"Wer wird Millionär?" Diese Frage wollte am Montag Michael Hirsch am liebsten mit "ich" beantworten. Doch ausgerechnet ein anderer Millionär brachte den Sänger bei Günther Jauch um seinen Traum vom vielen Geld.
"Was ein Mist, so eine Frage!" Es dauert gestern Abend nicht lange, bis Kandidat Michael Hirsch auf dem Ratestuhl mit seinem Schicksal hadert. Dabei klang die Frage erst einmal nicht so schwierig: "Was besteht hauptsächlich aus Eiern?" wollte
Die meisten Zuschauer dürften da zu Hause gedacht haben: Kann ja nicht so schwierig sein, es werden als Antwortmöglichkeiten sicher vier Gerichte kommen. Doch weit gefehlt, denn bei den Antworten war kein Kochbuch gefragt, sondern der Duden:
- Omlet
- Omelet
- Omlett
- Omelett
Und, hätten Sie es gewusst? Michael Hirsch jedenfalls nicht: "Das ist übel jetzt, ich habe Angst vor solchen Fragen gehabt", gibt er zu, als er die möglichen Antworten sieht. "Da kann ich mich schön blamieren", stellt er fest und setzt sicherheitshalber seinen Zusatzjoker.
Ein Physik-Student hilft dem Musiker aus der Patsche. Bei Omelett war sich der Student "vergleichsweise sicher" - und hatte Recht.
"Wer wird Millionär?": Eine Sendung für alle
Hier zeigte sich wieder einmal, warum "Wer wird Millionär?" seit inzwischen 18 Jahren so gut funktioniert. Weil es eine Sendung für alle ist.
Der Student hilft dem Musiker, die Hausfrau dem Professor – für "Wer wird Millionär?" muss man kein Genie sein, man muss lediglich ein bisschen offen durchs Leben gehen und am Ende irgendwann einmal das Richtige "irgendwo schon einmal gehört" haben.
Ein relativ einfaches Erfolgsrezept, aber es funktioniert. Vor allem, weil man dabei so schön mitfiebern kann mit den Kandidaten, wie auch Günther Jauch am Montag seine Gemütslage erklärt: "Es gibt schon so Leute, denen gönnt man es. Manchmal sind da ja ein paar Schwachköpfe, die da sitzen und man sagt: Na ja, wenn der bei 500 Euro landet, das macht nichts. Aber bei ihm tut es mir schon leid."
"Ihm" ist in diesem Fall auch Musiker Michael Hirsch. Eine Klatsch-und-Tratsch-Frage brach dem sympathischen Kölner das Genick.
Wo
Tatsächlich gibt es von all diesen Orten nur Monopoli wirklich. Hirsch tippte aber auf Mao-Mao und war sichtlich schockiert, als er auf 500 Euro zurückfiel. Sekundenlang sass er wie versteinert da, ehe er gerade noch ein "Ich bin schon traurig" herausbrachte.
Wie ein geprügelter Hund schleppte sich der Sänger aus dem Saal, sein Vater musste genauso schockiert im Publikum dabei zusehen.
Langeweile mit dem Bodybuilder
So bitter das für Kandidat Hirsch sein mag: Das macht eben auch den Reiz von "Wer wird Millionär?" aus. Dass eben nicht jeder gewinnen kann, auch wenn er ein netter Kerl ist. Mal verliert man und mal gewinnen die anderen – um im Fussballthema zu bleiben.
Für den Zuschauer jedenfalls sind Kandidaten wie Michael Hirsch ein Gewinn, auch wenn sie am Ende nicht viel Geld gewinnen. Schliesslich ist "Wer wird Millionär?" keine Losbude, sondern am Ende immer noch eine Show, die vor allem den Zuschauer unterhalten soll.
Wie es anders, nämlich wenig unterhaltsam geht, zeigte direkt danach Juri Neyses aus Kordel. Der Hobby-Bodybuilder und hauptberufliche Statiker sass nach Michael Hirsch auf dem Jauchschen Ratestuhl.
Und so sehr sich Günther Jauch auch bemühte, den Muskelmann in ein launiges Pläuschchen zu verwickeln – ein Gespräch über Cardiotraining und Körperfettanteile ist eben genauso spannend wie es sich anhört.
16.000 Euro, ohne viel zu wissen
Für Juri Neyses nahm der Abend dennoch ein gutes Ende – obwohl er strenggenommen nicht wirklich viel gewusst hatte. Bereits bei der 1.000-Euro-Frage nahm der Eisenbieger den ersten Joker, bei der 16.000-Euro-Frage hatte er auch die anderen verbraten und hörte danach auf.
Fazit: Man muss nicht viel selbst wissen, um 16.000 Euro zu gewinnen. Auch das ist "Wer wird Millionär?".
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