Der Montagabend war für den Sender "RTL" ein durchaus preiswerter. Nachdem die Astrologie-affine "Brigitte"-Redakteurin Susanne Johanna Schumann vis-à-vis von Günther Jauch rasch verglüht war, stürzte auch Dachdecker Dominik Lutzke gewaltig ab. Lediglich Sportmanagerin Ulrike Volkenandt durfte sich immerhin über 8.000 Euro freuen. Ihr Ungehorsam gegenüber ihrem Chef hat sich bezahlt gemacht.
Das wohl Wichtigste vorab: Günther Jauch, der positiv auf das Coronavirus getestet wurde und sich derzeit in Quarantäne befindet, geht es den Umständen entsprechend gut. Am vergangenen Mittwoch hat sich der 64-Jährige im Format "stern tv" zu Wort gemeldet.
"Ich denke mal, ich habe einen mittleren Verlauf gehabt - mit Gliederschmerzen, Kopfschmerzen, Husten und Schnupfen", so der Berliner in einer Videoschalte zu "stern tv"-Moderator
Kandidatin stand unter keinem guten Stern
In der "Wer wird Millionär?"-Aufzeichnung, die am Montagabend ausgestrahlt wurde, erfreute sich Jauch jedenfalls noch bester Gesundheit, als er Kandidatin Susanne Johanna Schumann im Studio begrüsste.
Die Online-Redakteurin, die für die Frauenzeitschrift "Brigitte" zu Werke geht und vor allem über Themen wie "Liebe", "Beziehung" und "Astrologie" schreibt, liess zunächst nichts anbrennen. Gut, im Genre Schlager schien sie nicht ganz sattelfest : eine lässliche Sünde. Dann wollte Günther Jauch für 4.000 Euro von der Hamburgerin wissen:
Wer oder was kann laut Duden Ramschniveau erreichen?
- A: Wertpapiere
- B: Privatfernsehen
- C: Skatspieler
- D: Trödelware
"Ich nehm' die Trödelware", hoffte die Astrologie-Redakteurin, die die Antwort nicht wirklich wusste, auf Hilfe von oben. Doch Jauch konnte mit keinen guten Nachrichten aufwarten. "Ramschniveau ist ein klassischer Ausdruck vom Wertpapiermarkt", so der Berliner zur Hamburgerin, die jetzt mit 500 Euro die Heimreise antreten musste.
Zuvor "erfreute" sie den Moderator - im Sternzeichen Krebs - aber noch mit einem Jahreshoroskop: "Krebse reagieren besonders stark auf Aussenreize und Irritation. Daher sollten sie auf ihren Körper achtgeben und ihren eigenen Biorhythmus respektieren", so Schumann zu Jauch, dem die Gestirne generell aber eher schnuppe sind.
"Wer wird Millionär?": Dachdecker wirft mit Jokern um sich
Der selbständige Dachdecher Dominik Lutzke, der danach an der Reihe war, wollte es unbedingt besser machen. Allerdings musste er schon relativ früh mit Jokern um sich werfen, was seinem Vorhaben nicht gerade zuträglich war.
So mussten die Ex-Kandidaten auf der Tribüne zum Beispiel für ihn beantworten, dass Digital Natives das Vorzeichen, welches dem Musiker die Erhöhung einer Note um einen Halbton anzeigt, als Teil eines Hashtags kennen. Darauf folgte diese 4.000-Euro-Frage:
Bei welcher dieser Pflanzen erscheinen die Blüten hierzulande meist schon am Ende des Winters, lange vor dem Blattaustrieb?
- A: Apfelbaum
- B: Winterlinde
- C: Haselnussstrauch
- D: Bergahorn
Lutzke musste zum Hörer greifen, was nicht wirklich Früchte trug, weshalb er auch noch den Zusatzjoker bemühte. Lediglich zwei Ex-Kandidaten standen auf: sein Freund René Frauenkron und "Wer wird Millionär?"-"Running Gag" Ellen Marquardt, der Jauch seit Monaten nicht den Namen ihres Stubentigers entlocken kann.
"Sie nehme ich nur, wenn sie den Namen der Katze verrät", witzelte Lutzke, der schliesslich auf die Pflanzen-Expertise seines Freundes setzte und bald nicht mehr viel zu lachen hatte.
Die schräge Katzenmama hätte es gewusst
"Von der Logik her kann es eigentlich nur die Winterlinde sein", meinte der Kumpel auf der Tribüne. Lutzke überzeugte das nicht wirklich, weshalb er auch den 50:50-Joker zog, der die Antworten A und C übrig liess. "Ach komm, ich nehm' jetzt einfach den Apfelbaum", gab sich der Dachdecker nun fatalistisch.
Nach jenem, sich nicht für Marquardt als Joker entschieden zu haben, Fehler Nummer zwei des Kandidaten, denn der Haselnussstrauch wäre die richtige Antwort gewesen. "Allergiker wissen das", so Marquardt leicht schnippisch von der Tribüne. "Ich bin 'leider' kein Allergiker", antwortete Lutzke, der sich ebenso mit 500 Euro begnügen musste.
Kann Ulrike die Kandidaten-Ehre retten?
Ulrike Volkenandt, Sportmanagerin im nordrhein-westfälischen Schwimmverband, durfte am Montagabend auch noch ran. Volkenandt schwamm zwar am Montagabend auch das eine oder andere Mal, liess sich aber immer wieder von ihren Jokern retten. Für 16.000 Euro wollte Jauch dann von ihr wissen:
Wessen 25. Geburtstag wird in diesem Jahr gross gefeiert?
- A: Pokémon
- B: Avengers
- C: Die drei ???
- D: Minions
Die Kandidatin hatte keine Ahnung und machte die Angelegenheit umgehend zur Chefsache. Heisst: Sie liess ihren Boss anrufen. "Was macht denn der so beruflich?", stand Jauch auf der Leitung. "Na der arbeitet auch beim Schwimmverband", so die Kandidatin etwas irritiert, worauf man von Jauch nur mehr ein leises "Ach ja, klar!" hören konnte.
Volkenandts Chef jedenfalls tippte auf die "Minions" und widersprach damit dem Bauchgefühl seiner Mitarbeiterin. "Die sind älter. Denk doch mal nach!", kehrte der Boss dann auch noch den Chef hervor, als seine Mitarbeiterin ihm gegenüber die "Avengers" als ihre Vermutung äusserte.
WWM-Kandidatin hört nicht auf ihren Chef
"Vertrau' ich meinem Chef, was ja eine grundsätzliche Frage ist, oder lass ich's?", sinnierte die Kandidatin jetzt. Doch die Düsseldorferin wollte kein Risiko eingehen und entschied sich dazu, die 8.000 Euro einzustreifen. Sie war damit gut beraten, denn ihr Telefonjoker lag gewaltig daneben. Es sind die Pokémon, die in diesem Jahr ihren 25. Geburtstag feiern.
Auch die Münchner Flugbegleiterin Anne Struck schaffte es am Montagabend noch in die Mitte zu Günther Jauch. Die Lufthansa-Mitarbeiterin steht derzeit bei 4.000 Euro und darf nächste Woche wieder ran.
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