Nur eine Woche hat Oliver Alber den Absturz zweier junger Damen auf 500 Euro hautnah miterlebt. Dies hielt den sympathischen Manager von Physiotherapiezentren am Montagabend nicht davon ab, den gleichen Fehler zu begehen. Der Böblinger verzockte sich gewaltig und stürzte von 64.000 Euro auf 500 ab. Andere machten es aber besser.

Eine Kritik
Diese Kritik stellt die Sicht von Bodo Klarsfeld dar. Informieren Sie sich, wie unsere Redaktion mit Meinungen in Texten umgeht.

Auch die "Wer wird Millionär"-Sendung am Montagabend fand der ob Coronakrise wieder ohne Publikum statt. Sehr wohl auf der Tribüne sassen aber wieder die drei letzten WWM-Millionäre: Ronald Tenholte, Jan Stroh und Leon Windscheid. Sie übernahmen einmal mehr die Rolle der Zusatzjoker, während die Begleitpersonen erneut in die Rollen der Publikumsjoker schlüpften.

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Als Überbleibsel der vergangenen Sendung sass Oliver Alber aus Böblingen Moderator Günther Jauch gegenüber. Er stand bei 64.000 Euro und bekam es mit dieser 125.000-Euro-Frage zu tun:

Welche Promi-Dame brachte nur vier Tage nach ihrer Hochzeit ihr erstes Kind zur Welt?

A: Lady Di

B: Heidi Klum

C: Steffi Graf

D: Angelina Jolie

"Ich würde mal ganz heftig Lady Di ausschiessen", so Alber. Er entschied sich für den Telefonjoker, der es nicht wusste, aber auf Antwort D tippte. Alber überlegte danach ewig, um dann plötzlich bar jeder Absicherung diese auch einzuloggen. "Die richtige Antwort ist Steffi Graf", machte es Jauch kurz. Der Mann aus Böblingen fiel fast vom Stuhl und tatsächlich auf 500 Euro zurück. Als Zeitzeuge der letzten Sendung, in der zwei junge Damen brachial abgestürzt waren, hätte es Alber besser wissen müssen.

"Wer wird Millionär?": Vater und Sohn machen gemeinsame Sache

Sein Nachfolger im Zentrum des Geschehens war der angehende Lehrer Alexander Lemke. Der Franke hielt sich nicht lange bei den ersten Fragen auf und landete zügig bei jener für 32.000 Euro:

Georg Bätzing aus Limburg ist seit Anfang März hierzulande wessen oberster Repräsentant?

A: Bundesverfassungsgericht

B: NOK

C: katholische Kirche

D: DGB

Lemke war blank und setzte auf den Vater, seinen "One man"-Publikumsjoker. "Ich glaube zu 80 Prozent, dass es der neue katholische Vorsitzende in Limburg ist", so der Senior. Der Junior schoss den 50:50-Joker nach und gelangte somit über Umwege zur richtigen Antwort C.

Glück hatte Lemke auch bei der 64.000-Euro-Frage, bei der die Yoga-Welthauptstadt Rishikesh gefragt war. Der Grund: Millionär Ronald Tenolt, der hier aushalf, reiste 2012 drei Monate durch Indien, weswegen er die Stadt kannte. Danach performte der sympathische Lemke den Rapsong, mit dem er sich einst für die Sendung beworben hatte, was erstmals an diesem Abend den Fremdschämfaktor in Bewegung brachte. Dann aber war Schluss mit lustig und die 125.000-Eure-Frage stand im Raum:

Was findet man in der Vita der Zwillingsbrüder Bob und Mike Bryan?

A: Apollo-Flug

B: Entschlüsselung der DNS

C: 16 Grand-Slam-Titel

D: Ehe mit Paris Hilton

Da auch der Telefonjoker nicht helfen konnte, gab Lemke auf. "Herr Jauch, 64.000 Euro sind mehr als genug, damit ist ein neues Auto drin", meinte er nur. Der Moderator konnte seine Freude darüber, dass auch die drei Millionäre nicht gewusst hatten, dass Bob und Mike Bryan im Herrendoppel 16 Grand-Slam-Titel einheimsten, nicht verbergen.

Schlacht um England: Erfolgreich, aber auch verlustreich

Danach kam Wirtschaftschemie-Student Moritz Witt zum Zug. Bei der Frage für 4.000 Euro, die eine Übersetzung für den regionalen Terminus "Vergelt’s Gott!" erforderte ("Danke schön!"), benötigte der Vogelspinnen-Narr den 50:50-Joker. Dann diese Frage für 8.000 Euro:

Von Doria Ragland hörte man in den letzten Jahren immer wieder vornehmlich im Zusammenhang mit…?

A: Trumps Widersachern

B: neuen Fashion-Trends

C: Leichtathletik-Rekorden

D: Harry und Meghan

"Da bin ich schon wieder blank", so Witt. "Vom Gefühl her würde ich 'Harry und Meghan' sagen", meinte ein wenig überzeugender Telefonjoker. Witt legte einen Millionär nach, aber auch Jan Stroh hatte nur eine Tendenz im Gepäck: "Es könnte die Mutter oder die Beraterin von Meghan sein", so der Neureiche. Der Kandidat loggte Antwort D ein – und lag damit goldrichtig. Doria Ragland ist Meghans Mutter. Dann die finale Frage für den Studenten:

Der 1969 in Helsinki geborene Lius Torvalds ist Entwickler und Namensgeber eines bekannten…?

A: Kunststoffs

B: Fotoapparats

C: Betriebssystems

D: Fitness-Workouts

"Natürlich denkt man bei Linus sofort an Linux", stiess Witt hervor. Seine Freundin, der Corona-Publikumsjoker quasi, konnte ihm zwar nicht helfen, hatte aber zumindest einen Tipp parat: "Geh lieber auf Nummer sicher, wenn du wirklich gar keine Ahnung hast!" Witt liess es dann tatsächlich bleiben und freute sich über 16.000 Euro, die er in ein neues Habitat für seine Amphibien investieren wird. Auf Torvalds geht das Betriebssystem Linux zurück.

Vom Zusatzjoker zum Hauptkandidaten

So manchem Zuseher kam das Gesicht von Oskar Dallos wohl bekannt vor. Kein Wunder, denn der junge Polizeibeamte verhalf bereits vor einigen Wochen als Zusatzjoker einem Kandidaten zu 32.000 Euro. Auch direkt an der Seite von Günther Jauch konnte sich die Performance des jungen Mannes aus Solingen sehen lassen. Erst diese 16.000-Euro-Frage überforderte ihn:

Wer beschäftigt sich am ehesten mit BE-Tabellen?

A: Diabetiker

B: Optiker

C: Mathematiker

D: Elektriker

Dallos setzte auf den Telefonjoker. "Diabetiker beschäftigen sich mit BE-Tabellen, BE heisst übersetzt Broteinheiten", fackelte der Schwiegervater in spe nicht lang rum. Der Freund seiner Tochter stand jetzt bei 32.000 Euro und vor dieser letzten Frage des Abends:

Was besteht aus Envelope, Header und Body?

A: E-Mail

B: Duftnote

C: Burger

D: Sirenenton

Der Polizist zog den "Millionärsjoker". Leon Windscheid stand etwas zögernd auf und wähnte die E-Mail als richtige Antwort. Angesichts der hohen Geldstufe kam ihm diese aber auch ein wenig banal vor. Danach befragte Dallos noch seine Freundin, die als Ersatz-Publikumsjoker fungierte, was dazu führte, dass jetzt Kandidat, Lebensgefährtin und Millionär gemeinsam munter diskutierten – wohl ein Novum in der WWM-Geschichte.

Schliesslich warf Dallos aber das Handtuch. "Ein Zurückfallen auf 500 Euro würde ich mir nicht verzeihen", erklärte er. „Vielleicht sind wir zu banal geworden hier in der Sendung, aber es ist tatsächlich die E-Mail", so Günther Jauch am Ende des Abends. Dallos wird mit den 32.000 Euro übrigens sein bereits bestelltes neues Auto bezahlen.

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