so der Münchner. Doch Reich musste die Ex-Kandidaten konsultieren, die ihn in die nächste Runde beförderten. Hinfort war er aber auf sich alleine gestellt, da nun alle Joker verfallen waren.
"Frauenversteher" sorgt für Irritation auf Twitter
In den sozialen Medien herrschte Aufregung, weil Reich behauptete, den Code der Frauen entschlüsselt zu haben. Er könne die Frauenwelt verstehen und sogar beeinflussen. "Boah, ist das ein grauenvoll chauvinistischer Kandidat", meinte jemand drüben auf Twitter, während andere sich fremdschämten.
"Was muss man dekodieren, wenn Frauen in die Stadt gehen und eine Handtasche kaufen?", wollte Jauch es jetzt genauer wissen. Als verheirateter Mann und Vater dreier Töchter lerne man eine Menge über das weibliche Denken und den Umgang mit den ganzen Launen, so die Antwort des selbsternannten Frauenverstehers. Dann diese Frage für 16.000 Euro:
Im Text welchen Songs wird ein Zeitraum von rund 100 Jahren umrissen?
- A: Griechischer Wein
- B: Tage wie diese
- C: 99 Luftballons
- D: Haus am See
Reich, der alle Songs kannte, loggte selbstbewusst "Haus am See" ein. In "99 Luftballons" gehe es um "Streichholz und Benzinkanister‘", erklärte der Trader zuvor noch. Doch der "Frauenexperte" konnte seine Enttäuschung nicht verbergen, als im Studio plötzlich Nenas "99 Luftballons" zu hören war. "Knapp daneben ist auch vorbei", so der Münchner, der sein frühes Scheitern nicht ganz fassen konnte.
Lehrerin aus Hannover holte sich im Nu alle Joker
Jamila Südekum aus Hannover wollte es besser machen. Und die Lehrerin für Mathematik und Sport liess auch wenig anbrennen und schaffte im Eilzugstempo die 16.000-Euro-Hürde, die ihre alle vier Joker bescherte. Für 32.000 Euro konfrontierte sie Jauch damit:
Ursula von der Leyen ist seit Dezember 2019 ihrer offiziellen Amtsbezeichnung nach wessen Präsidentin?
- A: Europäisches Parlament
- B: Europäischer Rat
- C: Europäische Union
- D: Europäische Kommission
Die Kandidatin aktivierte die Ex-Kandidaten auf der Tribüne. 78 Prozent stimmten für die Europäische Kommission. Die leidenschaftliche Rugby-Spielerin vertraute der Schwarmintelligenz und war damit in der nächsten Runde.
Ein Zusatzjoker und ein Gentleman
Dass es der Sänger Gentleman war, der 2020 mit dem Album "Blaue Stunde" sein erstes rein deutschsprachiges Werk veröffentlichte, konnte die sympathische Lehrerin mit Hilfe des Zusatzjokers beantworten. Die 125.000-Euro-Hürde bezwang sie wiederum dank dem 50:50-Joker. Dann die folgende Frage für 250.000 Euro:
Was unterscheidet man u.a. in Kuli, Samurai, Bonzen und Mandarin?
- A: Koi-Karpfen
- B: Bonsaibäumchen
- C: Sumoringer
- D: Mikadostäbchen
"Okay, ich hab gar keine Ahnung", so Südekum, die auf ihren Vater als Telefonjoker setzte. Doch auch der war mit der Frage überfordert. Südekum stieg daraufhin mit einem zufriedenen Grinsen im Gesicht aus. Die Mikadostäbchen wären die richtige Antwort gewesen. "Ich werde mir ganz langweilig ein Auto kaufen. Und der Hund bekommt ein neues Bettchen", liess die Hannoveranerin die TV-Zuseher am Ende ihres Auftritts noch wissen.
Marketing-Manager zunächst voll auf Zack
Auch Andreas Eming, Marketing-Manager aus Bocholt, reüssierte am Freitagabend bei der Auswahlfrage. Ähnlich wie seine Vorgängerin rauschte auch er dann in der Jauch’schen Mitte nur so durch die ersten Fragen, ohne einen einzigen Joker zu investieren. Rasch ging es um 32.000 Euro:
Wobei handelt es sich um eine nordfriesische Insel?
- A: Borkum
- B: Amrum
- C: Wangerooge
- D: Nordeney
"Tatsächlich bin ich bei norddeutschen Inseln komplett blank", offenbarte der Kandidat, dessen Telefonjoker ihn gar nicht erst die Frage zu Ende lesen liess. "Amrum!", unterbrach ihn der kluge Mann am Rohr, was Eming umgehend die nächste Herausforderung bescherte – eine für 64.000 Euro:
Welcher Preisträger darf zurzeit erstmals von der Bevölkerung selbst gewählt werden?
- A: Sportler des Jahres
- B: Vogel des Jahres
- C: Wort des Jahres
- D: Spiel des Jahres
Der Marketing-Manager schloss das Wort des Jahres aus und tendierte zu Antwort A. Da er nicht ins Risiko gehen wollte, mussten wieder mal die Ex-Kandidaten ran. Die bestärkten zu 68 Prozent Emings Vermutung. Diesem reichte die satte Zweidrittelmehrheit – er loggte ein.
"Gibt es irgendjemanden, der sich hier absolut sicher ist?", wollte Jauch danach von den Leuten auf der Tribüne wissen. Doch dort brach plötzlich das grosse Schweigen aus. Niemand meldete sich. "Es ist leider der Vogel des Jahres", klärte der Moderator nun auf. Somit musste leider auch Andreas Eming an diesem Abend mit lediglich 1.000 Euro die Heimreise antreten. Auch ihm war die Enttäuschung ins Gesicht geschrieben.
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