Gleich mehrere ARD-Sender sind von Warnstreiks betroffen. Zum Teil hat das Auswirkungen aufs Programm.
Die ARD sieht beim Tarifkonflikt der Landesrundfunkanstalten wenig Spielraum. Die Sender könnten sich nicht mehr an den Steigerungen des öffentlichen Dienstes der Länder orientieren, sagte der ARD-Vorsitzende Ulrich Wilhelm am Mittwoch nach einer Intendantensitzung in Stuttgart.
Stattdessen werde ein "fairer Inflationsausgleich" zwischen 1,7 und 2,1 Prozent für jeweils ein Jahr angeboten.
Die Gewerkschaft Verdi und der Deutsche Journalistenverband (DJV) hatten für Mittwoch zu befristeten, zum Teil 24-stündigen Warnstreiks aufgerufen. Damit wollen sie Druck in der laufenden Tarifrunde machen.
Die Gewerkschaften fordern unter anderem Erhöhungen der Gehälter und Honorare um sechs Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Vorbild ist laut Verdi der Tarifabschluss im öffentlichen Dienst der Länder, der ein Plus von acht Prozent bei einer Laufzeit von 33 Monaten vorsieht.
Warnstreiks bei ARD: "Morgenmagazin" wird nicht live gesendet
Angekündigt waren Warnstreiks beim Norddeutschen Rundfunk (NDR), Westdeutschen Rundfunk (WDR), Mitteldeutschen Rundfunk (MDR), Südwestrundfunk (SWR) und beim Bayerischen Rundfunk (BR).
Bundesweit sichtbar waren die Auswirkungen des Warnstreiks beim WDR: ARD und ZDF konnten das "Morgenmagazin" nicht live senden. "Das reguläre Morgenmagazin entfällt aufgrund eines Warnstreiks. Sie sehen eine Aufzeichnung von heute früh", blendete die ARD am frühen Morgen im laufenden Programm ein.
Eine WDR-Sprecherin erläuterte, in der Zeit von 3:00 bis 4:00 Uhr sei eine Sendungsstunde vorproduziert worden, die dann ab Beginn des Warnstreiks wiederholt gezeigt worden sei.a
Weitere Sendeausfälle - besonders betroffen Informationswelle B5
Beim Bayerischen Rundfunk (BR) kam es erstmals bei einem Tarifkonflikt zu Sendeausfällen durch einen befristeten Warnstreik. Besonders betroffen waren im Radio die Informationswelle B5 aktuell, das Programm Bayern 2 und BR Klassik. Sie alle wurden auf Bayern 3 umgeschaltet, wie der BR mitteilte.
Beschäftigte des Norddeutschen Rundfunks (NDR) traten ebenfalls in einen 24-stündigen Warnstreik. Folgen für das laufende Fernseh- und Hörfunkprogramm hatte die Arbeitsniederlegung bis zum Nachmittag nicht, wie ein Sprecher des NDR mitteilte.
Im NDR-Sendegebiet des streikten nach Verdi-Angaben knapp 550 Beschäftigte aktiv, bundesweit legten demnach rund 3000 Beschäftigte ihre Arbeit nieder. © dpa
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