Eine Firma aus China hatte eine grandiose Idee: Wenn Menschen Autos leihen und Fahrräder leihen - vielleicht leihen sie dann auch Schirme, wenn es regnet! Also brachte das Startup Leih-Regenschirme auf den Markt. Mit verheerenden Folgen für das ganze Vorhaben.

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Stellen Sie sich vor, Sie sind gerade einkaufen in der Stadt und plötzlich fängt es an zu regnen. Natürlich haben Sie keinen Schirm dabei. Warum auch, vorhin schien ja schliesslich noch die Sonne. Wäre es da nicht wunderbar, wenn Sie sich einfach einen Regenschirm leihen könnten?

Regenschirme leihen wie Autos und Fahrräder

Prinzipiell ist das Ganze eine gute Idee. Das dachte sich auch das Startup "Sharing E Umbrella" aus China und investierte zehn Millionen Yuan (umgerechnet zirka 1,2 Millionen Euro) in sein kleines Schirm-Imperium. Sharing Economy liegt im Trend. In insgesamt elf chinesischen Städten wurden 300.000 Schirme verteilt, die man gegen eine kleine Gebühr mieten kann. Oder besser gesagt: konnte.

Wo sind die 300.000 Regenschirme?

Denn nach nur einer Woche waren beinahe alle der 300.000 Regenschirme spurlos verschwunden. Wie die "South China Morning Post" berichtet, hatten die Leute den Leih-Dienst nämlich gern in Anspruch genommen - die Schirme danach aber nicht mehr extra zu irgendwelchen Stationen, Zäunen oder Geländern bringen wollen.

Letzter Halt: das eigene Zuhause. Das bringt eine Firma, die darauf angewiesen ist, dass ihre Kunden auch wirklich auf das angebotene Produkt zugreifen können, etwas in die Bredouille.

Wenn die Sharing-Economy furchtbar schief läuft

Für einen Schirm wurde eine Mietgebühr von umgerechnet 2,40 Euro erhoben. Doch jeder verloren gegangene Schirm kostet Sharing E Umbrella nach eigenen Angaben 60 Yuan, das entspricht 7,74 Euro. Als gescheitert will das Startup sein Konzept trotz des Warenschwunds aber nicht ansehen.

Bis zum Ende des Jahres sollen weitere 30 Millionen Regenschirme in China verteilt werden, sagte CEO Zhao Shuping der "South China Morning Post". Das klingt zwar verrückt, ist es womöglich aber gar nicht: Neben "Sharing E Umbrella" gibt es tatsächlich noch 14 weitere Firmen, die sich aufs Regenschirm-Sharing spezialisiert haben. Es scheint also allen Verlusten zum Trotz einen Markt für Leih-Schirme zu geben.


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