Das gab es noch nie bei "Wer wird Millionär": Kandidat Benjamin Lange macht seiner Freundin während der Sendung einen Heiratsantrag am Telefon. Dieser verläuft allerdings ziemlich chaotisch. Davor strauchelt der Kandidat schon bei einer Geographie- und einer Fussballfrage.
Seit fast 20 Jahren läuft "Wer wird Millionär" bei RTL. Man sollte meinen, dass man in dieser langen Zeit alles gesehen hat, dass nichts Neues mehr geschehen kann.
Am Montagabend passierte aber dann doch etwas, das es so noch nicht gegeben hatte. Ein Kandidat hielt während der Sendung um die Hand seiner Freundin an.
"Wenn es 64.000 Euro würden, würde ich meine Freundin anrufen und ihr einen Heiratsantrag machen", erklärte Benjamin Lange. Ein gefundenes Fressen natürlich für
Wirklich einfach wurde das Unterfangen für den Koch und Hotelfachmann aber nicht, weder die 64.000 Euro erreichte er problemlos, noch klappte der Heiratsantrag auf Anhieb.
"Wer wird Millionär?": Geographie ist nicht die Stärke des Kandidaten
Zum ersten Mal ins Straucheln kam der 27-Jährige bei einer Geographie-Frage für 8.000 Euro. Wobei Straucheln ziemlich untertrieben ist. Lange erwies er sich als völlig planlos, was die Deutschland-Karte angeht.
Welche deutsche Grossstadt ist am weitesten von der ihr am nächsten gelegenen anderen deutschen Grossstadt entfernt?
- A: Freiburg
- B: Offenbach
- C: Potsdam
- D: Essen
"Ich weiss gar nicht, wo Freiburg, Essen oder Offenbach liegen, das ist mir ein bisschen peinlich", erklärte Lange ziemlich ehrlich und lachte verlegen. "Freiburg in Mecklenburg-Vorpommern oder Essen bei Görlitz ist Ihnen noch nie untergekommen?", fragte Jauch.
Der Publikumsjoker half schliesslich mit grosser Mehrheit zur richtigen Lösung "Freiburg". "Egal was Sie heute gewinnen, wir legen einen Diercke-Weltatlas oben drauf", nahm Jauch Lange auf den Arm.
"Podolski? Spielt der nicht bei Köln?"
Doch mit Hilfe seiner Joker kämpfte Lange sich tatsächlich bis zur 64.000-Euro-Frage durch. Dabei zeigte sich dann, dass er im Fussball ähnlich bewandert ist wie in Geographie.
Wessen neuer Teamkollege ist Andres Iniesta, der im Mai als lebende Legende den FC Barcelona verliess?
"Also Lukas Podolski spielt, wenn überhaupt, höchstens noch in Deutschland. Spielt der nicht wieder bei Köln?", rätselte Lange. "Viktoria Köln? Fortuna Köln? Kölner Haie?", fragte Jauch zurück. "Er spielt auf jeden Fall in Deutschland", war sich Lange sicher.
Mesut Özil sei ja gerade woanders hingegangen, Schweinsteiger spiele nicht mehr und Kroos sei auch gerade gewechselt, führte der Kandidat weiter aus. "Viermal falsch, Sie sind der perfekte Kandidat für diese Frage", kommentierte Jauch.
Ein Joker musste her, Lange rief den Bruder seiner Freundin an. Dieser verhalf ihm zur richtigen Lösung "Lukas Podolski" und 64.000 Euro. Und er bescherte somit seiner Schwester einen Heiratsantrag.
Bis zum "Ja" braucht es mehrere Anläufe
"Und was ist, wenn ich weine?", fragte der sichtlich nervöse Kandidat. "Das ist kein Problem, hier haben schon viele geweint", antwortete Jauch, der sichtlich Spass hatte. Die Nummer von Svenja Schorling, die ebenfalls in der Telefon-Joker-Liste stand, wurde angerufen. Doch die Mailbox ging dran. Vermutlich weil ihr Bruder sie gerade angerufen hatte, um ihr von seinem Joker-Einsatz zu erzählen. Somit war der erste Anlauf für den Heiratsantrag gescheitert.
Beim zweiten Mal klingelte es dann durch, Svenja Schorling ging schliesslich ran. "Dich hört ganz Deutschland, nä?", warnte Lange seine Freundin zunächst, die dachte, sie müsste bei einer Frage helfen.
"Svenja, ich liebe dich, willst du mich heiraten?", brachte er nach einer gefühlten Ewigkeit heraus. "Verarsch mich nicht", entgegnete sie trocken. Romantik geht anders. Zweiter Fehlversuch.
Künftige Braut fordert eine Spülmaschine
"Willst du mich heiraten?", fragte Lange erneut. "Ja, aber du verarschst mich", entgegnete seine Freundin wieder. Dritter Fehlversuch. "Herr Jauch, sagen Sie doch auch mal was!", rief der verzweifelte Kandidat.
Jauch erbarmte sich schliesslich, fasste am Telefon die Situation zusammen und trug schliesslich noch einmal das Heiratsanliegen vor. "Ja, gerne", sagte die zukünftige Braut endlich, allerdings müsse ihr baldiger Ehemann mehr bei der Wäsche helfen und vom Gewinn eine Spülmaschine kaufen.
"Wenn wir alles zusammennehmen, war das die erste souveräne und entschlussfreudige Antwort heute", sagte Jauch und sprach von "einem historischen Abend".
Lange ging mit 64.000 Euro nach Hause, genauso wie der Tierpfleger Norman Hänel. Als letztes schaffte es Sarah Bothfeld auf den Ratestuhl und darf in der nächsten Sendung weiterspielen.
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