Beim Überraschungs-Special von "Wer wird Millionär?" wissen weder der Zuschauer noch so manche Teilnehmer, was sie erwartet. Mit dabei in der Wundertüte waren diesmal: eine verschreckte Braut, ein Quiz im Quiz und eine Kandidatin, die gleich zehn Männer auf einmal abblitzen liess.

Christian Vock
Eine Kritik

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Da sass sie nun. Die Tränen getrocknet, den Hochzeitsschleier auf dem Kopf, die Schärpe etwas derangiert über dem Brustkorb und zitierte aus dem Struwelpeter: "Und Minz und Maunz, die Katzen, erheben ihre Tatzen."

Nun sind kuriose Momente in den Überraschungs-Specials von "Wer wird Millionär?" keine Seltenheit. Aber diese Szene hatte doch etwas Einmaliges. Was war passiert?

Wenige Minuten zuvor sass Gabi Schawohl noch mit verbundenen Augen neben ihrem Verlobten im Auto und wähnte sich auf dem Weg zu einem Überraschungsbesuch bei dem Musical "Tanz der Vampire".

Doch stattdessen führte der Verlobte Schawohl ins "Wer wird Millionär?"-Studio, wo ihre drei Töchter einen Junggesellinnenabschied der besonderen Art organisiert hatten: Statt Stripper und Schnäpsen gab es Günther Jauch und Mineralwasser.

Günther Jauch will keinen Gebissreiniger kaufen

Was sich eher nach einem Notprogramm für einen Junggesellinnenabschied anhörte, sollte sich am Ende für Gabi Schawohl mehr als lohnen. Statt mit einem Kater ging sie an diesem Abend mit 125.000 Euro nach Hause.

Auf dem Weg dorthin erfuhr man – auch das hat Tradition bei "Wer wird Millionär?" – allerlei unnützes Wissen. So offenbarte beispielsweise Günther Jauch, dass ihm der Kauf von Gebissreiniger peinlich wäre.

Ausserdem konnte man dank Gabi Schawohl mitnehmen, dass Fiakerpferde in Wien ab 35 Grad hitzefrei bekommen, dass 2017 rund drei Viertel der Sanktionen gegen ALG-II-Empfänger wegen verpasster Termine beim Jobcenter ausgesprochen wurden und natürlich, dass man die Katze Minz aus der "gar traurigen Geschichten mit dem Feuerzeug" kennt – was dann auch die eingangs erwähnte Szene erklärt.

Für Gabi Schawohl hätte der Start in die Ehe also kaum besser laufen können. Das konnte ihr Nachfolger auf dem Ratestuhl allerdings nicht behaupten. Dabei fing eigentlich alles ganz gut an für Philipp Flasch.

Vier Jahre warten auf einen Platz bei Günther Jauch

Günther Jauch veranstaltete nämlich ein Quiz im Quiz: Fünf Fragen, wer die meisten richtig und in der kürzesten Zeit beantwortete, durfte auf den Ratestuhl. Philip Flasch schaffte das mit nur einer falschen Antwort, für die restlichen vier richtigen brauchte er weniger als zehn Sekunden.

Dabei war der Weg des 27-Jährigen zu "Wer wird Millionär?" nicht gerade von hoher Geschwindigkeit geprägt. Ganze vier Jahre warteten Flasch und seine Lebensgefährtin, bis sie Karten für die Show bekamen. Was Günther Jauch daraufhin verriet: "Der Rekord ist, dass Menschen elf Jahre auf Karten warten. Gleichzeitig kommt man mit einer Bewerbung hier viel viel schneller hin."

Doch so lange Flasch auf seine Tickets warten musste, so schnell musste er den Ratestuhl auch wieder räumen. Nach neun Fragen war für den jungen Mann aus der Nähe von Görlitz auch schon wieder Schluss. 4.000 Euro durfte er dafür mit nach Hause nehmen. Das macht bei den vier Jahren Wartezeit immerhin einen Tagessatz von knapp 2,74 Euro.

10 Männer, 10 Körbe, 32.000 Euro

Besser lief es dagegen für die letzte Kandidatin des Abends, auch wenn sie nur eines ihrer beiden Ziele erreichen konnte. Sandra Thielsch wollte zum einen natürlich ein bisschen Geld erspielen, zum anderen wäre die alleinstehende junge Frau auch nicht unzufrieden, würde sie einen netten Mann kennenlernen.

Deswegen hatte Jauch ganz am Anfang der Show ein Speeddating für Thielsch arrangiert. Während die anderen Kandidaten zockten, stellten sich zehn Männer hinter den Kulissen bei Thielsch vor. Derjenige, den sie am Ende auswählte, bekam ein zweites Date mit ihr. Was Thielsch da noch nicht wusste: Das zweite Date war dann das Quiz mit Jauch.

Zumindest in der Theorie. Denn als Jauch die Kandidatin auf den Ratestuhl bat und wissen wollte, für wen sie sich entschieden hatte, gab Thielsch vor ihren zehn versammelten Verehrern bekannt: "Ich muss leider sagen, dass ich keinen von denen wiedersehen wollen würde."

Musste sie aber und entschied sich unter Zwang für Resa, einen DJ. Das unfreiwillige Paar schlug sich dann aber doch recht ordentlich, erspielte 32.000 Euro. 4.000 Euro davon überliess die Erzieherin ihrem Quiz-Partner für dessen Hilfe. So ging Thielsch am Ende zwar nicht mit einem Mann, aber immerhin mit 28.000 Euro nach Hause.

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