Für die internationale Genehmigung ihrer Übernahme durch Korean Air will die kleinere südkoreanische Fluggesellschaft Asiana Airlines über einen Verkauf ihres Frachtgeschäfts entscheiden. Bei einem Vorstandstreffen bei Asiana am 30. Oktober solle eine Entscheidung getroffen werden, berichteten die nationale Nachrichtenagentur Yonhap und südkoreanische Zeitungen am Freitag unter Berufung auf Industriekreise. Durch die Trennung von der Frachtsparte erhöhten sich die Chancen für eine zumindest vorbehaltliche kartellrechtliche Genehmigung der EU für die geplante Übernahme von Asiana durch den südkoreanischen Branchenführer Korean Air.

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Bis Ende Oktober will Korean Air Massnahmen vorlegen, um Bedenken gegen die Übernahme möglichst auszuräumen. Dazu könnte laut Yonhap neben dem Verkauf der Cargosparte von Asiana auch die Rückgabe von Landeplätzen in vier europäischen Städten gehören. Die EU-Kommission hatte Korean Air im Mai ihre Auffassung mitgeteilt, die geplante Übernahme könne den Wettbewerb auf den Märkten für Personenluft- und Luftfrachtverkehrsdienste auf Strecken zwischen dem Europäischen Wirtschaftsraum (EWR) und Südkorea beschränken. Daraufhin hatte Korean Air die Kommission gebeten, eine für August geplante abschliessende Entscheidung zunächst zu verschieben.

Die Kumho Asiana Group hatte sich im Frühjahr 2019 wegen Finanzproblemen dazu bereit erklärt, die Anteile ihrer wichtigsten Tochter Asiana Airlines zu veräussern. Die Übernahme durch ein Konsortium war später geplatzt. Ende 2020 hatte dann Korean Air erklärt, den einheimischen Rivalen aufkaufen zu wollen. Dem müssen neben der südkoreanischen Wettbewerbsbehörde auch andere Länder zustimmen. Bisher stehen den Berichten zufolge noch Entscheidungen aus Japan, den USA und der EU aus. Bei Asiana selbst stösst der erwogene Verkauf der Frachtsparte auf den Widerstand der Gewerkschaft.  © dpa

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