Die zweite Staffel der Serie "Narcos: Mexico" startet auf Netflix. Der Kampf zwischen Drogenbaron Felix Gallardo und der US-Antidrogenbehörde DEA geht in die nächste Runde. Während Gallardo seine Macht ausdehnen und sichern will, sinnt aufseiten der USA ein neuer Agent auf Rache.
Achtung: Der Text enthält Spoiler zur ersten Staffel von "Narcos: Mexico".
Die Idylle dauert nur einen kurzen Moment. Ein Arzt untersucht die Ohrenentzündung eines kleinen Jungen, er plaudert mit dem Kind, erkundigt sich bei der Mutter nach dem älteren Bruder. Anschliessend verabschiedet er sich freundlich von seiner Sprechstundenhilfe und isst gemütlich einen Donut.
Dann schlägt die Realität des mexikanischen Drogenkrieges zu. Auf dem Weg zum Auto wird der Arzt von vermummten Männern überfallen. Sie schlagen seinen Kopf an die Scheibe des Autos. Glas splittert, Blut spritzt.
Wer die erste Staffel von "Narcos: Mexico" gesehen hat, dürfte schon bemerkt haben, dass der Arzt (Emilio Guerrero) nicht einfach nur ein freundlicher älterer Herr, sondern ein Gehilfe des Drogenkönigs Miguel Ángel Felix Gallardo (Diego Luna) ist. Im Auftrag Gallardos unterstützte er dessen Schergen dabei, Kiki Camarena (Michael Peña) zu Tode zu foltern. Der Arzt spritzte dem DEA-Agenten Adrenalin, damit dessen Körper die Folter länger ertrug.
"Narcos: Mexico": Walt Breslin und die DEA wollen Rache
Nun ist die DEA, die Drug Enforcement Administration, zurück in Mexiko, um den Kampf gegen Gallardos Guadalajara-Kartell aufzunehmen und sich gleichzeitig für den Tod von Camarena zu rächen.
Angeführt wird die US-Spezialeinheit von Walt Breslin (Scoot McNairy), der in der ersten Staffel als Erzähler aus dem Off fungierte und erst am Ende der letzten Folge vor die Kamera trat. Breslin ist es auch, der mit seinen Männern den Arzt entführt und verhört. Dass die Amerikaner dabei ebenso brutal vorgehen und auf Foltermethoden zurückgreifen, ist eine der grausamen Wahrheiten, die sich im mexikanischen Drogenkrieg der 1980er Jahre tatsächlich so zutrugen.
Vermischung von Fakten und Fiktion
Die Vermischung historischer Fakten mit Drama und Action ist eine der Stärken des Netflix-Hits "Narcos". Die ersten drei Staffeln behandelten die Drogenkartelle in Kolumbien, der Serien-Ableger "Narcos: Mexico" dreht sich um den Aufstieg von Felix Gallardo zu "El Padrino" und den Kampf der USA gegen das Guadalajara-Kartell.
Ab Donnerstag, den 13. Februar sind zehn neue Folgen der zweiten Staffel von "Narcos: Mexico" auf Netflix abrufbar. Die Serien-Macher um Showrunner Eric Newman setzen dabei auf die gewohnten Zutaten der Erfolgsserie: hochkarätige Schauspieler wie "Rogue One"-Star Diego Luna als Gallardo, eine dramatische Inszenierung der historischen Ereignisse und nicht zuletzt brutale und blutige Action. Vor allem bei den Folterszenen fällt es teilweise schwer, den Blick nicht vom Bildschirm abzuwenden.
Gallardo und Breslin im Blickpunkt
Die zweite Staffel verfolgt dabei zwei grosse Storylines. Zum einen wird die Geschichte Gallardos weitererzählt, des mächtigsten Drogenbarons Mexikos, der sogar dem Präsidenten sagt, was dieser zu tun oder zu lassen hat.
Gleichzeitig muss Gallardo darum kämpfen, seine Macht zu erhalten. Deshalb sucht er nach neuen Geschäftsmodellen, um Kokain von Kolumbien in die USA zu transportieren - und muss sich dabei auch Angriffen aus den eigenen Reihen erwehren.
Zum anderen steht Walt Breslin im Blickpunkt, der unerbittlich gegen Gallardo und seine Männer ermittelt und Vergeltung für den Tod von Kiki Camarena will, wie er es bereits in der letzten Folge der ersten Staffel ankündigte. Breslin bekommt es dabei nicht nur mit mexikanischen Drogengangstern zu tun, sondern muss auch gegen politische Widerstände in seinem Heimatland ankämpfen.
Der Drogenkrieg als Büchse der Pandora
"Um das aktuelle Ausmass der Drogengewalt in Mexiko zu verstehen, muss man wissen, wie alles begann", sagte Showrunner Eric Newman: "Die zweite Staffel von 'Narcos: Mexico' ist wie eine Büchse der Pandora. Das, was aus ihr herausgekommen ist, versuchen wir jetzt, 30 Jahre später, immer noch vergeblich in den Griff zu bekommen."
Wer sich die zweite Staffel von "Narcos: Mexico" anschaut, lernt etwas über die Entstehung der Drogenkartelle, den Drogenkrieg und das nicht immer einfache politische Verhältnis zwischen den Nachbarländern Mexico und USA.
Und wer auf Thriller, Gangsterserien und harte Action steht, wird ganz nebenbei auch noch bestens unterhalten.
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