Günther Jauch
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Überhangkandidatin Melisa Topkaya war laut Günther Jauchs Zusammenfassung ihres Debüts letzte Woche "schon völlig blank bei der 100-Euro-Frage". Das sieht die Kandidatin aus Hannover gänzlich anders: "Ich hatte die Antwort gesagt, nur hatten Sie diese nicht gehört." Jauch erwidert, nicht ohne Ironie: "Es lag an mir."
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"Die waren jetzt nicht so schlau wie letzten Montag", kritisiert Melisa Topkaya die Schwarmintelligenz bei der 8.000-Euro-Frage. 66 Prozent des Saalpublikums glauben, dass die Stadt, der ein Staat seinen Namen verdankt, "Marrakesch" ist. "Ein Publikum wirkt ja umso schlauer, je dümmer die Kandidaten sind", erwidert Jauch. Die Kandidatin fasst es als Beleidigung auf.
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Jauch rudert zurück: Gemeint habe er, die Fragen der letzten Folge seien einfacher gewesen. Die Sachbearbeiterin in der Rechtsabteilung der Bundesagentur für Arbeit verzeiht ihm. Mit 14 Punkten im Abi hat sie zudem die besseren Noten im Schulabschluss als Jauch, wie sich herausstellt. Das wird später noch wichtig. Bei 32.000 Euro wird es knifflig.
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"Mit dem sogenannten Zweidrittelzeitpunkt befasst sich wohl am ehesten jemand, der gerade ...?" Im Gefängnis sitzt, einen Kredit abbezahlt, einen Gips trägt, auf dem Friedhof liegt? Der Telefonjoker weiss es ebenso wenig wie Melisa Topkaya. Die Kandidatin erhofft sich einen Wink vom Moderator, doch der fasst nur die Situation zusammen.
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"16.000 ist viel, 32.000 doppelt so viel, 500 arg wenig", rechnet Jauch. Nach reiflicher Überlegung entscheidet Melisa Topkaya, nicht zu zocken. Sie geht mit 16.000 Euro. Für den Traum vom neuen BMW wird das nicht reichen. "Das ist schönes Geld und das nimmt jeder BMW-Händler als Anzahlung", tröstet der Moderator. (Korrekt gewesen wäre: "Im Gefängnis sitzt".)
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Jan Conrads aus Bonn ist Doktorand der Wirtschaftswissenschaften. Jauch hat von seiner Redaktion erfahren, dass er ein "Klugscheisser" sei. Der Kandidat dementiert, doch seine mitgebrachte Partnerin enthüllt: "Sprachlich korrigiert er sehr gern." Das macht er auch während seines Auftritts bei RTL mehrmals.
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Als er ein Kind war, interessierte er sich offenbar noch nicht für Geld. "Meine Mutter bot mir 1.000 Euro und einen grossen Pokal mit meinem Namen darauf, wenn ich das Blatt Salat probieren würde" - Jan Conrads lehnte ab, weil er sich vor Gemüse ekelte. Sein Rat an Eltern: "Nicht verzweifeln, das löst sich von selbst."
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32.000 Euro wert: "Welcher einzigartige Namenszusatz ziert seit einigen Jahren die Ortseingangsschilder im sächsischen Zschopau?" Motorradstadt, Wintersportstadt, Spargelstadt, Klingenstadt? Der Zusatzjoker glaubt: A. Conrads geht auf die "Argumentierung" des Jokers ein. Jauch rächt sich für die vorherigen Besserwissereien des Kandidaten.
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"Entschuldigung, wenn ich korrigiere - nicht 'Argumentierung', sondern 'Argumentation'", stellt Jauch klar. Schwierig wird es bei der 125.000-Euro-Marke: "Was gibt es mit und ohne 'Seele'?" Hühnereier, Korkenzieher, Maiskolben, Präservative? Der Telefonjoker ist die Mutter des Kandidaten. Jauch lobt: "Doof ist der nicht, er schlägt sich hier sehr wacker."
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"Liebe Güte!", ist die Mutter beeindruckt, als Jauch ihr erklärt, dass Jan Conrad seit Langem der Erste ist, der vor der 125.000er-Frage steht. Helfen kann sie allerdings nicht. Jan Conrads geht mit 64.000 Euro. Gesucht war: "Korkenzieher". Jauch über die Mutter: "Ich hätte so gern mit ihr über die 1.000-Euro-Prämie für das Salatblatt geredet."
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Natalie Böhner aus Nürnberg ist Krankenkassenfachwirtin. Seit der ersten Folge von "Wer wird Millionär?" schaut sie die Sendung mit ihrer Grossmutter. Mitgebracht hat sie allerdings ihren Ehemann, da die Oma nicht mehr mobil genug sei. Damit der Gatte einen schönen Anzug zur Hochzeit trug, zeigte sie ihm damals zur Inspiration Bilder von Günther Jauch!
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16.000 Euro wert: "Zu Quasimodos Freunden in Disneys 'Der Glöckner von Notre-Dame' zählen passenderweise die steinernen Gargyoles ...?" Charles und Dickens, Jules und Verne, Victor und Hugo, Oscar und Wilde? Ein Mann aus dem Publikum wird zum unfreiwilligen Fernsehstar für fünf Minuten: Der Zusatzjoker war schon bei einer anderen Frage aufgefallen.
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Der Mann im Publikum glaubt, richtig sei "Victor und Hugo". Jauch achtet auf etwas anderes: "Das kleine Dreieck, da ist es wieder." Die Anspielung: Zwischen dem Hemd und dem Gürtel des Zusatzjokers blitzte unvorteilhaft ein wenig Haut hervor. "Ist denn keiner da, der im helfen kann?", resigniert Jauch.
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Erst als der Joker sich wieder setzt, ist das Mode-Malheur vertuscht. Die Antwort ist richtig. Als Jauch darauf hinweist, dass er "Hugo" bewusst französich betont habe, erklärt der Zusatzjoker, dass er kein Französisch könne. Er glaubt, Jauch habe einen Abi-Durchschnitt von 3,4 gehabt. Jauch weist dies zunächst "mit Abscheu und Empörung zurück". Dann gibt er zu: Er hatte im Abi 3,1.
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Die 32.000-Euro-Frage: "Welches Adjektiv kann laut Online-Duden über 20 verschiedene Bedeutungen haben?" Sauer, bitter, scharf, süss? Der weibliche Telefonjoker sagt, "sauer" sei die erste Intuition gewesen. Dann ist die Zeit vorbei. Die Dame sei "hochintelligent" und habe ein Abi von 1,0, erklärt Natalie Böhner. "Das ist ein Abitur!", ruft Jauch.
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Der Moderator adressiert damit den Zusatzjoker von vorhin. Natalie Böhner entscheidet sich für die sicheren 16.000 Euro. Gut so, denn der Telefonjoker lag mit "sauer" falsch. Gesucht wäre "scharf". Zum Abschied ordert Jauch: "Mit einem schönen Gruss von mir ein grosser Blumenstrauss für die Oma."
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David Rieck aus Ludwigsburg ist 37 Jahre alt. "Marketing-Abteilungsleiter mit Schwerpunkt Social Media", zitiert Jauch seine Informationen. "Und Abi 3,3, um das zu ergänzen", kommentiert Rieck und schmiert dem Moderator Honig ums Maul: "3,1 ist mega." Dass der Moderator ihn als "Computernerd" beschreibt, gefällt Rieck nicht.
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Was Jauch meint: Während und nach dem Studium hat Rieck digitale Effekte für Filme umgesetzt. Zudem spielt er gerne stundenlang als Schreibtisch-Pilot am PC mit dem Flugsimulator. Als Jauch das nicht nachvollziehen kann, kontert David Rieck selbstbewusst: "Das Hobby können jetzt vielleicht nicht alle verstehen, aber es macht Spass".
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64.000 Euro wert: "Geht es um wessen Angebot, wird häufig auf die Verpflichtungen als sogenannter Universaldienstleister hingewiesen?" Deutsche Post, ARD, Deutsches Rotes Kreuz, katholische Kirche? Als der Kandidat ihm zu lange nachdenkt, unterbricht Günther Jauch: "Es kann so vieles sein, und deswegen greifen wir zum Telefon?"
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"Den Joker wollen Sie mir unterjubeln hier so schnell!", wehrt David Rieck ab. Jauch macht eine bedröppelte Grimasse. Der Kandidat entscheidet sich für "katholische Kirche". Jauch macht erstaunt: "Boah!" Die mitgebrachte Schwester flüstert: "Huch! Oh nein!" Zu schnell war weniger Jauch als der Kandidat: Richtig gewesen wäre Deutsche Post. Rieck fällt unsanft auf 500 Euro - Game over.