Der WWM-Moderator lockt seine Kandidaten gerne und oft aus der Reserve. Dass ein Kandidat den provokanten Jauch-Sprüchen kontert, passiert dagegen eher selten. Am Dienstag liess sich ein Kandidat aber zu einem frechen Spruch hinreissen. Eine andere Kandidatin hatte dagegen nicht nur etwas zu erzählen, sondern sogar etwas zu singen.
Normalerweise verschafft "Wer wird Millionär?" ja einen Blick in die Zukunft. Zumindest in die Zukunft der Kandidaten. Dann nämlich, wenn sie davon erzählen, was sie sich alles in Zukunft von dem erspielten Geld kaufen werden. Und diese Zukunft sieht in der Regel recht rosig aus, schliesslich gehen die meisten Kandidaten mit mehr Geld aus der Show, als sie vor der Sendung dabei hatten.
Ein Blick in die Vergangenheit bei WWM
Die jüngste Ausgabe von "Wer wird Millionär?" war allerdings ein Blick in die Vergangenheit. Anders als bei aktuellen Shows wie "The Masked Singer" oder "Late Night Berlin" waren die Zuschauerränge bei "Wer wird Millionär?" nämlich noch voll besetzt.
Aber nicht, weil es RTL mit den aktuellen Corona-Sicherheitsempfehlungen nicht ernst nimmt, sondern weil es sich um eine Aufzeichnung aus unbeschwerteren Zeiten handelte.
Dementsprechend frohgemut begrüsst
Jauch provoziert - Kandidat kontert verschmitzt
Dass er sich bei seinem Studium der Popmusik nicht überschätzt, sondern lediglich nebenbei andere Pläne verfolgt hat, rechtfertigt Gressel so: "Wir haben gefeiert und haben Musik gemacht." Günther Jauch hatte den Musiklehrer nämlich provokant gefragt, warum er stolze 21 Semester für sein Studium gebraucht hat.
Gressel kontert daraufhin Studienabbrecher Jauch verschmitzt: "Dafür habe ich, glaube ich, den einzigen akademischen Abschluss auf den beiden Stühlen."
Mit dem Mundwerk brilliert Gressel also schon einmal, auf dem Rate-Stuhl läuft es zumindest solide. Nach und nach fallen die Joker, bei der 32.000-Euro-Frage gleich zwei. Günther Jauch wollte wissen:
"Wer übernahm im November 2019 den frei gewordenen Platz im Fraktionsvorsitz der Linken im Bundestag?"
A: Henri Maske
B: Maik Tyson
C: Mohamed Ali
D: Mats Schmeling
Gressel greift zum Telefonjoker und als Jauch fragt, ob sein Gesprächspartner bereit sei, bekommt er eine Antwort, die er wohl nicht allzu oft von einem Telefonjoker hört: "Ja, Moment, habe mir gerade Zettel und Stift geholt."
Doch trotz Zettel und Stift, kann der Joker nicht weiterhelfen, sodass Gressel auch den 50:50-Joker für die richtige Antwort (C) verbraten muss. Danach ist für Gressel aber Schluss, weil er nicht weiss, dass sich die Warzen eines Warzenschweins an dessen Kopf befinden.
Günther Jauch lebte mit "nordkoreanisch anmutendem Kontrollsystem"
Auch beim nächsten Kandidaten spielt das Studium eine Rolle. Journalismus-Student Tim Holzhäuer wohnt nämlich seit knapp drei Wochen in einer 3er-WG, was Günther Jauch an sein eigenes WG-Leben erinnert.
Und so erzählt Jauch von den Putzplänen in seiner früheren Drei-Männer-WG, bei denen die Putzresultate von den jeweils anderen beiden Mitbewohnern überprüft wurden: "Das führte zu einem nordkoreanisch anmutendem Kontrollsystem."
Auch bei Holzhäuer fallen nach dieser Geschichte die Joker, sodass der Student bei der 125.000-Euro-Frage auf sich alleine gestellt ist.
"Womit ist ein Affineur von Berufs wegen in erster Linie beschäftigt?"
A: Schokolade
B: Whisky
C: Käse
D: Schweinefleisch
Der angehende Sportjournalist will zunächst A wählen: "Ein inneres Gefühl sagt, es ist Schokolade", entscheidet sich aber doch, auszusteigen. Die richtige Entscheidung, denn korrekt wäre der Käse gewesen. So bleibt es bei 64.000 Euro, die Holzhäuer in den Besuch verschiedener Sportgrossveranstaltungen investieren will: "Roland Garros ist als Nächstes. Im Mai in Paris", erklärt der Student, aber da kannte er die aktuelle Lage ja noch nicht.
WWM: Corinna Gönner: Mit Gesang endlich mal Geld verdient
Da sind die Wünsche der letzten Kandidatin des Abends noch realistischer. Corinna Gönner möchte sich von der 32.000-Euro-Gewinnsumme ein neues Fahrrad kaufen. Dass sie diesen Betrag überhaupt gewinnen konnte, verdankt die Lehrerin ihrer musikalischen Begabung. Denn um es in die Show zu schaffen, schrieb Gönner extra ein kleines Liedchen.
Und da man von "Wer wird Millionär?" ein gewisses Mass an gestellter Spontaneität gewohnt ist, steht plötzlich mitten im Studio ein E-Piano. Also legt Gönner los und singt ihren Bewerbungssong: "Guten Tag, Corinna Gönner ist mein Name und Gewinner ist ein Titel, der mir steht ..."
Gewonnen hat sie am Ende tatsächlich und macht damit auch den eigenen Vater glücklich: "Mein Papa freut sich, dass ich mit meinem Gesang auch mal was verdiene." Und während sich Gönner im vollen Studio über ihre 32.000 Euro freut, konnte sich der Zuschauer immerhin über drei unterhaltsame Stunden vergangener Normalität freuen.
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