"Ich bin kein Kind mehr!": Wenn einem die eigene Tochter diesen Satz ins Gesicht schreit, dann weiss man als Eltern: Jetzt ist sie da, die Pubertät. Autor Jan Weiler hat aus dieser nervenzermürbenden Zeit des Erwachsenwerdens einen Bestseller gemacht. Gestern Abend startete die Serie dazu im ZDF.
Die Pubertät - für den jungen
Das war die Zeit, in der man "Zutritt verboten"-Schilder an die Kinderzimmertür - ich meine natürlich Jugendzimmertür - klebte. Eine Zeit, die man bestenfalls mit "irgendwie überleben" bezeichnen kann und zwar für alle Beteiligten.
Und genau diese Pubertät ist zugleich Thema und Handlung in der neuen Serie "Das Pubertier", die gestern Abend zum ersten Mal im ZDF lief.
Damit schafft Autor Jan Weiler, der die Vorlage schrieb, Bemerkenswertes: Sein "Pubertier" ist gerade zur gleichen Zeit im Fernsehen, im Kino und im Buchhandel.
"Das Pubertier": Alles nervt
"Dieses Pubertier" ist die 14-jährige Carla Maybacher (Mia Kasalo). Sie hat gerade die kürzeste Zündschnur der Welt, manchmal sogar gar keine.
Eltern im Generellen und der Papa (Pasquale Aleardi) im Speziellen nerven, genauso wie die Schule, der kleine Bruder, das Aufstehen, das Müll rausbringen und einfach alles.
Mittelpunkt der Serie ist aber Vater Jan. Wie wahrscheinlich jeder Vater einer 14-jährigen Tochter fragt der sich, wo denn nur die Zeit geblieben ist.
Eben noch hatte man da ein kleines Kind, für das man der tollste Papa der Welt war, und im nächsten Augenblick ist man der Grund allen Übels für ein übellauniges Pubertier.
Und wäre das nicht schon genug, sind da noch die Ehekrise der Eltern, dieses Geschwister-Dings mit seiner übersensiblen Schwester, das wohl alle Geschwister kennen, der Job als Kolumnenschreiber, der Hausbau und ein positiver Schwangerschaftstest, den er im Badezimmer findet.
Reichlich Chaos also im Hause Maybacher.
Die Sache mit dem Toaster
Und genau so ist auch "Das Pubertier". Natürlich sind viele Szenen fernsehtauglich überspitzt und so manche Reaktionen überzeichnet, aber trotzdem ist alles so nahe an der Realität, dass man sich sicher irgendwo wiederfindet.
Selbstverständlich war man selbst während der eigenen Pubertät nie so, aber wenn doch, dann ungefähr so.
Dazu ist das Ganze ebenso herkömmlich wie munter inszeniert. Alles bewegt sich im Rahmen konventioneller Familienunterhaltung: harmlos, witzig, rührend, vorhersehbar und natürlich alles ein bisschen drüber.
Das ist alles in allem nett und zwar im positivsten Sinne, noch dazu, weil sich die Drehbuchautoren ein ums andere Mal wirklich gute Ideen haben einfallen lassen.
Wie zum Beispiel die Szene in Folge zwei, in der Vater Jan zum Frühstück Toast machen möchte und sich fragt, wie das wohl werden soll mit der Schwangerschaft. Schliesslich seien sie doch bald zu fünft, es passen aber nur vier Scheiben Brot in den Toaster.
Bildlicher kann man einen solchen Familienzuwachs wohl nicht zeigen. Am Ende fragt er seine Frau lakonisch: "Wie machen die von der Leyens das mit dem Toast?"
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