Wortspielfragen sind bei "Wer wird Millionär?" auch für den Moderator nicht immer ganz einfach. Am Montagabend war es wieder so weit: Günther Jauch sagte einem Kandidaten auf seinem Weg zu 64.000 Euro versehentlich die richtige Antwort vor. Den fünffachen Vater freute es. Eine Hotelmanagerin hatte weniger Grund für Jubel. Sie stürzte ab.
Krankenschwester Antje König machte schon beim letzten Mal einen klugen und fokussierten Eindruck. Daran änderte sich auch am Montagabend nichts.
Nachdem ihr bei der 32.000-Euro-Frage Millionär und "Zusatzjoker"
Wobei kommen ERS und DRS zum Einsatz?
- A: Auslandsüberweisung
- B: Kaffee kochen
- C: Sehtest
- D: Formel-1-Rennen
"Also ich weiss es nicht", so König, die jetzt ihrem Telefonjoker einen Auftritt bei
Da auch Königs "Publikumsjoker", ihre Schwester, überfragt war, ging sie auf Nummer sicher und stieg aus. Die richtige Antwort wäre – von wegen "kannste ausschliessen" – Antwort D gewesen. In der Formel-1 steht ERS für "Energy Recovery System" und DRS für "Drag Reduction System".
WWM: Tipp von Millionär Jan Stroh ging voll auf
Nicht minder zielstrebig legte es danach Ann-Christin Murtzen an. Die Medizinstudentin sprintete durch die Fragen und landete rasch bei der 32.000-Euro-Hürde. Dort wollte der Moderator das hier von ihr wissen:
In wessen Ohren sollte es bei dem Namen Ruwer sofort klingeln?
- A: Weinliebhaber
- B: Diamantenhändler
- C: Bruce-Willis-Fans
- D: Rodler
"Also in meinen Ohren klingelt da jetzt leider nicht so viel", kommentierte Murtzen die Frage schlagfertig. Sie bat Millionär Jan Stroh um Rat, der hinter Ruwer eine Landschaft oder einen Fluss wähnte und meinte, dies schon in Zusammenhang mit Wein gehört zu haben.
Die Kandidatin griff auch noch zum Hörer, doch der Mann am anderen Ende der Leitung konnte ihr nicht weiterhelfen. "Egal, wir machen A", ging die Kandidatin ins Risiko. Und das Glück stand auf ihrer Seite. Bei der 64.000-Euro-Frage stieg sie jedoch aus. Das Geld wird Ann-Christin Murtzen unter anderem für einen Tauchschein verwenden.
Auf der Zugfahrt nach Köln die richtige Antwort erfahren
Anschliessend durfte sich Prenda Bucaj aus Hamburg eingehender mit Günther Jauch unterhalten. Mit Hilfe der Joker gelangte sie sukzessive in höhere Geldregionen. Bei der 32.000-Euro-Frage hatte die junge Hotelmanagerin dann auch noch das Glück auf ihrer Seite:
Ab welchem Wert spricht man gemäss WHO-Definition von Bluthochdruck?
- A: 120/70
- B: 140/90
- C: 160/100
- D: 180/120
"Witzigerweise hatten wir heute Morgen genau diese Frage auf der Zugfahrt von Hamburg nach Köln im Allgemeinbildungskalender", gluckste die Kandidatin vor Freude. Auf jedem Kalenderblatt könne man hier etwas Neues lernen, erklärte sie. Bucaj loggte Antwort B ein und stand damit schon vor dieser 64.000-Euro-Frage:
Wo ist bei Baufahrzeugen ein sogenanntes Fangmaul zu finden, das mit kurzer oder langer Lippe erhältlich ist?
- A: Anhängerkupplung
- B: Baggerschaufel
- C: Ladefläche
- D: Kranhaken
Die Hotelmanagerin wählte den 50:50-Joker, der die Antworten A und D übrigliess. Dann wurde sie "ein wenig" sprunghaft: "Ich meine, es ist die Anhängerkupplung, Herr Jauch. Und 500 Euro sind mehr als ich vorher hatte", deutete Bucaj Risikofreude an.
"Ich glaub, es ist doch Antwort D", meinte sie dann unvermittelt, ehe sie in der nächsten Sekunde mit "Ich nehm die 32.000" auf einmal die Segel streichen wollte. "Oder nee, doch nicht. Ich nehm D. Hau rein, volles Risiko!", so Bucajs allerletztes Wort. Sie loggte ein.
"Mutig", bemerkte Günther Jauch knapp. "Aber dieses Mal ist es schief gegangen", so der Moderator weiter. Prenda Bucaj, die sich ganz aufs Raten verliess, fiel auf 500 Euro zurück.
"Superjoker" Jauch bringt Kandidaten eine Runde weiter
Als letzter Kandidat des Abends durfte Haidar Chahrour aus Schleswig zu Günther Jauch in die Mitte. Der Ordnungsamt-Angestellte und Vater von fünf Söhnen präsentierte sich ausgezeichnet. Auch dank der Hilfe des Moderators.
Denn "Superjoker" Günther Jauch lieferte Chahrour gleich die Antwort auf die 1.000-Euro-Frage mit. Der Moderator wollte vom Kandidaten wissen: "Was lässt sich durch das Einfügen eines ‚n‘ in das genaue Gegenteil umwandeln?" Die Antworten Erfolgskurs, Aufstiegschance, Karrierekick und Förderpreis standen zur Auswahl.
Beim Vorlesen der vier Möglichkeiten präsentierte Jauch die Lösung aber gleich mit, als er versehentlich "Karriereknick" sagte. "Peinlich", seufzte ein auf Rache sinnender Jauch. Bei der später folgenden 16.000-Euro-Frage war der Moderator dann nicht mehr so hilfsbereit. Sie lautete folgendermassen:
Welches Drama räumte beim Deutschen Filmpreis 2020 gleich acht Lolas ab?
- A: Extremgänger
- B: Problemsänger
- C: Systemsprenger
- D: Bequemhänger
Chahrour strahlte, denn er hatte noch einmal das Glück auf seiner Seite. "Das haben meine Begleitperson und ich erst heute bei der Autofahrt besprochen. Die richtige Antwort ist C", so der Kandidat.
"Wer wird Millionär?": 10. US-Präsident John Tyler im Mittelpunkt
Die Tante seiner Frau, die als Publikumsjoker und als Reisebegleiterin fungierte, jubelte auf der Tribüne. Der fünffache Vater meisterte auch danach Frage um Frage – mal mit Joker, mal ohne. Am Ende des Abends las ihm Günther Jauch dann diese hier für 125.000 Euro vor:
Der 1790 geborene John Tyler, 10. Präsident der USA, hat…?
- A: die Firma IBM gegründet
- B: "Born in the USA” getextet
- C: heute noch lebende Enkel
- D: Area 51 errichten lassen
"Es liegt nahe, dass es C ist", bemerkte der Kandidat, der aber noch den Telefonjoker, seine letzte Hilfe, ins Rennen schickte. Der tippte auf Antwort C, wusste es aber nicht sicher.
"Du wolltest nicht zocken", brummte die Tante auf der Tribüne. Der Kandidat hielt Wort: "Ich hör auf, ich nehme die 64.000 Euro mit", so Haidar Chahrour, der so gerne Antwort C genommen hätte.
Und tatsächlich: "John Tyler hat tatsächlich noch zwei lebende Enkel", erklärte Günther Jauch am Ende der Sendung. Einen Teil des Geldes wird der Ordnungsamt-Angestellte in ein kleines Boot für sich und seine fünf Jungs investieren.
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