Zahlreiche Bank-Austria-Filialen stehen vor der Schliessung. Grund ist das marode Privatkundengeschäft der Bank. Vor allem Filialen in Ballungsräumen werden geschlossen, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte.
Die Bank Austria (BA) muss ihr Privatkundengeschäft sanieren. Die Bank wird zwar keine Filialen verkaufen, sie aber von knapp 200 auf 120 reduzieren.
Viele Mitarbeiter - vor allem in Ballungsräumen, die laut BA-Chef Willibald Cernko besonders von den Schliessungen betroffen sein werden - müssen nun um ihren Job bangen. Genaue Zahlen nannte das Unternehmen bisher nicht.
Details des Stellenabbaus würden von den Reformfortschritten und Gesprächen mit dem Betriebsrat abhängen, hiess es auf einer Pressekonferenz am Dienstagmorgen.
Wie die Bank ausserdem in einer Aussendung mitteilte, sollen Sach- und Personalkosten bis 2018 um 300 Millionen Euro gegenüber 2014 reduziert werden. Die Einsparung läge dadurch bei 18 Prozent.
UniCredit diktiert Sparkurs
Damit folgt das Unternehmen der Mailänder Konzernmutter UniCredit, zu der es seit zehn Jahren gehört. Diese hatte im November einen drastischen Sparkurs angekündigt: 18.200 sollen insgesamt gestrichen und die Kosten um 1,6 Milliarden Euro gesenkt werden.
Für die Bank Austria bedeutet das nicht nur, dass sie ihr Verluste schreibendes Privatkundengeschäft sanieren muss, es soll auch die Osteuropa-Zentrale von Wien nach Mailand verlegt werden.
Neues Pensionsschema geplant
Auch ihr Pensionssystem will die Bank rationalisieren: Im Moment sind bei der Bank Austria rund 3.300 Mitarbeiter mit Altverträgen beschäftigt, diese will das Unternehmen in das allgemeine Pensionssystem überführen. Aktive Pensionisten werden nicht davon betroffen sein. (af)
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