Bei "Wer wird Millionär?" wird immer mehr geblödelt als gequizzt. Im jüngsten Überraschungs-Special muss Moderator Günther Jauch den Ratestuhl sogar für ein Mini-Auto eintauschen, um einer Kandidatin Fahrstunden zu geben.

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Eine gewöhnliche Frage-Antwort-Quizshow war "Wer wird Millionär?" noch nie. In letzter Zeit drängt sich jedoch der Eindruck auf, dass RTL sein altgedientes Steckenpferd nicht mehr spannend genug ist. Immer skurriler werden die Fragen, immer abgedrehter die Kandidaten. Und immer häufiger gibt es Sondersendungen.

Ob Chef-und-Angestellten-, Zocker-, Jackpot- oder Oma-und-Opa-Special: Normale WWM-Ausgaben sind beinahe zur Seltenheit geworden. Beim Überraschungs-Special gibt Günther Jauch, wie der Name schon sagt, ahnungslosen Kandidaten die Chance auf einen Millionengewinn.

Günther Jauch rast durchs Studio

Dass es diesmal besonders ungewöhnlich wird, zeigt sich gleich zu Beginn. Auf einem Mini-Auto kommt Jauch mit einem gehörnten, goldfarbenen Helm auf dem Kopf ins Studio gerast. Eine der ahnungslosen Kandidatinnen, die an diesem Abend überrascht werden, ist Dagmar Schu aus Bergisch Gladbach.

Weil die 45-Jährige mehr als 25-mal durch die theoretische Fahrprüfung gefallen ist, schickt ihre verzweifelte beste Freundin und Fahrlehrerin sie jetzt zu "Wer wird Millionär?". Fahrstunden sind schliesslich teuer.

Damit es nach mehr als sieben Monaten Unterricht mit dem Führerschein eines Tages doch noch klappt, zieht Jauch sämtliche Register - und wird kurzerhand selbst zum Fahrlehrer. Auf besagtem Mini-Auto gibt der Moderator seiner Kandidatin in einem Parcours in den Katakomben des Studios eine Nachhilfestunde.

Zur Unterstützung sitzt sogar "Neue Deutsche Welle"-Sänger Markus Mörl auf dem Zuschauerrang. Der sang anno 1982 geradezu prophetisch: "Ich geb' Gas, ich will Spass!"

Mit Musik kennt sich Frau Schu aber offenbar ähnlich gut aus, wie mit Verkehrsregeln. Bereits bei 2.000 Euro gerät sie ins Stocken: "Welches gilt mit über drei Millionen Exemplaren als das meistverkaufte Album in Deutschland?"

  • Mensch
  • Tier
  • Pflanze
  • Pilz

"Mensch, Mensch" seufzt die Kandidatin und lässt sich von 98 Prozent des Publikums auf die Sprünge helfen. Auch danach ist sie auf dem Ratestuhl nur unwesentlich sicherer als am Steuer. Mit tatkräftiger Unterstützung sämtlicher Joker der Risiko-Variante nimmt Schu am Ende 16.000 Euro mit nach Hause.

Die rund 100 Fahrstunden, die sie laut ihrer Freundin mindestens noch benötigt, sollten dadurch zumindest gedeckt sein.

(lug)

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